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0133 Chotscho : vol.1
Chotscho : vol.1
Chotscho : vol.1 / Page 133 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000194
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WANDGEMÄLDE AUS TEMPEL NR.. 2, BÄZÄKLIK.

Da, wie in der Einleitung bei Beschreibung der Klosteranlage Bäzilklik schon erwähnt worden ist, der Tempel Nr. 2 dieser Anlage' die im Tempel Nr. 9 dargestellten Pranidhi-Bilder in einem u. E. älteren Stil mit nur ganz unbedeutenden Abweichungen zeigte, hätten wir gerne vielmehr die Bilder dieses Tempels gerettet, zumal die gewölbte Decke des Korridors mit ihren Dekorationen noch erhalten war. Es zeigte sich jedoch, daß eine weit größere Anzahl der Bilder in den Korridoren durch HackenschlägesebatzgrabenderTürken entstellt worden war, und dal) merkwürdigerweise keine einzige der Schrifttafeln auf den Bildern irgendwelche Aufschrift trug. Deswegen, und weil außerdem einzelne Bilder in der Cella des Tempels Nr. 2 sehr viel schlechter erhalten, hier und da sogar ganz zerstört waren, zogen wir vor, die etwas jüngeren, aber vollstindigen, Gemälde des fast unberührten Tempels Nr. 9 unseren Sammlungen einzuverleiben. Es wurde aber für nötig gehalten, als Proben des in Tempel Nr. 2 erscheinenden Stils einige der gut erhaltenen Bildteile herauszuschneiden und mitzunehmen. Die Tafeln Nr. 35 und 36 geben drei der aus Tempel

Nr. 2 entnommenen Bildfragmente wieder.   .

a. Dic hier wiedergegebene Szene ist das Gegenstück der in der linken unteren Ecke der Tafel Nr. 19 erscheinenden Darstellung; es ist die Gestalt eines sitzenden Fürsten, der im Begriff ist, der Welt zu entsagen und daher sein Haupthaar abscheren läßt.

Die Pranidhi-Szene, deren linke untere (östl.) Ecke dieses Bild enthielt, befand sich mithin auf dem inneren (westl.) Ende der linken, äußeren (südi.) Wand des linken (südl.) Korridors des Tempels Nr. 2.

Die Darstellung deckt sich in der Stellung der Figuren und der Ornamentik des auf der rechten Seite erscheinenden Mandorlarandes ziemlich genau mit der auf Tafel Nr. 19 wiedergegebenen Darstellung. Abweichend sind dagegen die Farbe des Hintergrundes und der Kleidungsstücke sowohl des Mönches als auch des Bodhisattva, dessen Stirn hier mit dem ürni-ähnlichen Mal versehen ist. Verschieden ist auch die Ornamentik seiner Rüstung und seines Thrones.

Links von der Gruppe läuft auf dem schmalen Rande der Trennungsborte eine Pilgeraufschrift in uigurischer Pinselschrift und türkischer Sprache, deren Inhalt darauf

t Vergl. den Plan der Anlage la Prof. GRONWEDELS demnichst erscheinendem Werk.

hinweist, daß ein Ina! (Fürst), dessen Name schwer zu rekonstruieren ist, im ,Hasenjahr` am 28. Tage des 7. Monats gekommen ist, um einen Monat zu bleiben und

den Buddha zu verehren (?), daß er nach seinem Aufenthalt B. im Monat   

Da einige der Worte verwischt, andere schwer zu lesen sind, begnügen wir uns mit dem Hinweise auf diese Aufschrift, die durch das Fehlen der genaueren Bestimmung des cyclischen Jahres eine brauchbare Datierung nicht enthält und wie die meisten dieser Pilgeraufschriften die auf die Lesung verwendete Mühe nicht lohnt.

Natürliche Größe : 155 cm hoch, 61 cm breit.

b. Auf den nach vorn (Osten) sich verengernden Seitenwänden des linken (südl.) Korridoreinganges befanden sich, auf den beiden Wänden Darstellungen dreier Mönche. Diejenige dieser Darstellungen, die auf der rechten Wand des Eingangs erhalten war, wird (unter b) hier wiedergegeben.

Diese Gruppe von Mönchen entspricht der auf Tafel Nr. 16, b wiedergegebenen Gruppe, leider sind die Aufschriftentafeln abgestürzt, wie ja auch nur der Kopf einer einzigen der Mönchfiguren erhalten ist.

Die Gestalten sind von einem edleren Ebenmasse als die entsprechende Gruppe auf Tafel Nr. 16, auch der Faltenwurf ist freier und natürlicher. Die Farben sind ziemlich stark durch Licht, Luft und andere äußere Einwirkungen In ungünstiger Weise beeinflußt, doch scheinen die Unterkleider der beiden äußeren Gestalten rot, die der mittleren aber grün gewesen zu sein. Über diesen langen Unterkleidern wurde noch ein kurzes, bis unter die Knie reichendes Gewand getragen, welches bei der mittleren Figur rotbraun, bei den beiden äußeren Gestalten weiß oder gelb gewesen sein mag. Darüber tragen alle drei Mönche einen gelben Überwurf mit breiten rotbraunen über die linke Schulter und Brust nach vorne herabhängendes am Unterrande mit einer Schmuckborte verbrämten Endzipfeln (?).

Die in schwarzen, mit weißen Litzen cingefaBten Schuhen besonderer Form steckenden Füße ruhen auf einem gelben, mit schmaler Einfassungsborte umgebenen Teppich, der in roten Linien ein Wassermuster trägt.

Alle drei Figuren sind mit zahlreichen, meist unleserlichen Sgraffitti bedeckt, deren Lesung, soweit sie gelungen ist, nichts Erwähnungswertes ergeben hat. Natürliche Größe : 150 cm hoch, 79 cm breit.

36.