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0078 Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1
Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1 / Page 78 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000228
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II; 8   SCHÄDELBESCHREIBUNG.

DER SCHÄDEL 6.

TAF. XXVII. FIG. 6,6; TAF. XXX UND XXXI.

Dieser mit den Zahlen 3661 und 58 sowie mit Tsj. Tipä 4 bezeichnete Schädel ist mit einem Unterkiefer versehen und bis auf eine Anzahl von Zähnen vollständig erhalten (der Unterkiefer ist zwar mit Tsj. Tipä 2 bezeichnet, er scheint aber ziemlich gut an den Schädel zu passen).

Dieser Schädel ist noch mehr als der Schädel 5 durch artificielle Umformung umgestaltet und zeigt in der Scheitelregion eine typische Hügel- oder Gipfelform. Er ist indessen regelmässig, nicht schief, sondern bilateral beinahe gleichmässig umgestaltet. Offenbar ist er an sich selbst schon ein ausgesprochener Brachycephale gewesen, so dass die vorhandene Brachycephalie (84.4) durch die Kunst vielleicht nur wenig vermehrt worden ist; die typische, natürliche Gestalt lässt sich aber nicht mehr demonstriren.

Die Stirnregion ist nach hinten-unten gedrückt, so dass die Contour derselben ungefähr in derselben Linie mit dem der Nase verläuft und beinahe gerade nach hinten-oben ansteigt; in der Mitte der Stirn findet sich eine sagittale dachförmige Firste, welche jedoch nicht stark ausgesprochen ist. Die Arcus superciliares und die Glabella sind zwar nicht viel ausgebildet; jedoch mehr als am Schädel 5. Die Stirnhöcker sind kaum nachweisbar.

Die Scheitelregion ist nach hinten verschoben und bildet eine scharf ausgesprochene hügelartige Erhöhung, deren Contour, von der Seite betrachtet, am hinteren Theil steil nach hinten-unten umbiegt und in die der ganz steil nach unten abfallenden Nackenregion übergeht. In Folge dieser Anordnung steigt die Lambdanaht mit der Occipital-schuppe hoch empor. Eine eigentliche, besondere Protuberantia occipitalis ext. ist kaum nachweisbar, indem sie mit der etwas wulstigen Linea nuch superior beiderseits innig zusammenhängt; dieser Wulst ist auch ungewöhnlich hoch nach oben hin verschoben. Das eigentliche Tuber occipitale ist nur durch einen breiten, niedrigen Wulst vertreten.

Die bedeutende Höhe der Scheitelregion (148 Mm.) wird am besten durch den Längen-Höhen-Index (92.6 Mm.) angegeben. Zu bemerken ist noch, dass in der hinteren Partie der Scheitelregion längs der Sagittalnaht eine ausgesprochene sagittale Vertiefung, eine Art Ftirche, vorhanden ist.

Die Nähte sind offen, ohne Nahtknochen. Die grossen Keilbeinflügel erreichen zwar die Scheitelbeinfortsätze, links aber bloss in einer Ausdehnung von etwa 1 Mm., rechts von etwa 3-4 Mm. Die Lineæ semicirculares sind deutlich ausgebildet. Die kleinste Entfernung zwischen ihnen (die vordere Stirnbreite) ist ungewöhnlich gering (83 Mm.), aber auch die hintere Stirnbreite ist nicht bedeutend (104 Mm.), so dass die ganze Stirnregion als verhältnissmässig schmal zu bezeichnen ist.

Die Gesichtsknochen sind mässig stark entwickelt. Die Oeffnungen der Augenhöhlen sind ziemlich gross. Die Jochbogenbreite (131 Mm.) ist auch mässig gross;