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0536 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / Page 536 (Color Image)

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[Figure] Fig. 68 Plan of Tempel 9, Bäzäklik.Plan von Tempel 9, Bäzäklik.

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doi: 10.20676/00000193
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II, 80

obachtungen an Ort und Stelle, die Rücksichtnahme auf richtige Anordnung, die Erkenntnis des Zweckes der Darstellung betreffend, nicht durch einen geschulten Archäologen gemacht sind. Schon beim ersten Besuch (1902) der damals ungewöhnlicherweise fast verschneiten Ruine sahen wir uns, abgesehen von den äußerlichen Schwierigkeiten, einer Aufgabe gegenüber, die nicht einfach zu lösen war. Die zweifellos mit Patronen hergestellte, stupide Mache der langweiligen Bilder, welche, da meist die Dächer fehlen, jetzt im vollen Lichte stehen, erschwerte den Überblick. Ganz anders aber

Fig. 68. Plan von Tempel 9, Bazäklik.

wirken sie, da sie in sehr engen Gängen (in Nr.4 ist der Gang nur wenig über einen Meter breit) stehen, im Halbdunkel. An einem nebelbringenden, sehr düsteren Spätherbstmorgen sah ich mich genötigt, in dem noch mit dem Gewölbe versehenen hinteren Gange von Nr. 4 Feuer anzuzünden, um überhaupt etwas zu sehen. In Erinnerung an ein Bild in Qumtura, auf dem ein Mönch mit einer Lampe den frommen Besuchern eines ähnlichen Ganges vorausschreitet, erkannte ich, daß dies die erforderliche Beleuchtung und Belebung ist. Ich sage Belebung; denn die riesigen schemenhaften Buddhas wurden durch die flackernden Flammen lebendig, sie schritten rechts und links von uns die Gänge entlang, während im Qualm des Feuers, der den der Räucherkerzchen ersetzen mochte, das Parivâra der großen Figuren, Vajrapâni und die Devatâs mit Blumen, Schirmen und Bannern in geradezu dämonischer Weise den Chorus bildete. Also, die Bewegung der Pradaksina-Zeremonie ist das Leitmotiv, und im Gegensatz zu den Bildern in Qumtura usw. machen hier uralte Buddhas selbst die Rechtsumwandelung (Pradaksina). Der beigegebene Plan, Fig. 68, zeigt eine kleine Cella mit Vorhof, der noch einen langen Nebenraum mit Seitentür einschließt. Die Cella

enthielt auf der Rückwand ein Bild des Padmapâni in der in den dortigen Tempeln geläufigen Ausstattung, mit den ebenso gewöhnlichen Ergänzungen auf den Seitenwänden, der lange Seitenraum am Eingang fast burleske Brâhmanas, einen durch das obenGesagte verständlichen Paukenschläger, dann aber im langen Vorderraum große Darstellungen von Hexen (Dâkinîs) als Wandgemälde, die innere Kammer aber, die ganz finster und unbemalt war, einen Sockel vor der Rückwand, auf dem noch der Rest eines großen Stieres erhalten war. Der Gedanke liegt nahe, daß dieser Anbau das ergänzte, was die alte, hinter dem Gange des Hauptbaues bei 8 liegende Höhle enthalten hatte. Der Gang um dieCella enthielt die unten zu besprechenden Bilder. Treten wir bei 1 ein, so sehen wir sofort, daß 1 und 4, 2 und 5 zusammengehören, die Figuren bilden dann den Parivâra des Eintretenden. Die Inschriften lauten:

1 upasthito brâhmanena mahendro lokanâyakah jyentâkakarmanâ g(andhai) h kâlenagarûnâ tathâ vihâram krtvâ sarvai ca upasthânai nimantrita — „Als Brâhmana habe (ich) Mahendra, den

Führer der Welt, mit heißen Bädern, Wohl-

gerüchen und schwarzem Agallochum verehrt,

ihm einen Vihâra gebaut und ihm alle Ehren

erwiesen."

4 ksemamkaro narâdityo râjabhûtena pûjitah jyentâkakarmanâ gandhaih kâlenagarûnâ tathâ vihârânâm sahasrais tu sastibhi sa nimantritah „Ksemamkara, die Sonne der Menschen, ver-

ehrte (ich), als (ich) König war, mit heißen

Bädern, Wohlgerüchen und schwarzem Agal-

lochum und schenkte ihm sechzigtausend

Vihâras."

2 tamon(u)do mahâbhâgo râjabhûtena pûjitah nânâratnavicitrena tulena pratipâditah

„Den ausgezeichneten Tamonuda beschenkte (ich), als (ich) ein König war, mit einem tula(?), der mit verschiedenen Juwelen bunt besetzt war."

5 narendrena mayânanda simha simhaparâkrama

cchatrena ratnadandena pûjito narap(u)ngavah „Als König verehrte ich, Ânanda, Simha, den

löwenstarken Mannstier, mit einem Schirme,

dessen Stock aus einem Edelsteine bestand." Das folgende Außenbild ist ohne Gegenstück,

wie 11 auf der anderen Seite.