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0548 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / Page 548 (Color Image)

Captions

[Figure] Fig. 93 See Kultstätten, p. 235.Vgl. Kultstätten, S. 235.
[Figure] Fig. 94 Dharmapâla in the corner of a Padmapâni-painting, see Abhandl. K. Bayer. Ak. Wiss. I. XXIV, I, Tafel VIII.Dharmapâla aus der Ecke eines Padmapâni-Bildes, vgl. Abhandl. K. Bayer. Ak. Wiss. I. XXIV, I, Tafel VIII.

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doi: 10.20676/00000193
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II, 92

Schildkröte die Matrix ist, wissen wir, und wir sehen daraus, daß die Schildkröte, welche Manju§rî mit einem langen Pfeile durchschießt (Pallas, Mongol. Völker II, 21, 228) und dann aus ihren Formen wahrsagt, (vgl. Fig. 86) nur eine andere Form der Weltfrau ist, deren innere Organe die dasâkâro va§î Figur (Fig. 41, 42) darstellt. Hier ist der Retter in der Not der fortlaufenden Geburten der Vertreter des magischen Systems Vajrapâni, und er trägt das Schwert an der Seite, das stets der zuletzt-

genannten Figur gegenübergestellt wird (Fig.87). Diese Art der Erlösung bringt dem zu Erlösenden den Tod, und so treten als Symbole dieses spaltenden, zerwühlenden Opfers die Köpfe reißender Tiere auf. Wir kennen eine ganze Reihe derartiger symbolischer Tiere; im Lamaismus ist der häufigste Vertreter dieser Zerstörungen der Geburten der Garuda, eine Form, die schon in den Gandhâra-Skulpturen vorkommt, und die in Tibet unter den Schutzgöttern von Haus und Herd, auf das groteskeste ausstaffiert, häufig ist, Fig. 88; dann aber Varâha, der Eber, der die Erde zerwühlt und auf dem vorliegenden Bilde die Opferart andeutet. Ein zweites hierher gehöriges Bildchen ist Fig. 89, das wie das vorhergehende einer ganzen Serie von Hausgöttern angehört. Es ist geradezu unbuddhistisch ; denn der elefantenköpfige Dämon repräsentiert, wie wir wissen, die dämonische Begattungsart. Das ihm zu Füßen stehendeRad ist das SymboldesSamsâra. Er beherrscht also als Vorstufe des Erlösers die Welt und gibt ihr Gedeihen und Erwerb.

So ist also auch bei 4, 1 die Einschiebung eines ganz fremden, durch Kaufleute vermittelten grausamen Geheimkults erwiesen. Die Worte jyentâkakarmanâ sind der Hinweis auf die Geburten, die durch die seltsamen Brote dargestellt sind. Warme Bäder fördern sie, und daß dies Karman dazu zwingt, die Erlösung mit allen Mitteln zu versuchen, das ist klar dadurch, daß es den Gang ins Innere einleitet.

Fig. 94. Dharmapåla aus der Ecke eines Padmapåni-Bildes, vgl. Abhandl. k. Bayer. Ak. Wiss. I. XXIV, I, Tafel VIII.

90.

Wenn wir die Gemälde auf den Wänden der Tempelreste und Höhlen bei Kutscha und in der Oase Turfan usw., sowie die Reste von Miniaturen und Hängebildern aufmerksam durchsehen, so machen wir die Beobachtung, daß starke stilistische Parallelen nicht nur, sondern auch das Dargestellte selbst, die Moden, die Waffen, die Musikinstrumente usw. an Japanisches erinnern. So zeigen schon die ältesten Bilder manches Einschlägige, z. B. das Prototyp japanischer Frauenköpfe in der Pfauenhöhle bei Qyzyl, Fig. 90. Viel zahlreicher aber treten solche Parallelen auf in Bilderresten,die wir aus derZeit der uighurischen Machtstellung haben. Besonders auffallend sind: die Hofmusik des Idyqut in Idyqutsähri selbst, Fig. 91, die verwandten Haartrachten aus einer Höhle bei Sorcuq, Fig. 92, das überlange Kleid einer Königin aus Bäzäklik, Fig. 93 und die völlig japanisch aufgefaßte Muskulatur der Dämonen ebenda und auf Hängebildern aus

Fig. 93. Vgl. Kultstätten, S. 235.