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0226 Alt-Kutscha : vol.1
Ancient Kucha : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / Page 226 (Color Image)

Captions

[Figure] Fig. 78. Ornamentation (also otherwise frequent) from the Preta cave of the third construction. Rear: brown; vine: lightgreen-grey; flower: light blue with white points and lines. Side strips: lightgreen-grey, Klutst. p. 169.Ornament (auch sonst häufig) aus der Pretahöhle der dritten Anlage. Fond: braun; Ranke: hellgrüngrau; Blume: hellblau mit weißen Punkten und Strichen. Seitenbahnen: hellgrüngrau, Klutst. S. 169.

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doi: 10.20676/00000192
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Fig. 78. Ornament (auch sonst häufig) aus der Pretahöhle der dritten Anlage. Fond: braun; Ranke: hellgrüngrau; Blume: hellblau
mit weißen Punkten und Strichen. Seitenbahnen: hellgriingrau, Kultst. S. 169.

II,74—II,75

durch diesen Prozeß erhalten waren. In einem Falle war ein Ornament mit Deckweiß auf hellblauen Fond gemalt gewesen; das Hellblau, als mit Deckweiß gemischt und ebenso bröcklig wie dieses, war verloren, aber das Bindemittel der aufgesetzten Ornamentmalerei hatte das Ornament erhalten, das Weiß aber war abgefallen, so daß jetzt das Ornament blau auf weiß erschien!

In ähnlicher Weise blieben da und dort schwarz gezeichnete Konturen wie nur durch den doppelten Bindestoff in den Verputz eingefressen stehen. Freilich kommen sie nur bei Streiflicht der Sonne zum Vorschein.

So konnte ich auf der Replik des vorliegenden Bildes am deutlichsten in dem Exemplar der Ajâta§atru-Höhle, 2. Anlage, Fig. 87, erkennen, daß die Kompositionen in der Anlage absolut identisch, aber daß sie stilistisch umgearbeitet waren. Während nämlich das einzig wohlerhaltene Bild in einem älteren Stil gezeichnet ist, waren hier wesentliche Änderungen im Kostüm, Schmuck und der Körperbehandlung vorgenommen worden.

Bevor ich auf die wichtigen vier Darstellungen, welche die Rolle enthält, eingehe, möchte ich die Bestimmung des Ganzen feststellen. Der hingekritzelte Name des Königs, welcher offenbar durch einen Mönch, der Pilger bei ihrer Pradaksina-Zeremonie zu führen hatte, als Gedächtnisstütze für sich und andere hingeschrieben ist — eine jener Kritzeleien, deren sorgfältiger Beachtung ich so viel zu verdanken habe —, führt zur Bestimmung der Legende, die nicht häufig, und meines Wissens in der buddhistischen Archäologie bis jetzt als dargestellt nicht nachgewiesen ist. Dabei fällt auf, daß sich die Erzählung der tibetischen Überlieferung nicht ganz mit der vorliegenden Darstellung deckt.

75. Als Buddha Gautama ins Parinirvâna einging, zu dieser Zeit hielt sich der ehrwürdige Mahâkâ§yapa im Kalantakanivâsa-

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Bambuswalde bei Râjagrha auf. Als nun die Erde bebte, dachte er darüber nach, was wohl der Grund des Erdbebens sein möchte, und er erkannte, daß der Allerheiligstvollendete dahingeschieden war. Da überlegte er: „wenn nun derVaidehiputraAjâtasatru, der so grenzenlose Hingebung (an Buddha) hat, hört, daß der Allerheiligstvollendete dahingegangen ist, so wird er an Blutsturz sterben. Ich muß also ein Mittel finden, ihn davon schonend zu unterrichten." So sprach er also mit dem Brâhmana Varsakâra, dem großen Edelmann von Magadha, von der Gefahr, wenn Ajâta§atru es plötzlich erfahren würde, und fügte bei: „Geh schnell, Varsakâra, in den Park, nachdem du ein Bild hergestellt hast:

  1. wie der Allerheiligstvollendete als Bodhisattva, im Himmel Tusita lebend, über die fünf Grundbedingungen (seiner letzten Geburt) mit sich im reinen, nach dreimaliger Predigt vor den sechs Kâmâvacara-Göttern herabstieg als Elefant in den Leib seiner Mutter;

  2. wie er vollendete und unübertreffliche Erkenntnis erlangte unter den Bodhibaum; . . .

  3. und 4. wie er, nachdem er viele Personen an vielen Orten bekehrt hatte, das Ende seines Buddhatums erlangte in seinen letzten Umhüllungen (Grabkleid) in der Stadt Ku§inârâ."

Dann halte bereit sieben Krüge voll mit frischer Ghî und einen mit Mehl vom Go§îrsacandanaHolz (Sandel). Wenn der König nun an das Tor des Parkes kommt, so mußt du ihn fragen, ob er nicht Lust habe, das Bild zu sehen; wenn er dann zu den Bildern kommt, so wirst du sie ihm erklären, indem du mit dem ersten beginnst. Wenn er nun gehört hat, daß der Allerheiligstvollendete gestorben ist, wird er zur Erde stürzen; dann mußt du ihn in einen der mit frischem Ghî gefüllten Krüge legen und, wenn die Butter anfängt zu schmelzen, dann mußt du ihn in den Krug mit Gosîrsasandelholzpulver stecken und er wird sich erholen."

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