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0082 Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1
Altertümer aus dem Tale des Talas in Turkestan : vol.1 / Page 82 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000228
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II: 12   SCHÂDELBESCHREIBUNG.

Die Knochen des Gesichtes sind ziemlich schwach ausgebildet und klein. Die Breitenmasse des Gesichtes sind im Ganzen gering, die Augenhöhlenöffnungen sind niedrig und ziemlich klein. Die noch vorhandenen Zähne, welche aus den beiden vorderen Molarzähnen und dem hinteren Prämolarzahn jeder Seite bestehen, sind sehr wenig abgenutzt. Die übrigen Zähne sind erst nach dem Tode verloren gegangen. Kein Torus palatinus ist vorhanden.

Der Schädel hat offenbar einem zwar erwachsenen, aber noch ziemlich jungen Individuum angehört und zeigt einen deutlich weiblichen Typus. Die ganze Schädelform weicht in bedeutendem Grade von derjenigen der oben beschriebenen acht Schädel ab. Sie ist von wahrhaft dolichocephalem Typus, obschon niedrig-mesocephal, und ähnelt in auffallender Weise der germanischen Form.

Es sind hier auch keine Spuren von artificieller Umformung vorhanden.

   
       

DER SCHÄDEL 10.

TAF. XXIX. FIG. 10,1o.

Der mit den Zahlen 3745 und 3 sowie mit Tsjung Tipä 2, 1899, bezeichnete Schädel ist der kleinste von allen. Die Capacität der Hirnschale ist nur 1010. Der Unterkiefer fehlt; am rechten Jochbogen findet sich ein Defect; ebenso fehlt ein bedeutendes Stück des rechten Maxillarbeins; auch die Nasenbeine sind verloren gegangen. Er ist von dolichocephaler Form (75.I), in der untersten Reihe der Mesocephalie. Die Höhe des Scheitels ist ziemlich gering (127 Mm.), so dass der Schädel als orthocephal zu bezeichnen ist (73.4).

Der Schädel ist symmetrisch, ohne alle Spuren künstlicher Umformung. Von oben gesehen, ist der Umriss schmal-oval mit gut gewölbter Stirn, mässig entwickelten Arcus superciliares und Glabella (etwas beschädigt), ohne sagittale Firste in der Mitte, mit wenig ausgesprochenen Scheitelhöckern, aber gut ausgebildetem Tuber occipitale. Die Protuberantia occipitalis ext. und die Line nuchæ sind schwach entwickelt; ebenso die Line semicirculares. Die Warzenfortsätze nicht gross. Alle Nähte sind offen, ohne Nahtknochen. Die grossen Keilbeinflügel erreichen die Scheitelbeine in einer Ausdehnung von etwa 1 Cm.

Die Knochen des Gesichtes sind, wie am Schädel 9, recht schwach und klein. Die Breiten- und Höhenmasse sind auch im Ganzen klein. Ein geringer Torus palatinus ist vorhanden. Alle Zähne sind theils (Molar- und Prämolarzähne) während des Lebens, theils nach dem Tode verloren gegangen.

Der Schädel rührt offenbar von einem erwachsenen Weibe her. Der Zustand der Nähte deutet nicht auf ein höheres Alter, derjenige der Molarzähne zeigt aber, dass das Individuum nicht besonders jung war.

,Die Gestalt des Schädels ist derjenigen vom Schädel 9 sehr ähnlich und er gehört offenbar demselben Typus an.

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