National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0050 Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1
Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1 / Page 50 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000228
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

I: 30

Das Grab war nach der Beisetzung der Leiche geplündert worden. Am breiten Ende, wahrscheinlich dem Kopfende des Sarges, hatten die Grabplünderer ein Loch gemacht, durch welches der ganze Inhalt des Grabes herausgenommen worden war. Die Überreste desselben — sowohl Teile von einem Gerippe, u. a. der Schädel (aufgenommen, 9745: 1; Taf. XXVIII, 7,7), als die unten erwähnten Funde, lagen jetzt in der grössten Unordnung an der Seite des Loches auf dem Sargdeckel.

Es wurden also in dem Grabhügel folgende Funde gemacht.

3745: 1. Bruchstücke eines Männer- oder Frauengürtels, der aus einem Lederriemen bestanden hatte, welcher aus doppeltgebogenem dünnem Leder mit der Naht mitten auf der unteren Seite gemacht war, mit Steinringen als Ornamenten versehen (Taf. XV, Fig 1-4); von dem Gürtel waren neun Ringe aus hellgrauem Nephrit übrig (Fig. 4); ein ähnlicher Ring mit grösserem Loch aus einer helleren Steinart (Fig. 2), eine rechtwinkelige Scheibe aus hellgrauem Nephrit, das eine Ende abgerundet, in der Mitte ein längliches Loch (Fig. 3); die Hälfte einer Riemenschnalle aus hellgrauem Nephrit (Fig. 1); einige Bruchstücke des Lederriemens; und schliesslich Bruchstücke der dünnen Bronzescheiben, mit welchen die Nietnägel der Steinringe an die untere Seite des Riemens angenietet worden waren.

GRABHÜGEL 22.

Tafel XVI. Grabhügel N:o 22. Fig. 1 u. 3.

Der sphärisch-segmentförmige Grabhügel hatte einen 10 m langen Durchmesser und erhob sich 0,9 m über die gewachsene Erdobertläche.

Die Untersuchung begann damit, dass ein Kanal von 2 m Breite von O nach W durch die Mitte des Grabhügels gegraben wurde (C). Der Kanal wurde anfangs vom östlichen Ende aus am Rande der Grabhügel gerechnet 8 m lang genommen. Sodann wurde er gegen N auf einer 3 m breiten Strecke um 2 m und gegen S auf einer 2 m breiten Strecke um 2 m erweitert.

Auf dem Boden der erwähnten Kanalerweiterung gegen S — auf dem Boden des Grabhügels und in der gewachenen Erdoberfläche — wurde ein ovaler, mit lockrerer Erde ausgefüllter Raum angetroffen (D). Dieser Raum, dessen Boden 1,45 m unter der gewachsenen Erde lag, erweiterte sich tiefer unten kesselförmig. Die ovale Vertiefung hatte also von OSO nach WNW eine Länge von 1,65 und eine Breite von 1,1 m. Er bildete die Grabkammer eines menschlichen Skeletts, das möglicherweise in Hockerstellung auf der Seite beigesetzt worden war, mit dem Kopfe auf der linken Seite liegend und gegen OSO gerichtet (aufgenommen 3745,a; Taf. XXIX, 10,io). Sicher ist