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0080 Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1
Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1 / Page 80 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000228
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I': 10   SCHEITELBESCHREIBUNG.

Von oben gesehen, erscheint der Schädel sehr breit-oval mit recht bedeutender Breite der Stirnregion und mit der grössten Scheitelbreite ziemlich weit vorn in der Scheitelregion. Die Intermastoidalbreite ist auch bedeutend. Die Warzenfortsätze sind gross, die Protuberantia occipitalis ext. und die Lineæ nuchæ sind mässig entwickelt. Die Lineæ semicirculares sind schwach ausgebildet, ziehen aber an den Scheitelbeinen sehr hoch hinauf. Die Arcus superciliares und die Glabella sind ziemlich kräftig entwickelt. Die Stirnhöcker sind nicht besonders ausgesprochen; in der Mitte zwischen ihnen sieht man eine schwache sagittale Erhöhung, die sich auch in der vorderen Hälfte der Scheitelregion fortsetzt; in der hinteren Hälfte dieser Region ist dagegen eine sagittale Einsenkung vorhanden.

Die Nähte sind alle offen; die grossen Keilbeinflügel erreichen die Scheitelbeine in einer Ausdehnung von 12-15 Mm. Am oberen Ende der Lambdanaht finden sich zwischen den hinteren Winkeln der Scheitelbeine und dem Occipitalbeine drei sehr intricat verästelte Nahtknochen, zusammen etwa 4 Cm. breit und 3 Cm. hoch.

Die Gesichtsknochen sind stark entwickelt; die Jochbogen- und die Maxillarbreite ist bedeutend, ebenso die Gaumenbreite. Die Augenhöhlenöffnungen sind mässig gross. Die Interorbitalbreite (25 Mm.) ist auch recht bedeutend. Von den Zähnen sind nur zwei, die beiden vordersten Molarzähne, erhalten, die übrigen sind offenbar nach dem Tode verloren gegangen. Die vorhandenen Zähne sind stark und wenig abgenutzt.

Der Schädel rührt offenbar von einem erwachsenen Manne her.

DER SCHÄDEL 8.

TAF. XXVIII. FIG. 8,s.

Dieser mit den Zahlen 3745, 6 und Tsj. Tipä 3, 1899, bezeichnete Schädel, welcher grösstentheils eine dunkel graubraune Farbe hat und nur an einigen Partien den übrigen Schädeln ähnlicher gefärbt ist, hat keinen Unterkiefer, ist aber sonst bis auf den defecten rechten Jochbogen und den oberen Theil der rechten Squama temporalis vollständig; von den Zähnen sind indessen noch nur vier vorhanden.

Der Schädel ist im Ganzen klein mit einer Capacität der Hirnschale von nur 1345 Kcm. Er ähnelt in hohem Grade dem Schädel 2, ist echt brachycephal (83.6) und hypsicephal (81.9). Die Stirn ist abschüssig, mit ziemlich hervorragenden Arcus superciliares und Glabella, wenig ausgesprochenen Stirnhöckern, einer schwachen mittleren sagittalen Firste, recht stark entwickelten Scheitelhöckern, bedeutender Abflachung des Hinterhaupts und hoch hinauf belegener Protuberantia occipitalis ext., welche zusammen mit den Lineæ nuch mässig entwickelt ist. Die grösste Schädelbreite liegt tief unten, an den oberen Rändern der Schläfenschuppe. Die Intermastoidalbreite ist relativ gross; die Warzenfortsätze sind ziemlich klein.