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0151 Kunstgeschichte der Seidenweberei : vol.1
絹織物の美術史 : vol.1
Kunstgeschichte der Seidenweberei : vol.1 / 151 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000240
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Nillands beigetragen haben. Mit ungünstigeren Erhaltungsumständen allein ist jedoch das so auf: fallend bescheidenere Auftreten des byzantinischen Seidengewerbes nicht zu erklären. Innere Gründe lassen vielmehr vermuten, daß Konstantinopel in spätantiker Zeit tatsächlich auf diesem Gebiet der ägyptischen Hauptstadt Alexandria noch nicht ebenbürtig war. Denn die Stadt Konstantins er: langte die unbestrittene Führerschaft im oströmi: schen Reich, die überlegene Stellung als Mittel: punkt griechischer Kultur erst nach der Mitte des 7. Jahrhunderts, als die günstiger gelegenen Groß- Städte Alexandria und Antiochia, die alten Em: porien hellenistischen Kunst: und Geisteslebens, unwiederbringlich an die neuen Herren des Orient; verloren gingen. Mit ihrer Islamisierung war By, zanz als I Iandels: und Gewerbestadt der mächtig: sten Rivalen entledigt.

Die spärlichen Urkunden zur frühbyzantini: schen Seidengeschichte stehen damit nicht im Wider: spruch. Wir wissen aus den Verfügungen der Kaiser Valens und Valentinian vom Jahr 369, des Arcadius von 406 und Theodosius II von 424, daß mindestens seit der zweiten Hälfte des 4. Jahrh. Seidenwerk: stätten für den Hofbedarf in den kaiserlichen Gy: naeceen bestanden und daß ihnen der Wettbewerb der privaten Betriebe bereits lästig fiel. Durch diese Edikte ') wurden hauptsächlich Goldborten und Purpurstoffe den Gynaeceen vorbehalten. Die Wir: kung solcher Verbote mag nicht sehr durchgreifend und dauernd gewesen sein; sicherlich aber haben sie das Privatgewerbe in Konstantinopel selbst härter getroffen, als in den überseeischen Provinzen.

Die erste Andeutung über die Muster byzan: tinischer Gewebe geben uns die Elfenbeindiptychen und Mosaikbilder des 5. und 6. Jahrhunderts. Von dem Diptychon des Konsuls Flavius Felix aus dem Jahr 428 beginnend bis in die erste Hälfte des 6. Jahr: hunderts ist sehr häufig die Toga der west, und ost= römischen Konsuln nebst ihrer breiten Schulter: binde, der trabea, mit einer eingeritzten Musterung

versehen, die gleichmäßig und lückenlos die ganze .   4

Fläche überzieht und somit offenbar ein Webe: Abb. 82. o«,tesdiptychon muster darstellen soll (Abb. 82). Sie besteht aus

aneinander gereihten Vierecken und Kreisen , die durchweg sternförmige Rosetten ein: schließen und sie bleibt während der etwa hundert Jahre, welche die Konsulardiptychen umfassen, ziemlich unverändert.) Zuweilen wechseln Kreise und Rauten miteinander ab;

') Pariset I S. 161 Anm. 2, 3; S. 162 Anm. 1.

2) Beispiele Venturi I fig. 334, Felixdiptychon von 428; fig. 336, Boethiusdiptychon von 487; fig. 338,

von

Kens. Museum.

530. S

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