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0012 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / Page 12 (Color Image)

Captions

[Figure] Fig. 2 Demon attendant of Mâra, covered with eyes like the old heavenly Indian got, Indra. So called Devil's Cave in Kizil, kucha.Dämon aus dem Gefolge des Mâra, mit Augen bedeckt, wodurch er als eine Entstellung des alten indischen Himmelsgottes Indra erscheint. Aus der sog. Teufelshöhle von Qysyl bei Kutscha.
[Figure] Fig. 3 Hva-śaṅ, the arhat, from five hundred gods in the s Nar-taṅ.Hva-śaṅ, der Arhat, nach den Fünfhundert Götter von s Nar-taṅ.

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doi: 10.20676/00000193
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köpfige Wesen, Wesen mit fast mazerierten Schädeln, und solche mit Gesichtern auf der Brust. Diese Gestalten nun sind in den jüngeren, übrigens doch von Gandhâra abhängigen Kom-

Fig. 2. Damon aus dem Gefolge des Mâra, mit Augen bedeckt, wodurch er als eine Entstellung des alten indischen Himmelsgottes Indra erscheint. Aus der sog. Teufelshöhle von Qyzyl bei Kutscha.

positionen der Szene keineswegs verschwunden, sondern zu dienenden Geistern der die Hindûgötter entstellenden Hauptfiguren degradiert und auf das groteskeste weiter entwickelt. Ganz junge Bilder der Art gehen noch weiter und schieben Fremdvölker, Moghuls, Chinesen, ja sogar Europäer mit Drehbassen mit in das Heer des Mâra ein. Diese Art, die Fremden hier als Bedroher der Religion Buddhas und ihrer Errungenschaften beizufügen, ist zum Verständnis der zu Grunde liegenden Idee äußerst wertvoll. Wir sehen daraus, daß die Hindûgötter selbst als Vertreter gegnerischer Anschauungen mit der Absicht eingegliedert worden sind, Zeugen des Triumphs des Allerheiligstvollendeten zu sein. Wir werden sie also ausscheiden müssen, wenn wir der Grundidee nahe kommen wollen. Diese Grundidee ist nun mit einer anderen Sache eng verbunden, die von entscheidender Bedeutung ist.

2.

Diejenige Form des Buddhismus, welche als die Grundlage aller nördlichen Systeme anerkannt werden muß, die sogenannte „große Carrière", das Mahâyâna-System, dessen Herrschaft in den Teilen des nordwestlichen Indiens, in denen Gandhâraskulpturen vorkommen, unbestreitbar ist, wird durch eine Persönlichkeit repräsentiert, die zum merkwürdigsten gehört, was das ganze System bietet. Besonders

beachtenswert wird diese Persönlichkeit, der Hva-§an, wie ihn die Tibeter nennen und ihn geradezu als Vertreter des Mahâyâna auch Hva-san Mahâyâna betiteln, dadurch, daß er außerordentlich weite Verbreitung hat, in China ungemein populär ist und in Japan, wo er zu den sieben Reichtumsgöttern gehört, nicht minder. Was Tibet betrifft, so ist er an die sechzehn Arhats (mit Dharmatrâta) angeschlossen, gilt selbst also als Arhat, obwohl in der Geschichte der Könige von einem Religionsgespräch zwischen ihm und einem wohlunterrichteten Inder die Rede ist, dem er unterlegen sein soll. Ferner ist er merkwürdig durch seine Verbindung mit den sogenannten Lokapâlas, den Beherrschern der vier Kontinente, die in der buddhistischen Kosmographie die vier Himmelsgegenden um den Berg Meru, dem Zentrum der Welt, beherrschen. In den Vorhallen der Tempel sitzt er meist inmitten der Vorhalle, während die Lokapâlas die Ecken besetzt halten. Er ist fast immer umgeben von einer Schar nackter, kleiner Knaben, die vor ihm spielen, sich in seine Schuhe setzen, ihn necken und kitzeln, vor ihm kopfüber Purzelbäume machen oder miteinander ringen (Fig. 3). Das Hauptattribut dieses Dickbauchs aber ist ein großer, stets zugebundener Sack. Der Ausgangspunkt dieser grotesken Figur, die so eigentlich keinen Namen führt, ist ein höchst

Fig. 3. Hva-san, der Arhat, nach den „Fünfhundert Göttern von s Nar-t'an".

merkwürdiger, der sie als etwas Fremdartiges, tastend in das System Eingepaßtes verrät. Es ist zu beachten, daß die Figur selbst innerhalb der Gandhâraskulpturen fehlt, daß wir

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