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0065 Alt-Kutscha : vol.1
Ancient Kucha : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / Page 65 (Color Image)

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[Figure] Fig. 42. Curtain, by M. Gayet in Antinoë found, from E. Guimet, Les Portraits d'Antinoë au Musée Guimet, Paris, Ann. du Musée Giumet. Biblioth. d'Art V, plate XIII.Vorhang, von M. Gayet in Antinoë gefunden, nach E. Guimet, Les Portraits d'Antinoë au Musée Guimet, Paris, Ann. du Musée Giumet. Biblioth. d'Art V, Taf. XIII.

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doi: 10.20676/00000192
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Landesart abwich. Schon die Prozedur der Anpassung der fremden Göttertypen an die buddhistischen wird Auseinandersetzungen zur Folge gehabt haben, in denen der Maler von dem erzählte, was ihm bekannt war, und der buddhistische Bhiksu wird in seinem Legendenkram suchend die Gegenstücke ausgiebig geschildert haben. Daß ich dabei die wilden Entartungen, die hier folgten, gerade den Künstlern allein in die Schuhe schieben wollte, möchte ich gar nicht behaupten; Mönch- und Asketentum allein ist ja schon ein Boden, auf dem das Schlimmste wuchern kann.

Was ich außer den gallischen Parallelen noch hier erwähnen möchte, liegt zwar scheinbar noch weiter ab, und doch möchte ich gerade hier den Verdacht aussprechen, daß hier nicht bloß äußere Stilähnlichkeit vorliegt. Im Gegenteil, mir scheint ein parallel entwickelter, westlicher Ableger derselben Anschauungen da zu sein, dessen Ausgangspunkt demnach in der Mitte zwischen beiden zu suchen wäre. Es ist bekannt und schon von Oltfried Müller ausführlich dargestellt, daß die Beobachtung der Blitze geradezu die Hauptsache im Kulte des rätselhaften Volkes der Etrusker war. Rein äußerlich zeigen die antiquarischen Reste, welche gewöhnlich mit dem Ehrentitel „Etruskische Kunst" beehrt werden, eher aber an einen Antiquitätenladen erinnern,

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besonders was die Sarkophag- und Aschenurnenreliefs betrifft, in den Figuren, wie besonders in den ornamentalen Dingen viel, was den Gandhâraskulpturen parallel liegt. Wichtig aber ist, daß fast alle Mitglieder des seltsamen Pandämoniums, das notdürftig mit griechischen Typen gleichgesetzt wird, mit Blitzen ausgerüstet sind. In einem Punkte aber differieren sie von den Vajrapâni-Typen: nie tragen sie den Wedel. Und es kann dies ja nicht sein, denn die „Caurî-bearer", sei es die Dâsî eines Reichen oder eines Fürsten, oder zwei Fürsten bei einem König, oder zwei Devas bei einem Buddha, gehören der indischen Atmosphäre an. So wird dieser Umstand wenigstens zu einem Hinweis auf Eingliederung eines Dämons in die Reihe der offiziellen Verehrer Gautama Buddhas.

Wir hätten also mit westlichen Parallelen zu den in den Tantra-Kommentaren faßbaren Anschauungen zu tun; den Ausgangspunkt werden wir in der Mitte suchen müssen. Es ist mir bei den zahlreichen Indizien des Zusammenhanges der Etrusker mit dem Orient unbegreiflich, wie es noch immer Leute gibt, die dagegen polemisieren.

Auch darin scheinen sich beide Anschauungen, die etruskische wie die der Tantras zu gleichen, daß sie die übrigens weitverbreitete Anschauung von der befruchtenden

Fig. 42. Vorhang, von M. Gayet in Antinoë gefunden, nach E. Guimet, Les Portraits d'Antinoë au Musée Guimet, Paris,
Ann. du Musée Guimet. Biblioth. d'Art V, Taf. XIII.

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