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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0121 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 121 ページ(カラー画像)

キャプション

[Figure] Fig. 20. 祝福するキリスト、ルーヴル美術館所蔵の素描本、『プロイセン王立芸術コレクション年報(Jahrbuch der Kgl. Preuß. Kunstsammlungen)』、17-1、1896年、71ページ。Segnender Christusu aus einem mittelalterlichen Skizzenbuche im Louvre, Jahrbuch der Kgl. Preuß. Kunstsammlungen 17, 1, 1896, S. 71.
[Figure] Fig. 21. 祝福するキリスト、 サンタ・マリア・ディ・モンテルーチェの聖櫃、『プロイセン王立芸術コレクション年報(Jahrbuch der Kgl. Preuß. Kunstsammlungen)』、17-1、1896年、72ページ。Segnender Christusu vom Tabernakel in Santa Maria di Monteluce, Jahrbuch der Kgl. Preuß. Kunstsammlungen 17, 1, 1896, S. 72.

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doi: 10.20676/00000192
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II15

II,14—II,15

Das Drachenbad fehlt in der Reihe der Bilder unserer Höhle, es folgt auf die Geburt unmittelbar die Szene der sieben Schritte und zwar sichtlich weggewendet, so daß die sonst geradestehende Figur des Kindes gedreht ist. Das geradestehende, häufig auch den Finger erhebende Bodhisattva-Kind ist im Buddhismus eine ungemein beliebte Kultfigur, die Tibeter nennen sie den „heruntergestiegenen Gott" (lha-bebs), auch in China ist sie sehr häufig. Die hier mit beigegebenen

Fig. 20. Segnender Christus aus einem mittelalterlichen Skizzenbuche im Louvre, Jahrbuch der KgI. Preuß. Kunstsammlungen 17, 1, 1896, S. 71.

christlichen Gegenstücke, Fig. 20, 21, deren unmittelbarer Zusammenhang nicht zu erweisen ist, möge man gelten lassen als Proben jener interessanten Entwicklung, die beiderseits aus demselben Formengute schöpfend parallele Typen ausgebildet und festgehalten hat. Eine Vermutung, die die Lücke zwischen der Geburt des Bodhisattva und der Szene der „sieben Schritte" überbrückt, kann erst unten s. 4 ausgesprochen werden.

15. 2. Das nächste Bild (Tafel I—II, 2.) bildet ein geschlossenes Ganzes. Der Bodhisattva fährt auf einem Wagen, von einem, schirmtragenden Jüngling begleitet, aus. An den Wagen ist nur ein gesatteltes, weißes Pferd gespannt, das auf dem Bilde in seltsamer Weise quergestellt ist. Hinter dem Pferde geht ein Jüngling her, der sich nach dem Bodhisattva umwendet und mit erhobener R. zu ihm spricht. Die ganze Art des Fahrenden erinnert etwas an die heute im Lande gebräuchliche Ma-pa wenigstens

II,15 —11,16

insofern, als auch da der Kutscher kaum Patz hat, sondern neben seinem Pferdchen herläuft und nur gelegentlich sich auf die schwere Deichsel schwingt, während sein Fahrgast in einer Art viereckigem Holzkasten kauert. Die Erscheinungen, welche dem ausfahrenden Bodhisattva nach der Legende nacheinander begegnet sind, was die ersten drei Erscheinungen betrifft: den Alten, den Kranken, den Toten, alle unmittelbar vor ihm, und auf sie wird er vom Wagenlenker Channa aufmerksam gemacht. Die Köpfe des Alten und des Kranken sind leider zerstoßen, ebenso auch der Kopf des mit einem weißen Tuche, das robenartig umgelegt ist, bedeckten Verstorbenen. Er wird offen von vier Männern auf einer flachen, mit Kopfkissen versehenen Bahre hochgehoben. Die Leichenträger zeigen entblößten Oberkörper und scheinen das Haupt verhüllt gehabt zu haben mit einem Tuche, das ihnen nun beim Hochheben der Leiche zurückgleitet. Die vierte Erscheinung, die des Mönches, fehlt, was festzuhalten ist.

16. 3. Die bisher besprochenen Bilder haben emblematischen, fast allegorischen Charakter, noch mehr fällt dies bei Bild 3 Tafel III—IV auf. Wir sehen in der Mitte Gautama Buddha auf einem Postamente unter einem stilisierten Bodhibaum sitzen. Die Haltung ist beschaulich, die Hände in Dhyâna-mudrâ in den Schoß gelegt. Ein lichtgelbes Mandala umgibt den ganzen Oberkörper. Der Körper ist so abgemagert, daß man die ganzen Knochen durchsieht. R. nähert sich ihm eine mit durchsichtigem Gewande bekleidete Dame in etwas herausfordernder Haltung, die dem Buddha den langen L. Arm mit einer nicht mißzuverstehenden Gebärde der Fingerstellung sich zurücklehnend hinhält: eine Figur, deren porträtartige Züge sofort auffallen. Hinter ihr stehen zwei bedeutend größere, vollbekleidete Frauen, eine hellfarbige und eine braune, beide mit Aureolen, welche die vor ihnen stehende Dame Gautama Buddha anzubieten scheinen. Obwohl die Szene mit der Legende bezüglich des Verführungsversuches gar nicht übereinstimmt, wird man doch in den beiden mit Aureolen versehenen Töchter Mâras (es stehen die Namen Rati, Arati, Trsnâ zu Gebot) erkennen müssen und zwar so, daß die leichtbekleidete, welche

Fig. 21. Segnender Christus vom Tabernakel in Santa Maria di Monteluce, Jahrbuch der Kgl. Preuß. Kunstsammlungen 17,1

1896. S. 72.