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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0173 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 173 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000192
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11 63

II,43

der er Blumen streut. In der Mitte dieser vier sehen wir einen dunkelfarbigen Lautenspieler, dessen Körperfarbe ursprünglich hochrot war. Diese Musikerfigur gehört, wie der Blumenstreuer, zum Repertoire solcher Szenen; Blumenregen und himmlische Musik fehlt auch in den Legenden nicht. Die rote Körperfarbe und das größere Kopftuch löst ihn gut aus der Gruppe der hellfarbigen Brâhmanas, man wird ihn also Devaputra nennen können.

Die Figurengruppe L. von Buddha, welcher Buddha auch zugewendet ist, zeigt in der Mitte ein Königspaar; der vorne sitzende König die Hände in Aüjali-Position haltend, die fast unbekleidete Königin seitlich wie nicht ganz zugehörig angeschmiegt. Zu ihren Füßen der immer wiederkehrende Typus der knienden Zofe, welche Blumenbüsche auf einem Tablett anbietet. Hinter dem König, ihm zugewandt, ist zunächst ein Schirmträger eingeschoben, der den königlichen Schirm ziemlich tief hält, um seinen dahinterstehenden, die übrigen königlichen Insignien haltenden Begleitern Raum zu geben; es ist das zunächst eine ebenfalls dem König zu- und Buddha abgewandte Dame, welche die königliche Krone hält, und ein unmittelbar hinter und in der Richtung des Königs stehender Mann mit dem langen Schwerte des Königs. Es folgt noch in der Ecke ein Flötenspieler und als oberste Reihe zwei Devaputras. Klar ist zunächst, daß der König vor Buddha erst die königlichen Abzeichen erhält. Die Lösung gibt der dunkelfarbige Mann mit der Branntweinflasche (dhûrta), der zu den Füßen Buddhas kniet. Nebenbei möchte ich auf die weiß ausgemalte Handfläche mitBezug auf das oben 42 am Schluß Gesagte hinweisen. Es ist die Geschichte des Flickschusters, den der Bodhisattva betrunken in den Königspalast schaffen läßt, wo er nach dem Erwachen als König bedient wird; der über die Wandlung seines Schicksals höchst erstaunte Schuster erhält nun wieder Wein, um wiederum in seinem armseligen Häuschen zu erwachen (vgl. E. Chavannes, CCC Trip. I, 340-344). Das Bild gibt uns einen interessanten Einblick in die Kompositionsart dieser Gemälde in bezug auf das schemenhafte Aneinanderrücken der einzelnen Szenen einer Legende, deren Personen dann als Adoranten zu Buddhas Füßen knien ; denn mir ist es zweifellos,

11,43-11,45

daß der vor Buddha kniende Dhûrta und der König hinter ihm dieselben Personen sind; der Gegensatz der beiden Typen im Leben eines Mannes gibt den Inhalt der Predigt.

  1. Fig. 2. Die Buddhafigur ist auch hier von zwei Szenen die Mittelfigur gewesen; leider aber ist die ganze linke Seite, mit Ausnahme der betenden Figur des Indra, völlig zerstört. Vor Buddha kniet ein brauner Mann in der Haltung eines Bittenden, er blickt sich nach einem Königspaare um, das unmittelbar vor Buddha sitzt, der den beiden zuspricht; hinter die L. Schulter der knienden Figur ist eine gestreifte, dütenförmige Manschette gesteckt, die ich in folgender Weise erklären möchte: An den Schädelmasken der tibetischen Lamas, aber auch an den Mützen simhalesischer Teufel und Teufelstänzer finden wir stets ähnliche Papiermanschetten angebracht. Ich glaube nicht zu irren, wenn ich annehme, daß der damit bezeichnete kniende Mann als Todeskandidat, d. h. als zum Tode verurteilter Verbrecher zu gelten hat. Die beiden Figuren hinter dem Königspaare beziehen sich vielleicht auf das, was der Mann begangen hat: es ist eine alte Frau mit einem Stock, die mit einer Zofe spricht, die einen sehr klein geratenen Schirm über das Königspaar hält. Ganz hinten sieht man drei Gottheiten: in der Mitte eine singend gedachte Devakanyâ, vor ihr neben Brahmâ ein Devaputra mit Pansflöte und hinter ihr ein zweiter Devaputra mit ziemlich undeutlicher Bügelharfe.

  2. Fig. 3. Die nächste Darstellung zeigt Buddha, begleitet von Brahmâ und Indra und vor diesen Göttern den Mönchen Sâriputra und Maudgalyâyana, unter einem Baum sitzend als Mittelfigur. Es ist eine Nachtszene, denn in der Luft vor dem Baume sieht man die Mondsichel und in ihr wie in einem Schiffchen sitzend ein Häschen, das den Kopf mit den langen Ohren deutlich zeigt. R. und. L. von Buddha sitzen je zwei gepanzerte Dämonenfürsten, die vordersten zwei wie aus einer Patrone hergestellt. Merkwürdig ist, daß die zur L. Seite knienden, von denen der zweite mit entblößtem Schwert in der L. nach rückwärts blickt, unter der Mittelscheibe ihres Kopfputzes halbmondförmige Figuren haben; auch haben ihre Diener, die unmittelbar hinter ihnen sitzen, im Gegensatz zu den viel zahlreicheren