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0079 Chotscho : vol.1
Chotscho : vol.1
Chotscho : vol.1 / Page 79 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000194
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PRANIDHI-SZENE NR.2, TEMPEL NR.9, BÄZÄKLIK.

ie Schriften-Tafel unterhalb des Frieses enthält in zentral-asiatischer Brâhmiund schlechtem Sanskrit die Worte:

Tamonudo mahibhâgo râjabhûtena pûjitah

nânâratnavicitrena tulena pratipâditah

,Tamonuda, der Hocherhabene, wurde von dem Könige verehrt und mit einem ,von zahlreichen Juwelen strahlenden Wedel (? = tûla I) beschenkt."

Der Buddha steht, den Kopf und Körper vom Eingange abgewendet, auf einem Paar Lotusblumen. Der Fruchtboden der Blumen ist grün, die inneren Blätter hellrot und dunkelrot, die äußeren Blätter sind dunkelrot und mit feinen weißen Linien umrandet. Die äußere Kleidung ist dieselbe wie auf Tafel 17, doch ist der obere Teil des roten und des schwarzen Unterkleides am Busen sichtbar. Die Füße sind mit Sandalen bekleidet, deren zweifarbige Riemen sich auf dem Spann des Fußes treffen. Der Wulst der usnisa ist ohne Verzierung, die firnii und das Mal auf der Schläfe (7 atowierung?) hat die stets wiederkehrende Form. Die Schwimmhaut zwischen den Fingern ist deutlich zu erkennen. Die Hautfarbe ist weiß ohne Schattierungen.

Neben anderen Ornamenten kehrt auch bier das Doppelsymbol Yin und Yang öfters auf den Schmuckplatten der Juwelenketten wieder, die letzteren zeichnen sich durch besonderen Reichtum aus.

Die den Körper und das Haupt umgebenden Aureolen zeigen einen breiten Rand, der in Form von Palmwipfeln zusammengefaßte, nach der Seite und nach oben flackernde Flammen auf braunrotem Grunde zwischen gelben Einfassungslinien enthält; der innere Rand zeigt zwischen der graublauen äußeren und der grünen inneren Einfassungslinie auf gelbem Grunde ein aus braunen, vierstrahligen kreuzartigen Sternen gebildetes Muster. Zwischen den Schenkeln eines jeden der (liegenden) Kreuze erscheint ein brauner, runder Punkt. Der Hintergrund der Aureolen ist mit einem Muster (Netz von geschweiften Spitzovalen) ausgefüllt.

Die Umgebung des Buddha besteht aus sechs Personen, von denen drei auf jeder Seite dargestellt sind.

In der rechten, unteren Ecke kniet in anbetender Haltung ein Bodhisattva, augenscheinlich ein jugendlicher Fürst. Das Haar ist aus dem Gesicht gekämmt, teils ist es durch die Krone gezogen, teils fällt es in Massen über den Rücken herab. Der Haaransatz ist durch eine feine rote, aus kleinen Bogenlinien zusammengesetzte Abgrenzung abgegränt; vor dem Ohr schlängelt sich eine, augenscheinlich erst von späterer Hand aufgemalte kleine Haarlocke. Ebenfalls von späterer Hand zugesetzt ist ein ungeschickter Strich über der linken Augenbraue.

Die Hautfarbe ist gelblich mit leichten bräunlichen Schatticrungen, die Umrisse sind mit rotbraunen Linien eingezeichnet.

Der Jüngling erscheint in voller Rüstung; der Körper ist mit dem Harnisch, die Oberarme mit Ärmeln aus Schuppenpanzer bewehrt: ob der Unterarm durch Schienen bedeckt ist, oder in einem Rockärmel steckt, ist nicht zu ersehen. Um die Hüften läuft ein weißer (silberner) mit schwarzen Mustern (Niello?) verzierter Schwertgurt, an dem aber die Waffe fehlt; die Oberschenkel deckt ein weiter mit grünem Behang versehener Schurz aus länglichen Panzerplättchen, deren Nieten (oder Löcher zur Durchführung von Riemen oder Nähten) als schwarze Punkte sichtbar sind. Die Beine sind mit weißen, weiten Beinkleidern versehen, die Unterschenkel scheinen mit Schienenrüstung ausgestattet zu sein. Braunrote goldgestickte Schuhe vervollständigen das reiche Kostüm.

Hinter dem Bodhisattva erscheint ein braunhaariger Schirmträger mit eigentümlicher Krone und Brustschmuck. Das Gesicht zeigt den konventionellen Typus und

ist von gelblich-weißer Hautfarbe. Die feinen Hände tragen die Stange eines Schirmes, der augenscheinlich zwei übereinander angebrachte Dächer besitzt.

Über (oder hinter) dem Schirmträger sehen wir die konventionelle Darstellung eines jungen Mönches in anbetender Stellung: seine Kleidung scheint aus einem dunkelroten Untergewand und einem grauen, mit hellerem Rot besetzten Mantel zu bestehen.

Die obere rechte Eckc wird durch die Darstellung eines Hauses ausgefüllt; es ist ein weißer Bau mit geschweiftem Dach und gemauertem Unterbau ; eine kleine Treppe führt zur Tür hinauf. Merkwürdige rote Vorhänge sind an den Ecken aufgebunden; die Seitenwand zeigt hölzernes (?) rot gestrichenes Fachwerk (?), in dessen Mitte ein geschlossenes Fenster (?) angebracht zu sein scheint (der Verschluß des Fensters ist mit neun Nagelköpfen beschlagen). Die Umfassungsmauer ist rot gestrichen und mit gelbrotem Rankenwerk bemalt. Sie ruht auf einem Unterbau von grünen Ziegeln und trägt als oberen Abschluß eine Reihe ebenfalls grüner, schräggestellter Ziegel. (Zahnfries). Auffallenderweise ist auch der zwischen Haus und Mauer sichtbare Teil des Hofes mit denselben Rankenmustern wie die Mauer verziert. Das leichtgeöffnete, große, zweiflügelige Hoftor ist rot bemalt und auf jedem der Torflügel mit neun großen Nägeln beschlagen. Ein pilzartiger Baum erscheint zur Rechten des Hoftores: sonderbarerweise sind nicht nur die Äste, sondern auch das (schematisch dargestellte) Laub braunrot gemalt.

In der unteren linken Ecke gewahrt man einen zweiten Jüngling in ähnlicher Rüstung wie sein Gegenüber. Nur geringe Abweichungen sind zu bemerken, wie der geschweifte Rand des Harnischs in der Halsgegend und die Form der Beinschienen. Auch kann man erkennen, daß die Unterarme in Halbschienen stecken, die den äußeren Teil des Armes schützen, während die Innenseite des Armes mit einem, aus sehr kleinen Schuppen hergestellten Panzer gewappnet ist. Rätselhaft sind einstweilen noch die zwei auf jedem der so geschützten Unterarme aufgezeichneten Kreise; vielleicht sind es nur die Umrisse von Juwelen oder dergl., die der Maler hatte anbringen wollen, die er aber auszuführen vergessen hat. Ähnliche Nachlässigkeiten kommen häufig vor, wie ja auch der Schaft des Schirmes, den dieser Bodhisattva in den Händen hält, deutlich auf dem Rücken der rechten Hand stehen geblieben ist.

Oberhalb der Fahne sehen wir den Oberkörper einer fünften anbetenden Gestalt; dies ist augenscheinlich eine Göttin. Die außergewöhnlich reich gegliederte goldene Krone ruht auf dem schön in rundlichen Locken auf die Stirn gelegten Haar, in dem eine Anzahl feiner Perlenschnüre (?) eingeflochten zu sein scheinen. Die Hautfarbe ist sehr weiß, auf der Stirn, der Schläfe und der Wange (nahe dem Ohr) finden sich kleine rote Tätowierungen. Vor den mit reichen juwelenbesetzten Gehängen geschmückten Ohren fällt je eine lange Flechte (?) ziemlich steif bis auf die Brust herab. Das Kostüm besteht aus dem hier zum Mieder herabgewürdigten Panzer; der grüne Brustteil trägt ein öfter wiederkehrendes Muster. Die häufige Verkennung des Panzers scheint ein Beweis dafür zu sein, daß dieses Waffenstück nicht mehr im Gebrauch, sondern nur von älteren Bildern her bekannt war.

Über dem ruhigen Haupt der Göttin erhebt sich zornig die dämonische, etwas fratzenhafte Gestalt des Vajrapâni. Er zeigt alle Attribute der Dämonen, das spitze Satyrohr, die zornig hervorquellenden Augen, die Hauzähne in den Mundwinkeln, die kleinen Bartlöckchen an den Kiefern und das zornig gesträubte Mähnenhaar.

Aufdem Scheitel trägt er das sonderbare spitze Hütchen mit vierspitzigem Rand, das, wie Fliegenwedel und Donnerkeil, eines seiner häufigen Attribute zu sein scheint. Auch er erscheint in voller Rüstung; der geschweifte Kragenrand ist hier deutlich zu sehen.

Natürliche Größe: ca. 3,25 m X 1,90 m

18.