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0126 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / Page 126 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000193
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nach Bedürfnis, oft recht drastisch, verändert. Der Grund liegt in der Sprache, der sie dienen. Welch einer Riesenkolonne bedarf das ägyptische System, das eine Sprache von einsilbigen Stämmen leicht und wahrhaft bewunderungswürdig zum Ausdruck bringt und selbst angerückte Silben ohne zu großen Raumaufwand bewältigt, um persische oder griechische Namen zu schreiben. Eine arische Sprache aber mit langen Wörtern und reicher Flexion mußte als Schrift sich eines Systems bedienen, das ein langes Wort kurz zum Ausdruck bringt und ihm zugleich die Veränderungen, die eine reiche Flexion mit sich bringt, durch einfache Mittel sichert. Wie das geschah, ist fast noch bewunderungswerter als die ägyptische Schrift. Wie ferner mit solchen Mitteln gleichzeitig mit denselben Hieroglyphen eine einsilbige Sprache, die der Unterworfenen oder die Geheimsprache ihrer Zauberer, zum Ausdruck gebracht wurde, ist einfach einzig unter allen Schriftsystemen der Erde. Wir können das hier sagen, da die Lösung vorliegt, wir sagen es deshalb, um uns endlose, den Leser aufs äußerste ermüdende Beweise und Gegenbeweise, die lange Seiten verlangen würden, zu ersparen, verlangt doch die zusammengezogene Beweisführung massenhaft Raum. Aber das Folgende wird reichlich genügen und endlich die vielbehandelten Riegel sprengen. Zwei Serien kommen in Betracht und zwei scheinbar recht ungleiche, die kleinere, die erstere anzuschließen liegt nahe, die zweite aber eine unter sich äußerst verschiedene (obgleich die Hauptanlage, die äußere Form beibehalten wird) Serie viel gebrauchter Zeichen scheint zunächst nicht anschlußfähig. Die erstere ist ein kleines Viereck, also dieselbe Grundform, wie die komplizierte Figur in der Inschrift von Jerabis (Fig. 22, Z.3). Dies Viereck hat in der einfachsten Form (Fig.21, 15, Fig.33, Z.2, Fig.35, Z.5, Fig.38, Z. 2) an der vorderen und hinteren Senkrechten eine Halbscheibe, in anderen Bildungen (Fig. 27, Z. 1, 5) aber noch einen Rand und auch die nach innen gelegten Halbscheiben sind mit Rändern versehen, in einer Inschrift (Fig. 29, Z. 1) hat das Zeichen nach rechts und links flügelartig angesetzte schräge Doppelstriche. Es ist klar, .daß auch das Zeichen in Fig. 28, Z. 7, das auf einer kurzen Senkrechten steht und dessen Halbscheiben losgelöst in der Mitte

fast liegen, in dieselbe Reihe gehört. Wir haben also, kurz gesagt, ein Stück Erde vor uns, das rechts und links von einem Berge begrenzt ist. Die letzterwähnte Figur aber bringt die Vorstellung in das dämonische Element hinüber, wenn wir diese Stelzung oder Aufpfählung richtig verstehen. Auch die Loslösung der Grenzberge hat dann Sinn und wir finden in der Tat von hier allein aus eine Erklärung für andere zum Teil groteske Formen. Die zweite Serie, deren gemeinsames Grundschema oben erwähnt, deren Grundbedeutung oben schon festgelegt wurde, enthält eine ganze Reihe von in den einzelnen Formen stark verschiedenen, sehr häufigen Zeichen.

Die merkwürdigsten und sachlich deutlichsten Varianten finden sich in der leider stark verstümmelten Inschrift von Jerabis (Fig. 27). Die erste derselben in Z. 3 folgt nur durch einen Flügel und zwei kleine Doppelsenkrechte getrennt auf die Hieroglyphe der umgestürzten Erde genau so wie in der Zeile vorher ein augenloser Büffelkopf denselben Zeichen. Es ist also hier auch die Form eines Tierkopfs in die so viel variierte Grundform eingetragen. Dadurch erscheint dieser Tierkopf von vorn gesehen, die sonstigen Hörner oder Blätter sind die hochstehenden Ohren, die Gliederung des Grundschemas bilden die Augen eines Hundes oder Schakals. Ober der Stirn erhebt sich ein oben abgerundeter Lappen mit einem gestielten Kreischen bezeichnet; auch die Nase ist markiert. Die zweiteVariante (Z.4) steht zwischen zwei Füßen, von denen der obere gegen die Schriftrichtung steht. Es ist ein augenloser Schweinskopf genau so behandelt, wie der Hundekopf vorher; das Zeichen auf dem ganz ähnlichen Lappen über der Stirn ist ein anderes. Hier haben also, das ist jetzt schon klar, tierische, also dämonische Köpfe die Grundform übernommen, die, da sie das Aufwachsen aus der Erde ausdrückt, eigentlich eine Pflanze sein muß. Die Hieroglyphe erscheint auch als Pflanze und noch dazu dreimal in ganz ähnlichem Zusammenhange, wie in Fig. 27, in der Inschrift von Jerabis Fig. 21, Z. 1 (wo die vorhergehenden Zeichen, zwar beschädigt, doch erkennbar sind), Z. 2, Z. 5 (mit Anschluß an Z. 4), zweimal vorher Z. 4 (allerdings in ganz anderem.) Besonders in Z. 5 nimmt sie