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0059 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / Page 59 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000193
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beigefügt, wieder entsteht Rauch, der Drache, der Hauptteufel flammt auf. Wenn wir uns nun im Avesta umsehen, was hier als zugehörig beansprucht werden könnte, werden wir wieder nur auf den Zamyâd-Yast geführt. Es scheint verzweifelt, in dem uns durch die Parsîs überlieferten Avesta eine Stelle zu finden, die diesen Schreckensszenen parallel genannt werden kann, und doch sind sichere Anzeichen dafür da, die sich, wie wir sehen werden, auch bewähren. Es ist im Zamyâd-Yast (19) 77 die Rede davon, daß Kava Haôsrava eine Rennbahn, eine lange, überwand und eine Fallgrube, die ihn nicht schnitt, daß er Sieger ward über einen ihn zu Roß verfolgenden Schurken und über alle andern, daß er den tûrischen Betrüger band, er, der Sohn, zur Rache für den verräterisch getöteten Syâvarsâna. Wir stehen damit vor einer der schwierigsten, unverständlichsten Stellen des Textes und zunächst scheint das einzige gemeinsame Motiv darin und unserer Inschrift die Fallgrube zu sein, in welche nach der Inschrift jemand gerieht, wobei die von ihr drohende Gefahr nach dem Texte selbst glücklich vermieden wurde durch einen Heroen, während Syâvarsâna offenbar so durch die Falle verräterisch getötet worden war. Um nun klar zu werden, wie die Schwierigkeiten zu heben sind, müssen wir versuchen, wenigstens die nicht erwähnten Gruppen mit den Kreuzen, die komplizierte, wie die einfache zu erklären, indem wir im Avesta eine Stelle suchen, die sich darauf beziehen könnte. Es ist im RâmYast (15) 7-8 erwähnt, daß der Begründer der Dynastie Haosyanha, der das Feuer auf die Erde brachte und die ersten gesetzlichen Ordnungen gab, auf dem Berge Harâ opferte, „auf Harâ mit Eisen zusammengefügt auf goldenem Thronsessel". Daß die Haupthieroglyphe von Z. 2 einen Thron darstellt, dessen Lehne die zwei Gekreuzigten, dessen Sitz das Gefäß (mit Blut), dessen Füße die Leiche eines Opfers ist, ist klar genug. Wie sich diese höchst merkwürdige Stelle mit der vorher-zitierten verbindet, wird aus dem Folgenden überraschend klar.

34.

Wenn wir im Auge behalten, daß der ParaBâta Haosyanha wie Prometheus nach

griechischem Mythos das Feuer vom Himmel holte, so paßt diese urweltliche Notiz vortrefflich zu dem in Z. 3 und dem in Z. 4-5 folgenden Kommentar über Blitzzauber Angedeuteten. Und darum ist es begreiflich, daß der Kommentar dort fortläuft, eben weil die Grundidee des in Z. 2-3 Erwähnten dieselbe ist, es müssen also in beiden Zeilen Opferformen zum Ausdruck gebracht sein, deren Zweck der ist, Feuer vom Himmel zu holen. Beide Formen sind an einer Löwenfigur dargestellt mit Hieroglyphen, die nur Blitze, Donner, Flammen, tierköpfige Teufel, grauenhafte Abschlachtungen mit dem Symbole verächtlichster Feigheit bieten, also handelt es sich durchweg um grausame Opferarten eines als feig bekannten Volkes. Hier treten also zwei Anschauungen aufs schärfste einander gegenüber, eine mannhafte, derbe und eine feige, heimtückische, blutgierige und empörend abergläubische. Daß die erste Gruppe, die Begründer eines Reiches, Errichter dieses grandiosen Denkmals, das sicher zu den interessantesten des Altertums gehört, Iranier, also nach allem die Meder sind, ist klar; wer die durch furchtbare Strafen für solchen Kult Bedrohten sind, wird sich ergeben, sicher nicht die nebelhaften Turanier des uns verstümmelt überlieferten Avesta. Es liegt in dieser Inschrift ein Dokument vor von urweltlicher Bedeutung. Wie das Folgende ergeben wird, steht hier ein iranisches, also arisches Volk als Rächer für ungeheure Frevel eines ganz anders gearteten Volkes vor uns. Indes schon die rein äußerliche Anordnung der Texte in Z. 2, 3 weist uns darauf hin, daß dies letztere Volk kein einheitliches ist, daß vielmehr mindestens zwei als Dämonen gedachte Beschützer oder Stammherren, wie auch die verschiedenen Opferformen auf mindestens zwei Nationen weisen. Der Grundton ihres furchtbaren Kultes ist aber offenbar derselbe. Dessen Grundidee ist den Menschen durch magische Mittel direkt, wo möglich unter Vermeidung des Todes mit dem Himmel zu verbinden, indem man Opfer anbietet, die himmlisches Feuer herabziehen. Wenn nun die einleitende Linie auf dem Rücken des Löwen dem Ganzen gelten soll, so müssen in dieser so drohend mit dem schematisierten Schädel beginnenden einführenden Zeile die