National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0124 Am Tor von Asien : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / Page 124 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000243
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

106

/`((    In Alebdja, im Schlosse 'fair Begs,

! ; ~ ~)   `Othmän Päsha's Sohn, Dichters und

Fürsten der Djäf, sehen wir das Kapitell von Spidärä gleichsam verdoppelt. Aus der einen ionischén Schnecke sind zwei geworden. Das ist der erste Schritt auf einem aussichtreichen Wege. In der Moschee von Darga Shaikhän, (Pforte, Hof der Shaikh's, sc. der Nagshbandi), am Ostfuß des Awraman, von wo ich einst über "den hohen Kamm des Awraman hinüber kletterte in die Schlucht der alten Felsveste Zalm und nach Gulp am

Rand der Ebene von Shahrazür hinab, in Darga Shaikhän haben die Doppelrollen die hängende Form angenommen, die sich in Bäna anzeigte. Am Kapitell von Gulp, aus der weitläufigen Burg

des Shaikhs von Gulp, von dem ich das Geheimnis von der Entdeckung der Awramän-Urkunden erfuhr, und in der Moschee von Khärpäni in Sehweite von Gulp, an den Höhen, die Shahrazûr südlich abschließen, ist die ionische Schnecke verdreifacht und als viertes Glied die Deckplatte darüber gelegt. Das Kapitell der Moschee von Dûshä, in der ich einst eine finstre Nacht verbrachte, hat die drei Rollen in der hängenden Spielart, und das letzte Beispiel, das von Naodih, jenseit Sulaimaniyya am Ostfuß des Göizhä Kiau, zeigt die weit verbreitete Form schon leicht entartet. Von Gulp, Khärpäni und Naodih zum Kapitell des Täq i bustän ist nur ein Schritt.

In Abb. 25 und 26 habe ich die beiden mir zuerst bekannt gewordenen Beispiele dieser Gattung dargestellt: das von Sulaimäniyya aus einem Haus in dem ich 1911 abgestiegen war, und das andere aus einem neuen Haus in Karbala, einem Hause heutigen persischen Stils, wie er von Isfahan her seit der Sefewidenzeit mit den schiitischen Wallfahrern sich die ganze Pilgerstraße, Kirmänshähän, Qasr, Khänigin, Shahrabän, Ba`qûba, und nicht zuletzt Baghdad, Nadjaf, Karbala, Samarra erobert hat. /165/ Innerhalb dieser sefewidischen Formen, unter denen das vierseitig gleiche, von islamischen Tropfzellen überwucherte, in letzter Linie vom korinthischen abgeleitete Kapitell überwiegt, nahm sich das von Karbala früher als auffällige, nicht recht erklärliche Ausnahme aus. Später sah ich in Kirmänshähän weitere Vorkommen; denn immer wenn man auf dem rechten Wege ist, fallen einem Bestätigungen und Beweise unerwartet und von selbst zu. Die Bauten, denen diese Säulenkapitelle entstammen, haben wir bei Untersuchung der Haustypen der Felsgräber als Nachkommen grader Linie des alten medischen Hauses, als unmittelbare Gleichnisse der uralten medischen Felsgräber erwiesen. /166/ Mit ihrem Alter wetteifert ihre Verbreitung über große Teile, ja das ganze westliche Iran. Mit Hausgattung und Holzsäulenbau muß auch die Kapitellform von Anfang an vereint gewesen sein. Nichts ist so konservativ wie bäuerlicher Hausbau in abgelegenen Gebirgsgauen. Nur so erklärt sich die unbestreit-

Abb. 25.

Holzsäulenkapitell aus
Sulaimaniyya

Abb. 26.

Holzsäulenkapitell
aus Karbala