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0046 Alt-Kutscha : vol.1
Ancient Kucha : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / Page 46 (Color Image)

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[Figure] Fig. 26. Ornamentation from the Kâśyapa cave (with variants of this kind seen frequently). Kultstätten p. 81.Ornament aus der Kâśyapahöhle (mit Varianten unendlich häufig in dieser Stilart). Kultstätten S. 81.
[Figure] Fig. 27. Edge ornamentation of Buddha aureole of the cave with the pigeons with ring, Kultstätten p. 120, where the colors are indicated.Randornament von Buddhaaureolen der Höhle mit den ringtragenden Tauben, Kultstätten S. 120, wo die Farben angegeben sind.

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doi: 10.20676/00000192
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Fig. 26. Ornament aus der Kâsyapahöhle (mit Varianten unendlich häufig in dieser Stilart). Kultstätten S. 81.

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seine Füße zu küssen. Da kam Wasser vom Himmel und aus der Erde und löschte die Flammen des Scheiterhaufens, bis K. seinen Devotionsakt vollzogen hatte, vgl. Tafel XLIV bis XLV. Daraus geht hervor, daß er, wenn er in Türstürzen und über Reliefs (Gandhâra) vorkommt, ebenfalls als Repräsentant des Himmels, d. h. des bewölkten Himmels, gelten muß. In einem Falle nun finden wir in Stilart 2 eine Reihe von Drachenbildern, welche ihn so interessant variieren, daß wir den Übergang vom Drachen zum Basilisken vor uns sehen.

Die unter Fig. 21 abgebildeten Drachen sind die Reste einer ganzen Reihe, die in der Teufelshöhle, im Türsturz (Bogen) der Gangtüren, welche in den hinteren Quergang führten, gemalt waren. Alle sind Variationen desselben Typus: zweifüßige Tiere mit Vogelklauen, Doppelflügeln auf jeder Seite, geringeltem Schlangenhinterleib, alle sind am Rachen und auch am Körper mit stilisierten Flammenbändern versehen. Nur die Köpfe sind sehr verschieden, neben dem Drachenkopf mit Ohren, welche an die Spitzohren der Dämonen erinnern, erscheinen Köpfe mit Hörnern, oder, wie es scheint, mit nur einem Horn, Wangenbärten und in einem Falle sogar mit einem Vogelschnabel. Dieser letztere Typus ist fast der mittelalterliche Basilisk, wie ihn z. B. der Wappenhalter von Basel zeigt, nur daß im mittelalterlichenTyp mehr der Hahnencharakter durchdringt. Sowohl die Haltung der vorliegenden Figuren, die Doppelbeflügelung,

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besonders aber die bandartigen Flammen sind geradezu gotisch. Es ist in diesem Zusammenhange gewiß auch nicht gleichgültig, daß der. zweifüßige Drache mit Schlangenhinterleib dem frühen Mittelalter angehört.

In der Oase Turfan verschwindet der Drache in dieser Form und wird durch den vierfüßigen Drachen ersetzt. Wahrscheinlich haben aber in Kutscha ebenso wie in den Gandhâraskulpturen beide Formen nebeneinander bestanden. Die Verwendung des zweifüßigen Drachen in den Gandhârareliefs, nämlich in den mit betenden Figuren ausgefüllten Bogen über größeren Kompositionen, erinnert an die Art, wie die gemalten Drachen in Qyzyl loziert wurden.

Zwei andere Formen, welche ganz ähnlich im Mittelalter als Wappenfiguren auftreten, möchte ich noch erwähnen. In einem Freibau bei Kiris (Kutscha) sind unter den Adoranten Buddhas Fürsten dargestellt, welche ihm Geschenke bringen. Sie tragen die Landestracht, die langen Röcke mit umgeschlagenen Brustklappen, Hosen und Stiefel, Hermelinmäntel auf den Schultern. Hermelinmäntel als fürstliches Abzeichen sind bei der Kostbarkeit des Pelzwerks nicht besonders in Rechnung zu ziehen, beachtenswert scheint mir aber die Stilisierung der schwarzen Haarbüschelchen im weißen Pelz, verglichen mit dem Hermelin-oder auch Veh-Schema der mittelalterlichen Heraldik.

Dazu kommt eine weitere Figur, welche in der frühmittelalterlichen Heraldik eine große

Fig. 27. Randornament von Buddhaaureolen der Höhle mit den ringtragenden Tauben, Kultstätten S.120, wo die Farben angegeben sind.

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