National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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Alt-Kutscha : vol.1 | |
Ancient Kucha : vol.1 |
Strip B in the cave with the sailing, Kultst. p. 147 at B2, 3.Streifen B in der Höhle mit der Seereise, Kultst. S. 147 bei B2, 3. | |
Strip B in the cave with the sailing, Kultst. p. 147 at B II, IV.Streifen B in der Höhle mit der Seereise, Kultst. S. 147 bei B II, IV. |
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Fig. 34. Streifen B unter den Bildern in der Höhle der Seereise, Kultst. S. 147 bei BII, IV.
Fig. 33. Streifen B unter den Bildern in der Höhle der Seereise, Kultst. S. 147 bei B2, 3.
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bei B 4 ein Schädel, bei B 5 ein junger bärtiger Mann im Profil (Fig. 33, 34). Auf der anderen Seite sieht man nur noch bei B II einen Schädel, bei B III einen alten bärtigen Mann en face, bei B IV ein Mönchsbild mit leicht geneigtem Kopf. Das übrige ist zerstört.
Dieser Streifen B zeigt einen besonderen, vom übrigen völlig abweichenden Stil von fast christlichen Formen, über dessen Urheber oben das nötige angedeutet ist.
C. Auf diesem untersten Streifen sind große weiße Felder abgeteilt, als sollten dort neue Bilder eingemalt werden; jedes dieser Felder ist 1,90 m breit und von einem Blattrahmen umgeben. Auf jeder Seite sind zwischen den Tafeln drei meditierende Mönche einzeln eingesetzt. Der dritte dieser Mönche hat auf Seitenwand L links neben sich einen Schädel liegen. In der Lunette über der Türe ist ein meditierender Mönch dargestellt, über der Türe R. noch ein stehender Mönch. Diesen Streifen C hat zweifellos wieder der Maler der Avadânas (A) ausgeführt.
31. Es kann mit ziemlicher Sicherheit behauptet werden, daß der Maler Priyaratna hier gearbeitet hat. Ich schließe dies daraus, daß in beiden Höhlen, die stilistisch durchaus identisch sind, viele Darstellungen von Edelsteinen vorkommen. Und wenn dies auch in dem dargestellten Stoffe liegen mag, so ist doch auch auf den Namen selbst Gewicht zu legen, der sicher nur ein Künstlername, kein wirklicher ist. Daß man in diesen Bildern Anspielungen auf seine Wünsche gesehen hat, ist natürlich nicht zu erweisen, aber doch wahrscheinlich. Es gibt aber Parallelen. In
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anderen Höhlen finden sich unter konventionellen Devaputras und Devakanyâs veritable Mädchenporträts, ja unter der aufgelegten Deckfarbe wirkliche Akte von individuellem Charakter. Denn daß diese fremden Maler von frommen Wünschen beseelt gearbeitet hätten, wird da und dort durch kompromittierende, alte, übermalte Sgraffitti widerlegt, derb ausgedrückt im Sinne jenes Frommen — und es war sogar ein Mönch —, der seine Tagesleistung unterschrieb: detur alteri penna, scriptori pulchra puella.
Die dritte Stilart findet sich auf dem Gewölbe. Nur im hinteren Drittel ist einiges erhalten. Man sieht noch die Reste von Berglandschaften mit Buddhas, aber äußerst flüchtig und roh gemalt: viel roher als in der Höhle „in der Schlucht" (vgl. unten). Vermutlich haben Erdbeben die alte Decke heruntergeworfen. Man hat dann flüchtige Reparaturen gemacht, wie ähnliche auf dem Mittelpfeiler der „Malerhöhle" (Kultst. S. 146, Fig. 334) ebenfalls zu sehen sind. Die Decke ist aber dann später wiederum geborsten; denn der Boden lag im hinteren Drittel, als die Versandung ausgeräumt war, voll abgestürzter Trümmer.
Was an und etwa vor der Rückwand war, ist völlig vernichtet. Von einem Sockel für eine Kultfigur war keine Spur. Es bleiben also nur noch die großen Bilder der Seitenwände zu besprechen, die leider auf dem Transport sehr gelitten haben.
Obwohl nun kaum die Hälfte erhalten ist und auch diese nur mit Lücken, so bildet doch das dargestellte ein so interessantes Material,
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