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0135 Alt-Kutscha : vol.1
Ancient Kucha : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / Page 135 (Color Image)

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[Figure] Fig. 29. Measure conditions of the cave with the sailing.Maßverhältnisse der Höhle mit der Seereise.
[Figure] Fig. 32. Strip under the leaf ornament B in the cave with the sailing, Kultst. p. 147.Streifen unter dem Blattornament B in der Höhle mit der Seereise, Kultst. S. 147.
[Figure] Fig. 35. no captionno caption

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doi: 10.20676/00000192
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II 29

II,29

Seefahrerhöhle.

29. Die Höhle, welche ich wegen ihrer Darstellungen „Seefahrerhöhle" genannt habe, und deren Wandgemälde nun auf Tafel XV bis XXIII wiedergegeben sind (vgl. auch Fig. 30 und 31), konnte ich in meinem ersten Bericht nur kurz beschreiben, da es mir an Ort und Stelle unmöglich gewesen war, ihre Darstellungen vor der Abnahme in Umrissen zu kopieren. Ich wiederhole nunmehr die früher gegebenen Notizen (Kultst. S. 147, Höhle 11 und die Figuren 326 a, b, 327, 328, 329, 330) und gehe dann auf die ausführlicheBeschreibung der ungemein interessanten Bilder über. Die

Höhle ist ein langes Tonnengewölbe (Fig. 29), dessen Stirnseite (Bogen) der Türe zugewendet ist, 10,92 m tief, 3,24 m breit; die Höhe ihrer Seitenwand beträgt 1,95 m, die der Rückwand und Türwand bis zum Zenith des Bogens noch 1,25 m. Die Eingangstüre ist stark beschädigt, offenbar, wie immer, durch Herausreißen des Holzrahmens der Türverkleidung und des Vorbaus, und zwar so, daß die ursprüngliche Breite des letzteren nicht mehr genau festgestellt werden kann. Das Gewölbe, dessen spätere Übermalung eine rohe Reparatur des

II,29—II,30

ursprünglichen Bildes ist, ladet über die Seitenwände um 22 cm aus.

30. Die Gemälde der Höhle waren sehr schön und schon dadurch merkwürdig, daß sie drei verschiedene Stile oder drei verschiedene Malerhände zeigten. Sehen wir von der Bemalung der Decke, als des geringwertigsten Teiles der Dekoration, ab, — sie waren noch schematischer als die gewöhnlichsten Deckenbilder der zweiten Stilreihe a, b, — so zerfallen die Wandgemälde in drei Streifen:

  1. Der oberste Streifen enthält Fig. 29, 1-5; I—IV bis etwa dem ersten Drittel der Seitenwände der Länge nach; denn der Rest ist zerstört gewesen, sehr schöne Gemälde in demselben Stil, ja sicher von derselben Hand, wie die sogenannte Hippokampenhöhle (Kultstätten 102-112). Die Bilder sind ohne die Borten etwas über 70 cm hoch. Die Darstellungen sind erzählend: sie enthalten Folgeszenen aus Avadânas oder Jâtakas, welche die Verdienste eines Bodhisattva feiern.

Darunter läuft ein schmaler Streifen von Blättergirlanden hin.

  1. Etwa 64 cm hoch, bildet die untere kleinere Hälfte der Wandbemalung; es zerfällt wieder in drei Streifen: einem geknüpften Muster (Tafel XXI—XXII) und einem zweiten mit prunkvollen Blattornamenten, die unten wieder mit dem geknüpften Muster (Tafel XVII bis XVIII, Fig. 3) schlossen. Erst darunter läuft der dritte Streifen hin: eine Dekoration, die aus Ranken, die Kreise bilden, geknüpft ist und mit Riegelscheiben gegliedert wird; Blätter innerhalb der Kreise, aufgerollte Blumen außen in den Ecken beleben das Ganze. Dieses interessante Muster ist häufig im Abendlande und reicht bis in die romanische Kunst hinein (Fig. 32). Die Blattornamente darüber zeigen in der Mitte in Abständen von 1,90 m je die Darstellung eines menschlichen Kopfes. So erscheint bei B 1 ein liegender Schädel, bei B 2 ein bärtiger Mann im Profil, bei B 3 ein alter bärtiger Mann en face (Serapis-Kopf),

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4,

Fig. 29. Maßverhåltnisse der Höhle mit der Seereise.

Fig. 32. Streifen unter dem Blattornament B in der Höhle der Seereise, Kultst. S. 147.

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