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0183 Alt-Kutscha : vol.1
Ancient Kucha : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / Page 183 (Color Image)

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[Figure] Fig. 58. Qyzyl, from the left vault strip of the cave with Bodhisattva vault, Kultst. p. 59, 20.Qyzyl, aus dem Gewölbebogen L. der Höhle mit dem Bodhisattvagewölbe, Kultst. S. 59, 20.
[Figure] Fig. 59. Qyzyl, from the right vault strip of the cave with Bodhisattva vault, Kultst. p. 60, 15.Qyzyl, aus dem Gewölbebogen R. der Höhle mit dem Bodhisattvagewölbe, Kultst. S. 60, 15.

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doi: 10.20676/00000192
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Bezeichnung ist für die buddhistische Umdeutung von ungewöhnlicher Bedeutung geworden. Denn man hat offenbar hier eine tierische Wiedergeburt des Bodhisattva wieder-

Fig. 58. Qyzyl, aus dem Gewölbebogen L. der Höhle mit dem Bodhisattvagewölbe. Kultst. S. 59, 20.

erkannt. Unter den Bildern in den Gewölben der Höhlen von Qyzyl erscheint wiederholt eine seltsame Darstellung. Man sieht einen dickleibigen Kraken , dessen Schweif durch einen zweiten Kopf gebildet wird, der kreisförmig eine Gruppe von Menschen umringt, welche die Arme verzweifelt ausstrecken. In einigen Fällen werden sie noch von außen durch einen Tiger und Elefanten bedroht, in anderen aber fehlen diese Figuren und man sieht sogar, wie der Kraken einen der Männer verschlingt. Die Legende ist leider zurzeit noch nicht bekannt, doch sehe ich einen Nachklang der Erzählung in der Aufklärung, welche Buddha im Dsanglun II,126 einem Schüler über das riesige Skelett eines Seetieres gibt. Er erklärt ihm dort diese Reste als die eines tugendhaften Makara (Ketos), welcher die durch eine riesige Woge ihm zugetriebenen Schiffsleute nicht aus Mitleid verschlang, sondern aus Hunger zu Grunde ging. Ich denke, dies Motiv haben wir vor uns, jedoch mit der der Jonaslegende näherliegenden Fassung, daß der Schiffbrüchige verschlungen ist, aber wieder zurückspediert wird. Vielleicht weist darauf der Umstand, daß der Makara auch statt des Schwanzes einen Kopf hat: der eine verschlingt, der andere wirft aus. Ob die auf anderen Repliken andringenden Tiere: Elefant und Löwe, in der Legende wirkliche Tiere sind, welche die Erzählung

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fortsetzen, oder ob daran gedacht werden darf, daß am Berge Kailâsa vier Tierköpfe — hier nur zwei davon, Elefant und Löwe — sind, welche Flüsse ausspeien, deren Anströmen im Meere die Seefahrer dem Kraken in den Rachen treibt, muß ich dahingestellt sein lassen. Wahrscheinlich haben wir, wenn diese Tiere mit dargestellt sind, eine andere Fassung vor uns: nämlich den von Raubtieren verfolgten, der in einen Brunnen fällt und hier das Opfer des Drachen werden muß. Vergessen darf ich nicht, zu erwähnen, daß noch in späteren Legenden eine Überlieferung erhalten ist, welche nur der Jonas-Geschichte entstammen kann, im tibetischen Grub-thob, den Legenden von den vierundachtzig Siddhas. Lauffer hat zuerst daran erinnert, daß die Lebensgeschichte des Siddha Mîna-pa, welcher eine Zeitlang im Bauche eines riesigen Fisches lebte, der ihn verschlungen hatte, bis er durch die Anrufung des Gottes Heruka wieder heraus-gelangte, diesen Ursprung haben muß, Fig. 59.

Das sind, glaube ich, zunächst die hauptsächlichsten Szenen, welche Vorstufen inhaltlich oder kompositionell verwandter Art in christlicher Darstellung und zwar, wie es scheint,

Fig. 59. Qyzyl, aus dem Gewölbebogen R. mit dem Bodhisattvagewölbe, Kultst. S. 60, 15.

speziell ägyptischer Nekropolen sein mögen. Allein, wenn wir die rein äußerlichen Anordnungen der Gruppen zum Ausgangspunkt unserer Beobachtungen machen dürfen, — ohne Rücksicht auf den Inhalt des Dargestellten oder der möglichen Umdeutung einer gegebenen

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