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Alt-Kutscha : vol.1 | |
Ancient Kucha : vol.1 |
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Königs Bimbisâra, der Einzug in Râjagrha, die Annahme von Veluvana, die Aufnahme der achtzig Schüler, den Besuch von Kapilavastu, den Edelsteinpfad in der Luft, die Aufnahme von Râhula und Nanda in den Orden, die Übernahme des Klosters Jetavana, das Wunder am Fuße des Mangobaums, die Predigt im Himmel der „Dreiunddreißig" Götter, das Wunder des Herabsteigens mit den Göttern (Brahmâ und Indra), die Versammlung der „Fragen des Sthavira", das Mahâsamayasûtra, die Unterweisung des Râhula, das Mahâmartgalasütra, das Zusammentreffen mit dem Elefanten Dhanapâla, die Überwindung von Alavaka, Aiigulimâla und Apalâla, das Zusammentreffen mit den Pârâyanaka-brâhmanas, den Entschluß, aus dem Leben zu scheiden, die Annahme des Essens mit Ferkelfleisch und der zwei Goldgewänder, den Trunk klaren Wassers, das Parinirvâna selbst, die Totenklage von Devas und Menschen, die Verehrung seiner Füge durch den Sthavira, den Leichenbrand, das Erlöschen des Brandes, die Reliquienverehrung und die Verteilung der Reliquien durch Drona. Und wo es nur möglich war, ließ der Hochgeborne Jâtakas darstellen, daß sie geistige Sammlung entstehen ließen: also ließ er das Vai§vântarajâtaka ausführlich darstellen und ebenso alles vom Himmel Tusita an bis zum Sitz unter dem Bodhibaum. An den vier Himmelsgegenden standen die vier großen Könige und darüber die „Dreiunddreißig" Devaputras und die zweiunddreißig Göttermädchen, die achtzig Yaksafürsten, ferner Devas mit gefalteten Händen, andere mit Blumenvasen, tanzende Devas und solche, die blühende Zweige brachten, Devas mit Lotussen und anderen Blumen und andere anderer Art: Reihen von Bogen mit Edelsteinen und Dharmarädern, Reihen von Devas mit Schwertern und solche mit Krügen."
Sehen wir nun von der Frage ab, ob schon in der alten Zeit des Königs Dutthagâmanî dieses reiche legendenhafte und mythologische Material zur Darstellung gebracht worden ist — eine Frage, die für unsere Zwecke ohne besondere Bedeutung ist — so haben wir eine Art Rezept vor uns, wie solche Tempel auszuschmücken ,,sind: ein Rezept, das zweifellos auf guter Tradition beruht und in jüngeren simhalesischen Gemälden, soviel ich weiß, auch befolgt worden ist. Die zweifellose Abhängigkeit der südlichen Kirche in allem, was sich auf bildende Kunst bezieht, von der nördlichen, gibt uns auch das Recht, die Angaben als Unterlage zu dem Folgenden zu Grunde zu legen. Leider ist mit einigen schwachen Angaben bezüglich der Stellen, wo die Gestirne und wo etwa das Ruhelager,
d. h. die Darstellung des ins Parinirvâna eingehenden (sterbenden) Gautama Buddha zu
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lozieren sind, gar keine direkte Angabe im Texte, wie die Bilder verteilt waren. Es wirkt dies bei dem sonstigen ausschmückenden Wortschwall der Chronik etwas seltsam und es sieht in der Tat so aus, als ob ein alter Text reproduziert wäre, nicht aber Beschreibungen der Wirklichkeit vorlägen. Immerhin sind eine Reihe von Szenen aus Buddhas Leben hintereinander geschlossen aufgeführt: wir erkennen in diesen Szenen unsere „Buddhapredigten" wieder, die offenbar die Hauptdekoration der Wände darstellen sollen, wie es in den uns vorliegenden Höhlen auch der Fall ist; alles andere gehört entweder zum Kultbild, wie die stehenden Götter, oder bildet, wie die Jâtakas, die fliegenden und schützenden Götter, das Beiwerk als Nebenstreifen, als Plafonddekoration, als Schützer der Türen in den Laibungen.
Merkwürdig ist, daß die Jugendgeschichte des Gautama usw. bis zur Bodhi ebenfalls nur mit den Jâtakas erwähnt wird; diese Darstellungen scheinen also nicht in die Serie der oben hervorgehobenen Bilder an den Hauptwänden zu gehören.
13. Wie das angegebene Material in Stilart 1 und 2 in der Umgebung von Kutscha (Ming-Öi beim Qumtura, Ming-0i bei Qyzyl und Kiris, endlich auch in Sorcuq) verwendet wird, ergibt sich aus dem Folgenden:
Darstellungen derganzenLebensgeschichte des Religionsstifters von seiner Geburt bis zum Parinirvâna. Ein fast quadratischer Raum, über dessen Plafond sich eine Kuppel erhebt, daß alle Wände in drei Streifen geteilt sind, diese Streifen wieder in fast quadratische Bilder, welche die Reihenfolge der ganzen Szenen erhalten. Die 2. Stilart ersetzt die Kuppel durch ein Tonnengewölbe. In Qyzyl gehört in diese Gruppe die wundervolle „Pfauenhöhle", deren Beschreibung unten, vgl. die Tafeln I—XIV, folgen soll.
Die weitaus häufigste Dekorationsart zu Qyzyl ist die folgende: Eine quadratische oder fast quadratische Haupthalle bildet ein Tonnengewölbe, vor welchem eine meist frei angebaute, bald etwas größere, bald kleinere Vorhalle vorhanden war, vgl. Fig. 10. In den meisten Fällen ist diese Vorhalle zerstört, ebenso aber auch die Tür der Haupthalle. Die Rückwand der Haupthalle bildet eine
Grånwedel, Alt-Kutscha I3
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