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0079 Am Tor von Asien : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / Page 79 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000243
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Abb. 14. Krone Shdpür's III. Ardashïr's I. und Shi pür's II. nach Münzen

Khosrö II. und erst recht bei allen seinen kurzlebigen Nachfolgern ist der Globus so klein, daß ein darauf gezeichnetes Sternchen ihn ganz deckt. Der Globus war seinem Wesen nach wohl eine Haartracht, wenigstens bis zu Bahräm V.: das Haupthaar wird auf dem Scheitel zu einer hohen Kugel gekräuselt und dann mit einem dünnen, leichte Falten werfenden Seidenstoff überzogen und verhüllt, während das seitliche Haar im Nacken und hinter den Ohren zu einem weit-abstehenden Schopf, -- eine aus dem achaemenidischen Schopf abgeleitete Mode —, gekämmt wird. Vielleicht war bei der Frisur des Königs viel Kunst angewandt, denn der große Johannes Chrysostomos schreibt in einem Brief, daß der Großkönig bei seinen Audienzen einen vergoldeten Bart trug und auch sonst „aufgethan war wie ein Wundertier". /98/

Unsres Königs Globus ist scharf abgebunden Abb. 14, man hat ihn also von vornherein unter der mittleren Gruppe von Ardashir II. bis Yazdegerd I. zu suchen. Der Globus ist ferner ebenso wie der Scheitel und die Lockenbäusche durch krause Ritzungen als Haar bezeichnet, als ob er nicht umhüllt sei. Das kommt auch bei Ardashir I., Shäpûr, und sonst gelegentlich vor. Die eigentliche Krone besteht nur aus einem um den Stirnrand des Haares geschlungenen Perlendiadem. Etwas Ähnliches gibt es nur bei drei Herrschern: Ardashir L, Hormizd I., und Ardashir II. Ardashir I. trägt das arsakidische Perlendiadem in staatsrechtlicher Bedeutung als Großkönig und Rechtsnachfolger des letzten Arsakiden. Als Vorbild der unsern kommt Ardashir's I. Krone schon deshalb nicht in Frage, weil bei ihr der Globus ganz anders geformt ist, als auf dem Relief; abgesehen von der erst recht unterschiedlichen Haar- und Barttracht Ardashir's I., die allein ihn unter allen Sasaniden sofort kenntlich macht. Näher kommt dem schon die Krone Hormizd's L, die aber ebenfalls noch den hohen mit breiter Basis an der Mütze festgewachsenen Globus aufweist, und dazu nicht ein einfaches Perlenband, sondern ein Perlenband mit einer Reihung kleiner Bogen oder Blätter zeigt, wie sie ähnlich aber höher Bahräm III. und Narseh tragen. Des letzten der drei, Ardashir's II. Krone, Tafel XIX u. entspricht dagegen genau den Besonderheiten des Reliefs; der Globus ist scharf abgebunden und vom Scheitel getrennt, die eigentliche Krone hat gar keine besonderen Beigaben, sondern besteht lediglich aus einem Perlendiadem. /99/

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