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0130 Chotscho : vol.1
Chotscho : vol.1
Chotscho : vol.1 / Page 130 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000194
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GEMALTE FRIESE UND DECKENDEKORATIONEN AUS

TEMPEL 9 UND TEMPEL 2, BÄZÄKLIK.

a (1 und 2). Diese beiden unter zwei Nummern abgebildeten Stücke bilden in Wirklichkeit nur ein einziges, nämlich einen Teil des Frieses, der im Seitenraum (wie auch in der Cella und den Korridoren) des Tempels Nr. 9 (Bäzäklik) unmittelbar unter dem Gewölbeansatz auf allen Wänden erscheint, mit einem Stück der darüber gemalten, den Sprung des Gewölbes verzierenden Dekorationen (a'). Da letztere naturgemäß auf einer ziemlich stark konkaven Fläche gemalt sind, war es unmöglich, sie zugleich mit dem Lambrequin photographisch aufzunehmen, ohne ein verzerrtes Bild zu erhalten und man war daher genötigt, die beiden zusammengehörigen Stücke einzeln zu photographieren.

a'. Die auf dem Ansatz des Gewôlbes gemalte Verzierung besteht aus einer, in grüner Farbe mit schwarzen UmriBlinien ausgeführten 7,5 cm breiten Borte mit Rankenornamenten. Ober den Rankenornamenten waren in bestimmten Abständen halbe Blumenrosetten so dargestellt, daß oberhalb des Kopfes jeder Gottheit eine solche halbe Rosette erschien.

Der gemalte Fries, der unter der Borte und oberhalb der Götterbilder auf den Wänden des Raumes herlief, ist die Lambrequin-artige Darstellung eines roten, am unteren Rande mit weißen Hungern (Perlen?) versehenen roten Tuches, das, durch verschiedenfarbige Stoffbänder vielfach gerafft, von dem Teile der Wand, an dem die Wölbung beginnt, herabhängt. Zwischen jedem Raffband hängen juwelenbesetzte Schmuckketten im Bogen herab. Der obere Teil dieses roten Tuches wird durch ein darüber herabhängendes, in senkrechter Richtung gefaltetes (oder dunkel gestreiftes) schmaleres Tuch blaugrauer Farbe mit Perlenhängern verdeckt ; darüber endlich hängt ein in dreieckige Zacken geschnittener Oberwurf, mit bunten Blütenornamenten in und zwischen den herabhängenden Dreiecken. Freilich ist es auch möglich, daß diese hängenden Dreiecke (ein in Turfan überaus häufiges Dekorationsmotiv) als auf dem schmaleren Tuch eingestickt, gewebt oder aufgestempelt zu denken sind.

Natürliche Größe : a', 27 cm hoch, 38 cm breit.

Natürliche Größe : a2, 34 cm hoch, 38 cm breit.

b' und b2. Diese beiden Stücke sind ein Teil des gemalten Frieses, der im Korridor des Tempels Nr. 2 (Bäzäklik) oberhalb der Pranidhi-Darstellungen und un

mittelbar unter dem Sprung des Gewölbes um den Oberteil der Wände lief (b2) und ein Stück der unmittelbar darüber sich anschließenden Dekorationen des Gewölbes (b'). Auch diese beiden Stücke konnten, aus den bei a' und a2 erwähnten Gründen, nicht zusammen aufgenommen werden.

b'. Die halbe Rosette, die hier wiedergegeben ist, bedeckte den Gewölbeansatz; eine ebensolche halbe Rosette war auf dem gegenüberliegenden Gewölbeansatz dargestellt, während eine dritte, aber vollständige solche Rosette, von Rankenwerk umgeben, die Mitte des Dachgewölbes einnahm. Der schokoladenbraune Hintergrund läßt die geschmackvolle Ornamentik mit ihren unaufdringlichen Farben angenehm hervortreten.

Dieser Tempel war übrigens eines der seltenen Beispiele von Freibauten, wo die Dachanlage noch stand und ihrer Bemalung nicht entkleidet war.

b2. Auch hier sehen wir oberhalb der Wandbilder die Darstellung eines gerafften Tuches als oberen Wandabschluß dienen. Der Tempel dürfte, allem Anscheine nach, einer früheren Zeit angehören als Tempel Nr. 9, besonders aber als dessen, die DäkinîBilder enthaltender Seitenraum, dem die Figuren a' und a2 entnommen worden sind.

Die Grundierung der Wände in Tempel Nr. 2 war grauschwarz, nicht rot wie in Tempel Nr. 9, und ein Teil dieses Hintergrundes erscheint auf der Reproduktion. Darunter sieht man, mit roten Linien eingefaßt, einen Teil der unbeschriebenen Schrifttafel des Pranidhi-Bildes, das sich darunter befunden hat.

Die Darstellung ist ungefähr dieselbe wie auf den Bildern des Tempels Nr. 9, aber das geraffte rote Tuch zeigt an Stelle der auf den anderen Darstellungen deutlich wiedergegebenen Hängefalten eine aus dunkelroten, sich kreuzenden, leicht gewellten Linien entstehende Rautenmusterung. Die Mitte jeder der Rauten ist mit einem einfachen Kreuzmuster gefüllt. Der schmale, den oberen Teil des roten Tuches bedeckende Oberwurf ist schwarz und weiß gestreift; er entbehrt der Reihe hängender Perlen an seinem unteren Rande sowie auch der aufgemalten, aufgestickten, darüber gehängten oder auf sonst eine Weise angebrachten Reihe herabhängender Dreiecke.

Natürliche Größe : b', 26 cm hoch, 66 cm breit.

Natürliche Größe : b2, 32 cm hoch, 58 cm breit.

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