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0076 Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1
Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1 / Page 76 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000228
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II: 6   SCHÄDELBESCHREIBUNG.

DER SCHÄDEL 4.

TAF. XXVI. FIG. 4,4.

Der mit den Zahlen 3661 und 64 sowie mit Tsj. Tipä 5 bezeichnete Schädel ist mit keinem Unterkiefer versehen und hat am unteren Theil des Occipitalbeins einen Defect, welcher die Umgebung der hinteren Hälfte des Foramen magnum trifft und sich links bis an die Mastoidalnaht erstreckt. Uebrigens ist der Schädel erhalten, obwohl von den Zähnen nur drei Molarzähne (zwei an der rechten, einer an der linken Seite) vorhanden und die übrigen, nach vorn davon vorkommenden nach dem Tode verloren gegangen sind.

Dieser Schädel ähnelt in mancher Beziehung dem Schädel 2. Die grösste Länge ist 172 Mm. und die grösste Breite 145 Mm.; der Längen-Breiten-Index ist demnach 84.s (bei dem Schädel 2 ist er 84.5). Der Schädel ist mithin recht stark brachycephal. Der Längen-Höhen-Index ist 82.2, una es ist also der Schädel hypsicephal.

Von oben gesehen, zeigt sich der Umriss sehr rundlich, mit etwas hervorragender Glabella und recht stark hinausragendem Tuber occipitale. Der Schädel ist im Ganzen symmetrisch. Nur am letztgenannten Tuber lässt sich eine kleine Difformität aufspüren; nach oben von ihm ist möglicherweise eine äusserst schwache Abflachung nachweisbar; falls dieselbe von einer künstlichen Einwirkung herrührt, hat sie jedoch auf die Gesammtform des Schädels keinen stärkeren Einfluss ausgeübt.

Von der Seite gesehen, zeigt die Stirn-Scheitelregion eine ausgesprochene hügelartige Erhebung, welche ein wenig an Trochocephalie erinnert. Nun sind im Ganzen die Nähte offen oder auch nur schwach obliterirt und bieten keine anderen Abnormitäten dar. Nur eben in der Pterionregion sind Verwachsungen der Suturen vorhanden. An der linken Seite lässt sich zwar der Verlauf des oberen Randes des grossen Sphenoidalflügels nachweisen, so dass die eingetretene Obliteration der Naht nicht gerne von altem Datum sein dürfte; der untere-äussere Theil der Kronennaht (lateralwärts von der Linea semicircularis) ist verwachsen und der Schädel ist in dieser Region ausgebuchtet. An der rechten Seite sind beide diese Suturenpartien so verwachsen, dass man sie nicht mehr zu spüren vermag. Es liegt deshalb nahe anzunehmen, dass diese Verwachsung zu Erhöhung der Stirn- und Scheitelregionen Anlass gegeben hat.

Die Stirn- und Scheitelhöcker sind schwach ausgebildet. Die Schläfenregionen sind ausgebuchtet, und die grösste Schädelbreite findet sich hinten an den Schläfenschuppen. Die Intermastoidalbreite ist im Verhältniss zu der Scheitelbreite bedeutend. Die Warzenfortsätze und die übrigen Muskelfortsätze sind im Ganzen nicht stark ausgebildet; die Linea semicirculares sind jedoch gut ausgesprochen. Die Arcus superciliares sind nur in der Nähe der ziemlich hervorragenden Glabella gut ausgebildet.