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0074 Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1
Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1 / Page 74 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000228
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II: 4   SCHÄDELBESCHREIBUNG.

DER SCHÄDEL 2.

TAF. XXV. FIG. 2,2.

Dieser mit den Zahlen 3661 und 49 sowie als Tsj. Tip 3 (soll wohl 4 sein) bezeichnete Schädel ist ebenfalls gut erhalten und mit dem Unterkiefer versehen. Er ist regelmässig gebaut. Die in der oberen Nackenregion (Parietal-Occipitalregion) vorhandene, nur ganz schwache Abflachung kann wohl durch eine künstliche Einwirkung etwas vermehrt worden sein; im Ganzen hat sie aber offenbar auf die Gesammtform des Schädels nur einen sehr geringen Einfluss ausgeübt. Die Farbe des Schädels ist hellgelblich, aber eben in der Nackenregion ist sie grünlich, wie von einer Einwirkung von Kupfersalzen; wahrscheinlich hat der Schädel im Grabe in der Nähe von kupfernen, resp. bronzenen Gegenständen gelegen.

Die Gestalt der Hirnschale ist recht stark brachycephal (der Längen-Breiten-Index = 84.5) und stark hypsicephal (der Längen-Höhen-Index = 86.3).

Der Schädel ist aber im Ganzen nicht besonders kräftig und gross. Die Capacität der Hirnschale mass nur 1325 Kcm. Die Muskelfortsätze sind ziemlich schwach ausgebildet; dies betrifft sowohl die Processus mastoidei, als die Protuberantia occipitalis und die Lineæ nuchae; ebenso die Lineœ semicirculares. Die Arcus superciliares und. die Glabella sind nur sehr schwach ausgebildet. Die Stirnhöcker sind schwach ausgesprochen, die Scheitelhöcker dagegen mehr, und das Tuber occipitale ist gut ausgebildet, obwohl es sich von dem unteren Felde des Occipitalbeins nur schwach abgegrenzt zeigt. Die seitlichen Fissuren der Schuppe sind in ungewöhnlich starker Ausbildung vorhanden.

In der Mittellinie der Stirn und des Scheitels ist keine dachförmige Firste vorhanden; an der hinteren Partie des Stirnbeins ist aber eine ausgesprochene rundliche, bombirte Erhöhung wahrnehmbar. Die hinteren Partien der Schläfenregionen sind ziemlich stark ausgebuchtet, und die grösste Breite des Schädels fällt auf den hinteren Theil der Schläfenschuppen; in den vorderen Theilen der Schläfenregionen, und zwar den Alæ magnae sphenoidales, welche mit den Scheitelbeinen zusammenstossen, ist der Schädel ziemlich stark eingekniffen. Es ist hier eine beginnende Obliteration der Alæ mit dem Stirnbein und den Scheitelbeinen vorhanden; auch ist die unterste Partie der Kronennaht beiderseits obliterirt. Sonst sind die Nähte offen; nur hinten, in der Region der Parietallöcher, ist eine beginnende Obliteration der Sagittalnaht sichtbar. Keine anderen Nahtknochen sind vorhanden, ausgenommen in der rechten Pterionregion, wo ein kleiner freier Knochen, der von der Aloe magnæ gleichsam abgelöst zu sein scheint, zu bemerken ist.

Die Knochen des Gesichtes sind im Ganzen ziemlich schwach ausgebildet; hier und da bemerkt man eine Rarefaction der Knochensubstanz, z. B. in der Umgebung der Augenhöhlen und am Alveolarfortsatz des Oberkiefers, an dem nur noch 4 sehr abge-