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0081 Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1
Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1 / Page 81 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000228
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ALTERTHÜMER AUS DEM THALE DES TALAS IN TURKESTAN.   II: 11

Die Nähte sind grösstentheils obliterirt. Nur die Schläfenschuppennähte und die äusseren Theile der Lambdanaht sind noch vorhanden.

Die Gesichtsknochen sind nicht kräftig; die Breite des Gesichtes ist aber relativ gross, und zwar sowohl die Jochbogenbreite, als die Maxillar- und die Alveolarbreite (61 Mm.); ebenso die Gaumenbreite. Die Augenhöhlenöffnungen sind ziemlich gross. Kein Torus palatinus. Von den vier vorhandenen Zähnen ist einer ein vorderer Molar-zahn, einer ein mittlerer Molarzahn und einer Eckzahn; diese drei Zähne sind recht sehr beschädigt; es findet sich aber auch ein hinterer Molarzahn, welcher wenig abgenutzt ist. Die übrigen Zähne sind meistentheils nach dem Tode verloren gegangen.

Der Schädel hat wahrscheinlich einem älteren Weibe angehört. Nur der vorhandene, wenig abgenutzte hintere Molarzahn spricht gegen ein höheres Alter; die Verwachsung der Nähte spricht aber stark dafür. Die bedeutende Abflachung und Abschüssigkeit der Hinterhauptsregion deuten auf eine künstliche Behandlung des Schädels im Kindesalter hin. Er ist aber sehr symmetrisch und zeigt keine anderen deutlichen Spuren einer artificiellen Umformung. Jedenfalls muss er seiner typischen Natur nach brachycephal gewesen sein.

DER SCHÄDEL 9.

TAF. XXIX. FIG. 9,9.

Der mit den Zahlen 3745 und 18 sowie mit Tsj. Thusit bezeichnete Schädel hat keinen Unterkiefer, ist aber sonst bis auf einen Defect des linken Jochbogens und eine Anzahl Zähne complett.

Dieser Schädel ist im Ganzen von geringen Dimensionen und im Gegensatz zu den oben beschriebenen acht Schädeln, von oben betrachtet, von ziemlich schmaler ovaler Gestalt, bedeutender Länge und geringerer Breite und Höhe. Er ist dolichocephal, und zwar in der mesocephalen Gruppe (der Längen-Breiten-Index = 76.o). Da der LängenHöhen-Index auch 76.o ist, fällt er in die Gruppe der Hypsicephalie.

Die Stirn ist schmal und recht niedrig mit mässig ausgebildeten Arcus superciliares und Glabella, wenig ausgesprochenen Stirnhöckern, schwacher medianer sagittaler Firste und wenig ausgebildeten Lineœ semicirculares. In der vorderen Hälfte der Scheitelregion ist auch die sagittale Firste angedeutet; die Scheitelhöcker sind schwach ausgebildet. Der Hinterhauptshöcker ist gut entwickelt; die Protuberantia occipitalis ext. und die Lineæ nuchæ sind ziemlich schwach. Die Intermastoidalbreite ist ziemlich gering; die Warzenfortsätze sind nicht gross.

Die Nähte sind offen; die grossen Keilbeinflügel erreichen die Scheitelbeine in einer Ausdehnung von etwa anderthalb Cm. An der oberen Ecke der Lambdanaht sind ein paar kleinere Nahtknochen intercalirt.