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0143 Am Tor von Asien : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / Page 143 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000243
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In der Sprache der Ornamentik ist diese Rosette eine Lotosblüte in Vollansicht von oben. Wir kennen sie als Einzelglied von den Palmetten des Kapitells von Kala i kuhna und von den Blütenkronen der Wandpfeiler. Mit ihrem doppelten Umriß sind sie das Ergebnis- weberischerAnforderungen. — Die hingestreuten Rosetten sind als einfachste und verbreitetste Muster der sasanidischen Weberei anzusehen. Auf den in den Gemälden von Samarra vorkommenden Gewändern sind sie massenhaft vertreten: ebenso in den mittelasiatischen Malereien GRÜNWEDEL Altb. Kultst. Abb. 51, 53, 567, 664, 666.

  1. Rosetten aus vier knospen- und vier herzförmigen Blättchen, in gleicher Anordnung, Abb. 33. Rock des Königs unterm Sonnenschirm, Hochwildjagd, Tfl. LI, und auf der Rückkehr von der Jagd, Hochwildjagdbild, Tfl. LII.

Im Wesen dasselbe Muster. Zur Form der Rosette vgl. die Axenpunkte zwischen den Coronae des Vatikanischen Hahnenstoffes, Tfl. LXII o. r. und den Bezug des Köchers auf Bahräm's V. Silberschüssel im Britischen Museum, auch Blüten der Wellenranke um die Tigerinschüssel aus Klimowa in der Ermitage, SMIRNOFF Tfl. CXXVI Nr. 311 sind zu vergleichen.

  1. Die gleichen Rosetten in Schachbrettanordnung, wechselnd mit indischem Lotos, Tfl. LXV m. Gewand der Harfnerinnen in beiden Königsbooten, vgl. Tfl. XLIX.

Das Muster ist durch die ungewöhnliche Dichte der Raumfüllung bezeichnet, die durch ein drittes Füllelement noch erhöht wird. Die Rosette unterscheidet sich von der in Nr. 4 nur durch die Verdoppelung der Herzblättchen. Der indische Lotos gleicht dem der Basis Mihr's auf Ardashir's II. Bild, Abb. 15, hat aber drei statt zwei Blattkränzen und in der Mitte den Fruchtboden von Nelumbium speciosum statt der Staubfäden. Der indische Lotos erscheint auch als Blüte der Wellenranke auf der Hahnenschüssel der Ermitage, SMIRNOFF Tfl. LVI Nr. 90; dort hat der äußere Blattkranz 6, der innere 7 Blättchen, der Fruchtboden 8 Punkte; hier hat um der Symmetrie der Weberei willen jeder Blattkranz 8 Blätter, der Fruchtboden 7 Punkte. Das InGegensatz-Stellen einer rein zieratlichen mit einer naturähnlicheren Form ist im Morgenlande oft, schon in assyrischer und erst recht in islamischer Zierkunst zu beobachten.

Abb. 32. Stoff Nr. 4

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Abb. 33. Stoff Nr. 5