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0030 Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1
Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1 / Page 30 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000228
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I: 10

GRABHÜGEL 9.

Tafel Iv.

Der Steinhügel hatte eine kreisförmige Basis mit einem 7 m langen Durchmesser und erhob sich etwa 1 m über die gewachsene Erde. Die Untersuchung geschah auf die Art, dass die Steine lagenweise von der ganzen Fläche des Hügels entfernt wurden. Der Hügel war, wie sich herausstellte, aus grusgemischter Dammerde und Steinen gebaut, deren Grösse verschieden war; teils waren sie so gross, dass nur ein Mann sie heben konnte, teils von der Grösse eines Pferde- oder Menschenkopfes oder von der einer Faust. Die Steinschichten waren 3 an Zahl, von welchen die oberste von dem umgebenden Erdlager frei war; die zwei unteren Schichten dagegen waren in Gruserde eingebettet. Unter den Hügelsteinen befanden sich vier mit Bildern versehene Steine, welche menschliche Gesichter darstellten (Taf. IV, Fig. 3-7; auf der entgegengesetzten Seite ist einer von ihnen noch dazu mit einer Zeichnung versehen, die offenbar den Zweikampf zweier Reiter darstellt (Taf. IV, Fig. 6 —7)). Die Steine befanden sich unter den Steinen der ersten Schicht des Hügels.

In der Mitte des Steinhügels wurde auf dem Boden desselben in der gewachsenen Erde ein von Steinen freier Raum angetroffen, der mit grusgemischter Dammerde angefüllt war. Der Raum, dessen Form länglichrund war, mass von O nach W 2 m in der Länge und von N nach S 1.5 m; sein Boden lag 0.9 m unter der gewachsenen Erde.

Auf dem Boden dieses Raumes lag das sehr stark vermoderte Skelett eines Menschen mit dem Kopfe im W. Von dem Kopfe waren nur noch einige Zähne und ein Stück von dem Scheitelbeine übrig; auch konnte festgestellt werden, dass wenigstens der rechte Arm längs der rechten Seite der Leiche ausgestreckt gelegen hatte. Irgend welche Bruchstücke eines hölzernen Sarges, der die Leiche umschlossen hätte, waren nicht zu finden.

Neben dem mittleren Teile des Skeletts wurden im Grabe folgende Funde gemacht:

3661: 85. Eine dreikantige, fragmentarische Pfeilspitze aus Eisen; und wahrscheinlich ein Bruchstück der Angel einer ähnlichen Spitze (vgl. Taf. IX, Fig. 3).

  • 86. Ein etwas offener Eisenring (Taf. IV, Fig. 2).

  • 87. Das Angelfragment eines eisernen Messers (?) und ein Bruchstück, welches offenbar der Spitze desselben Messers angehört hat.

  • 88. Eiserne Bruchstücke, vermutlich der Beschlag eines Gürtels; von diesen hat eins eine halbmondförmige Scheibe und hat augenscheinlich die Hälfte der Spange gebildet (Taf. IV, Fig. 1); drei haben ziemlich rechteckige Scheiben, Riemenbeschläge; ausserdem wurde ein kleiner eiserner Nietnagel gefunden, der wohl zu dem Gürtel gehört hat.