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0019 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / Page 19 (Color Image)

Captions

[Figure] Fig. 8 Zenith of the cave of Fig. 5.Aus dem Zenith der Höhle Fig. 5.
[Figure] Fig. 9 Zenith of the cave of Fig. 5.Aus dem Zenith der Höhle Fig. 5.

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doi: 10.20676/00000193
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Tiere aber werden, obwohl sie bedeutungslosen, überschüssigen, bloß füllenden Wiederholungen formal völlig gleich sind, in Beziehung gesetzt zu einer oder der anderen menschlichen Figur und geben so einen interessanten Übergang. Die beiden Kappenflächen sind parallel komponiert; wir werden also gut tun, sie beide zusammen parallel zu behandeln, da wir als Beschauer mitten in dieser Landschaft, diesem Panorama, stehen. So werden wir die Grundidee fassen können, die uns ungeahnt Merkwürdiges bieten wird. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, daß der Zenith der Höhle zwischen den Kappenflächen noch einige Darstellungen enthält, die zu der Komposition gehören und sie vortrefflich abschließen. Ebenso müssen wir auch die unter den Gewölbekappen hinlaufenden, reich belebten Wasserfriese, deren Parallelismus sofort auffällt, eingehend heranziehen.

6.

Beginnen wir mit dem Zenith. Von der Lünette, links vom Eingang, bis zu der gegenüberliegenden mit der Himmelspforte sind am Himmel schwebend folgende Figuren über dem Ganzen: die Sonne, ein Mönch mitRasselstab und Almosenschale, als schwebender Ar-hat bezeichnet durch die seine Gewalt über Feuer und Wasser ausdrückenden flügelartigen Ansätze an den Schultern und an den Füßen. Es folgt ein grau gemalter Garuda, der einen Affen geraubt hat (Fig. 8), dann stilisierte

Fig. 8. Aus dem Zenith der Höhle Fig. 5.

Wolken mit roten Schlangen (Blitzen), aus denen Schneeflocken fliegen, darunter ein Vogelpaar (Fig. 9), dann wieder ein schwebender Arhat wie der vorige ausgestattet, doch ohne Stab und Schale, predigend und endlich der Mond mit sieben Sternen in Form kleiner Scheiben. Die Gewölbekappe der Rückwand zeigt in der Mitte ein jugendliches Paar an-

einander gelehnt, das Mädchen mit einer Bügelharfe. Darüber, über der rechten Seite des Mädchens, ist ein meditierender buddhistischer Mönch unter einem Baume mit drei großen Rosen; über der linken Seite des Jünglings ein meditierender Asket in dem Aufputz eines

Fig. 9. Aus dem Zenith der Höhle Fig. 5.

Tantrikers, neben ihm ein viereckiger Teich, in dem ein Busch mit den oben erwähnten großen Blumen steht. Links von dem Asketen ein Devaputra, die Mandoline spielend, rechts neben dem buddhistischen Mönch ein meditierender Devaputra. In der Mitte schwebt über dem Liebespaar nach unten blickend ein Arhat mit dem Rasselstab, fast dieselbe Figur wie im Zenith. Im Vordergrunde fast in der Ecke links von der Jünglingsfigur sitzt ein ganz eingehüllter buddhistischer meditierender Mönch und ihm entsprechend auf der andern Seite steht ein hoch aufgerichteter Bogenschütze, der mit aufgelegtem Pfeile nach einem Bären zielt, der vor dem anliegendem Berge steht. Der unter dem Bilde hinlaufendeWasserfries enthält fast nur schematische Figuren, die in der Hauptsache auf dem gegenüberliegenden Wasserfries wiederkehren, aber in ganz anderer Reihenfolge. Hier ist in jeder Ecke ein antiker Hippokamp dargestellt, aber nach außen gewendet; die Mittelgruppe aber ist merkwürdig. Ein großer Garuda zerfleischt einen dreiköpfigen Nâga (Schlange), die Schlange bleibt in den Fängen und dem Schnabel des Raubvogels, aber der Nâgarâja selbst, d. h. die inkorporiert gewesene Seele entflieht. Hinter dem Garuda ist ein nach der anderen Seite gewendeter, dunkelfarbiger, bärtiger Dämon, der einem seltsamen Geschöpfe, einer Art Seekamel eine Schale anbietet und dahinter erscheint ein derber Fisch mit Menschenkopf. Hinter dem fliehenden