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0506 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / Page 506 (Color Image)

Captions

[Figure] Fig. 46 Mañjuśri in coitus, same as Mañjuvajra, translating into the Guhyasamâja, depicted in g Saṅ-。dus。Jam-rdor. From the Woodcut Book „Five Hundert Gods of sNar-t'aṅ"Mañjuśri in Kopulation also Mañjuvajra, der in den Guhyasamâja übergeht, bezeichnet g Saṅ-。dus。Jam-rdor. Nach dem Blockdruckbuch „Fünfhundert Göttern von sNar-t'aṅ

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doi: 10.20676/00000193
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II, 50

Raben; aus inniger Wesensliebe entspringen diese durch den Meister der Dreiwelt aus seinem östlichen Gesicht."

„Im Genusse aus dem reinen Feuer leuchtend wie die aufgehende Sonne der Juwelenhalter und Pândarâ, der Erdkeim Jambhaka, die Sau mit dem Donnerkeil erhabenen Saftes, der sechsköpfige Agni, zwei Schlangenkönige, die Brauenrunzeln zeigende Hexe, mit dem Kopf einer Sau, mit Geiern, diese entspringen aus dem rechten Antlitz in höchster Wonne durch den Gatten Aller".

74.

Die seltsame Aufzählung von emanierten Wesen, die zugleich weibliche Formen, also Saktis, weibliche Energien des einzigen Weltherrn E oder Vajrakâya (das ist das zeugende Organ) bilden, stehen in schroffem Gegensatz zu der gewöhnlichen buddhistischen Gliederung der Buddhas und Bodhisattvas. Das absolut Fremdartige kommt so am stärksten zum Ausdruck, daß zwei Dhyânibuddhas Amitâbha und Amoghasiddha geradezu als identisch mit ihren Bodhisattvas auftreten. Man fühlt hier eine ganz andere Mythologie durch, die sich durch die angegebenen Elemente: Wasser, Wind oder Luft und Feuer ergibt, nur die Erde fehlt. Aber sie erscheint eingebettet in den Zeilen über die Feuerreihe 5, 15, wo der Erdkeim, der Bhûgarbha oder Ksitigarbha erscheint, der zugleich eine schweineköpfige Dâkinî ist. Diese schweineköpfige Hexe, die Vajravârâhî ist ein Wesen, dessen Inkarnation noch heute eine große Rolle spielt. In der oben erzählten Legende aus Târanâtha wühlt sie zur Nachtzeit im Schlamm und trübt den Brunnen; denn die dort genannte Göttin zeigt durch das Wühlen in der Erde dem noch ungewitzten Schüler den Weg alles Fleisches. Hier liegt also der Hinweis auf die Entstehung der Erde, d. h. des Berges Meru mit seinen Dvîpas, von denen Jambildvîpa der Erde entspricht. Die Parallele in den Visnu-Avatâren ist schlagend; daß der Varâha dort männlich ist, macht nichts aus ; denn die zugrunde liegende bestialische Auffassung der Geschlechtsfunktionen ist für unsern Text geradezu typisch. Ferner liegt in V. 5, 14 verdeckt jener schwerttragende Bodhisattva vor, über den wir unten noch Einschneidendes zu sagen haben, und

auch hier erinnern wir uns aus der brahmanischen Mythologie der widerlichen Szene, in der bei der Quirlung des Ozeans durch den Meru, Visnu in weiblicher Form die Dämonen verführt. Es ist weiter zu beachten, daß dasselbe Wesen in Kopulation mit seiner Sakti also als Maüjuvajra (Fig. 46) die Mutter der Buddhas

heißt V. 5, 79. Er ist also auch die Mâyâ, die Mutter des Sâkyamuni. Dieses Wirrsal, aus zwei total verschiedenen Kosmogonien zusammengeballt, wird, was Manju§rî betrifft, unten klar werden. Hier handelt es sich für uns darum, die oben (69) noch unerklärte La-Reihe zu lösen. Und das geht unter den folgenden Erwägungen. Die nunmehr ausgehobenen Verse enthalten bestimmte Stichworte, die uns helfen. Es ist zu beachten, daß in den Versen 5, 13-15 sechs Namen von Dâkinîs vorkommen, von denen drei Tierköpfe haben. Diese drei Tiere sind Tiger, Hund und Schwein. Ferner ist zu beachten, daß diese tierköpfigen Formen, zu denen noch andere hier erwähnt werden: Rabe und Geier ohnehin schon auf fremden, vorderasiatischen Einfluß hinweisen. Wir legen damit den Finger auf eine Erscheinung, die schon manchem auffiel, das Hereinragen vorderasiatischer Mischbildungen, tierköpfiger Dämonen, bis in die Hindûmythologie, deren Dämonen ja heute noch ihren entarteten Kult ebenso erhalten, wie in den buddhistischen Ländern. Hier ist die Quelle, das Manichäertum. Nehmen wir nun die folgenden sechs Namen und schreiben sie in eine Reihe

al yç.nS:•■.„ Ea.

Fig. 46. Manjusrî in Kopulation also Manjuvajra, der in den Guhyasamâja übergeht, bezeichnet g San-odus o Jam-rdor. Nadi dem Blodcdrudcbuch „Fünfhundert Getter von sNar-t'an.