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0091 Alt-Kutscha : vol.1
Ancient Kucha : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / Page 91 (Color Image)

Captions

[Figure] Fig. 71. Manichaean divinities of the three divided torn miniature, found in November 1902 in Idyqutšähri.Manichäische Gottheiten von einer in drei teile zerrissenen Miniatur, gefunden im November 1902 in Idyqutšähri.
[Figure] Fig. 72. Rest of a wall painting from the Buddhist rebuilt Manichaean cave No. 25 in the temple Bäzäklik, Murtuq, cf. Kultst. 279. Height of the flutist, 0.28 m.Rest eines Wandgemäldes aus der buddhistisch überbauten Manichäerhöhle Nr. 25 im Tempel Bäzäklik, Murtuq, vgl. Kultst. 279. Höhe des Flötenbläsers, 0,28 m.
[Figure] Fig. 73. Manichaean goddesses of the three divided torn miniature, found in November 1902 in Idyqutšähri.Manichäische Gottinen von einer in drei teile zerrissenen Miniatur, gefunden im November 1902 in Idyqutšähri.
[Figure] Fig. 74. Manichaean divinities of the three divided torn miniature, found in November 1902 in Idyqutšähri. Beside Fig. 62.Manichäische Gottheiten von einer in drei teile zerrissenen Miniatur, gefunden im November 1902 in Idyqutšähri. Stand neben Fig. 62.

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doi: 10.20676/00000192
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I 79

I,53—I,54

Ein Übergreifen manichäischer Typen in buddhistische, so daß die indischen geradezu weggedrängt werden, zeigt uns das von Bern-hardi publizierte Kolophon des Saddharmapundarîka. Es sind da genau dieselben Figuren als Kinnarîs und Kinnaras bezeichnet, die wir in der Höhle 25 von Bäzäklik auf einem noch erhaltenen Fragment abgebildet sehen (Fig. 72), während sonst die buddhistische Kunst für sie den Sirenentypus verwendet.

An eine ausführliche Behandlung manichäischer Dâkinîs (Fig. 73) oder anderer Dämonen (Fig. 74) oder gar der buddhistischmanichäischen Mischbildungen der vierzehn Hauptschutzgötter (Fig. 75) kann ich jetzt nicht

Fig. 71. Manichäische Gottheiten von einer in drei Teile
zerrissenen Miniatur, gefunden im November 1902 in Idyqutäähri.

denken. Nur das Folgende. Diese vierzehn Gottheiten sind aber zu teilen in die Gruppe der zwölf Monatsgötter und die Gottheiten der Sonne und des Mondes; der Mond, welcher unter der R. Seite der Hauptfigur sitzt, ist deutlich bezeichnet durch die Lichtsäule (azb2os tob 9 wtós), welche er mit beiden Händen hält; die Sonne, welche auf der anderen Seite abgebildet ist, ist zweifellos bestimmt durch das Cihna der Sonnenscheibe auf dem Scheitel, die ihrerseits durch den Phoinix bezeichnet ist. Aber auf die Wechselwirkungen, die zwischen den ersteren und dem Pandämonium der zweiten Schicht der Bilder von Kutscha deutlich vorliegen, muß ich noch eingehen.

54. Dies Pandämonium zeichnet sich nämlich der ersten Schicht gegenüber scharf dadurch ab, daß eine ungemein vielseitige Ausstattung

I,54

mit einer Unzahl von Attributen, ja sogar eine Reihe von Abspaltungen von Typen eintreten. So erscheint u. a. in den Höhlen mit der Mâyâ neben dem Garuda ein zweiter Dämon mit Vogelkopf, Wassergottheiten in Gestalt bärtiger

Fig. 72. Rest eines Wandgemäldes aus der buddhistisch über-
bauten Manid,äerhőhle Nr. 25 im Tempel Bäzäklik, Murtuq,
vgl. Kultst. 279. Höhe des Flötenbläsers, 0,28 m.

Männer erscheinen, seltsamerweise aber fehlt in der überreichen Schar von Gottheiten indischen Ursprungs der elefantenköpfige Ganapati. Wie das zu erklären ist, ist zurzeit schwer zu sagen, vermutlich wurde er als zu fremdartig empfunden. Diese Attributausstattung besteht in erster Linie darin, daß Gottheiten höheren Ranges stets mit zwei über-

Fig. 74. Manichäische Gottheit von einer in drei Teile zerrissenen Miniatur, gefunden im November 1902

in Idyqutsähri.

Stand neben Fig. 62.

schüssigen Armen ausgestattet sind, mit denen sie Sonne und Mond hochhalten: die Sonne rot bemalt, bisweilen mit dem Phönix, der Mond weiß, fast stets mit dem Häschen bezeichnet.

Fig. 73. Manichäische Göttinnen von einer in drei Teile zerrissenen Miniatur, gefunden im November 1902 in Idyqutsähri.