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0085 Chotscho : vol.1
Chotscho : vol.1
Chotscho : vol.1 / Page 85 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000194
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PRANIDHI-SZENE NR. 4, TEMPEL NR. 9, BÄZÄKLIK.

ie Schrifttafel trägt in zentral-asiatischer Brâhmî-Schrift und ungenauem Sanskrit den Vers:

Ksemamkaro narâdityo rijabhûtena ptijitah

jycntâkakarmanâ gandhai kilenagaruni tathâ

vihârânim sahasrais tu sastibhi sa nimantritah

,Ksemaitkara, die Sonne der Menschen, wurde verehrt von dem Könige mit ,Schwitzbädern, Wohlgerüchen und schwarzem Agallochum und 60000 Klöster ,wurden ihm dargeboten."

Der Buddha steht mit nach links gewendetem Körper auf zwei Lotusblumen mit grünem Fruchtboden, geschweiftem gelben Rand und mattroten Blättern. Er trägt den gelben Mönchsrock, unter dessen Saum ein schwarzes, und unter diesem, ein rotes Untergewand sichtbar wird. Reiche Juwelenketten fallen von den Schultern herab. Die Sandalen sind rot und mit rot und grünen Riemen befestigt.

Die Kopfaureole ist mit einem Wellenmuster gefüllt; die innere Einfassung besteht aus einem breiten rotbraunen Streifen, der innen mit schmalen gelben und graublauen, außen mit grünen und gelben Bändern eingefaBt ist. Die äußere Einfassung zeigt auf braunem Grunde ein Muster palmwipfelförmiger Lotusblätter, die an ihrer Basis eine kleeblattähnliche Volute tragen. Ein kleiner gelb und roter Kreis ist zwischen jedem Blattpaar als Raumfüller aufgemalt. Dieselbe Beschreibung gilt fur die Körperaureole.

Die Hautfarbe des Buddha ist weiß mit rötlichen Schattierungen; an der Basis der usnisa ist eine weiße Schneckenlinie eingezeichnet. Die Stirn trägt das ûrnfl-Mal, die Schläfe den halben Strahlenkranz. Die rechte Hand ist gegen den in der unteren linken Ecke knieenden Bodhisattva ausgestreckt.

Dieser knieet in voller Waffenrüstung vor einer schmalen hohen Jurte, deren Außenwände ein rötliches Rankenmuster verziert. Das Rauchloch(?) hat eine bräunlichrote Umrandung, die von einem Kranz von Lotusblättern derselben Farbe umgeben ist. In derJurte hängen von einem Querstab Geräte herab, die ein Netz und eine Lederflasche zu sein scheinen. Augenscheinlich bringt der Bodhisattva die Jurte als Opfergabe dar.

Seine Kleidung besteht aus dem eisengrauen Küra6 mit grüner Brustplatte und braunen Schuppenärmeln für die Oberarme. Um den Hals sind die Enden eines roten Mantels gebunden; der Rest der Panzerung ist rot und gelb mit Niellogurt und grünem Schamschutz.

Die Aureole ist rot mit grüner und gelber Umrandung; auf der Stirn erscheint ein ûrnâ-ähnliches Mal.

Zwei andere Begleitfiguren nehmen die linke Seite des Bildes ein, nämlich die Gestalt des Vajrapâni und, weiter nach oben und rechts, eine anbetende Devatifigur. Letztere erscheint in indischer Tracht; der Oberkörper ist mit einem roten, graublau gefütterten Schal umwunden; das Hüftentuch ist gelb und wird von einer grünen Schärpe festgehalten. Das die Beine und den Unterkörper bedeckende Gewand ist rot. Die Hautfarbe ist weiß mit rötlichen Schattierungen, das Haar ist hellbraun. Die Kopfaureole ist grün mit roter, blaugrauer und gelber Einfassung.

Interessanter ist die Gestalt des Vajrapini. Er hält in der Rechten den Fliegenwedel (caur), mit der Linken stützt er sich auf den Donnerkeil, dessen unterer Teil zu zwei Dritteln hinter der Jurte verschwindet. Die obere und die untere Spitze des sichtbaren Teiles des Donnerkeiles ist rot und grün, die seitlichen Spitzen sind schwarz und rot in wechselnder Anordnung der Farben. Der camara hat einen braunen Griff und in einer gelben blumenförmigen Hülse den aus einem weißen Pferde- oder Yak-Schwanz bestehenden Wedel. Dcr Kopf zeigt die Kennzeichen des Dämonentums der Gottheit, nämlich die spitzen Satyrohren, zornig hervorquellenden Augen und Hauzähne in den Mundwinkeln. Auch die sonderbare Anordnung der Haare und des Bartes ist dem Dämonentyp und speziell dieser Gottheit eigen. Die Hautfarbe ist weiß mit bräunlichen Schattierungen; das Haar ist graublau, die Farbe der Iris grün. Merkwürdig ist die vielkantige weiße Haube, deren Apex ein rotes Ornament trägt; sie hat sich aus einer alten Helmform der Gandhira-Kunst entwickelt. Der Nimbus ist rot mit dunkelroter, grüner, dunkelroter und gelber Einfassung.

Der Panzer besteht aus einem grünen Brustteil mit goldenem Kragen und geschweiften goldenen Beschlägen, unter deren Mitte eine grüne Schmuckscheibe sichtbar wird. Von dieser Schmuckscheibe läuft eine grade, ornamentierte Leiste zur unteren, goldenen Einfassung des Panzers, während zwei spangenartige goldene Bänder, von

ihr ausgehend, den Körper nach rechts und links zu umschließen scheinen.

Der untere Teil des Panzers ist hellblau mit roten Umrandungen; er ist von einem rotem geknoteten Gurt umgeben und mit einem Gitterornament in dunklerem Blau verziert. Ein mit seinen Enden kunstvoll auf der Brust zusammengeknüpfter roter Mantel hängt über die Schultern herab. Der Oberarmpanzer besteht aus dunkelbraunen Schuppen, die Unterarm-Schienen sind golden mit blauen, roten und grünen Verzierungen. Unter dem roten, grün gesäumten Hüfttuch sieht man einen Teil des rotumrandeten goldenen Panzer-Schurzes aus länglichen Plättchen; von dem NielloGurte hängt vorn ein länglicher, roter, gelbcingefaBter Schamschutz herab; er ist mit blaugrauen Schutzplättchen oder Schutzriemen umsäumt.

Die obere linke Ecke enthält die Darstellung eines zweistöckigen chinesischen Hauses. Es steht auf einem graublauen Unterbau, der von einem roten Gitter gekrönt ist. Die Wände des unteren Stockwerkes sind weiß mit rotem Balkenwerk und grauem grünumrandeten Dach. Die Fenster sind durch grünumrandete, heruntergelassene Lattenvorhänge grauer Farbe geschlossen ; in seiner Mitte trägt ein jeder dieser Vorhänge an einem grünen Schilde ein rotes, zuweilen weiß eingefaBtes Band.

Die Wände des zweiten Stockwerks sind rot mit weißem Gesims und rotem Balkenwerk. Die Vorhänge ähneln denen des untereren Stocks, haben aber grüne und rote, oder blaugraue und rote Einfassungen. Auf dem grünen First des graublauen Daches ist vorn ein rotes herzförmiges Ornament, an den Seiten ein Paar grüner, grotesker Vogelköpfe angebracht.

Die rechte Seite des Bildes enthält fünf Begleitfiguren. In der unteren Ecke steht ein jugendliches Menschenpaar mit Goldgefäßen in den Händen; in diesen Gefäßen bringen sie Teller mit Opferkuchen dar. Der Jüngling ist von bräunlicher Hautfarbe; er trägt den Panzer und die Kleidung wie sie bei seinem Gegenüber schon beschrieben sind.

Seine Gefährtin hat eine so grellwciBe Hautfarbe und so schwarzes Haar, daß es nahe liegt an die Verwendung künstlicher Färbemittel zu denken; das Haar ist straff aus der Stirn gezogen, so daß der Ansatz eine Reihe kleiner Bogenlinien zeigt.

Auf Stirn und Wange sind kleine rote Tätowierungen angebracht. Die eigentümliche indische Krone ist merkwürdig durch die drei Haarnadeln, deren carminrote, schwarz ornamentierte Griffe aus dem zwischen den Bügeln der Krone gehaltenen Haar herausragen. Die Aureole ist grün mit roter und gelber Umrandung.

Die Bekleidung des Oberkörpers besteht aus dem mißverständlich als Mieder dargestellten Kurass, dessen Kragen und grüne Brustplatten noch erkennbar sind. Unterhalb des Busens ist er zu einem roten enganliegendenJäckchen umgedeutet, das dort von einem grünen, weiter unten in der Hüftengegcnd aber mit einem weißen Schal umgürtet ist.

Der Hüftschurz ist gelb mit grünem Saum, die Schärpe ist graublau. Das Untergewand ist rot; die Schuhe zeigen ein Wassermuster in gelbroter Farbe.

Von den beiden über diesem Paare dargestellten Dcvatâ-Figuren ist die rechts stehende in anbetender Stellung gemalt; der Oberkörper ist nackt und nur mit einem roten (innen grünen) Schal umwunden. Ober einem weißen Schalgurt trägt sie den aus farbigen Rechtecken zusammengesetzten Gurt, unter dem der gelbe, grün gesäumte Hüftschurz sichtbar wird.

Eine graublaue Hüftenschärpe hält das Hüfttuch zusammen; der Unterrock ist rot. Die Hautfarbe ist weiß, die Haare sind von graublauer Farbe. Dic Aureole ist rot mit grüner und gelber Umrandung.

Ein ganz ähnliches Kostüm wird von der zweiten Devatifigur getragen, nur ist die Einfassung des Hüftentuches graublau und die Hüftenschärpe grün. Das Haupthaar ist hellbraun, die Hautfarbe weiß mit bräunlichen Schattierungen. Die Aureole ist grün mit grüner, roter, blaugrauer und gelber Umrandung.

Ganz oben erscheint eine dritte Devatifigur, deren Kleidung, Aureole, Hautfarbe und Haar genau der Beschreibung entsprechen, die wir bei der ersten Figur der eben erwähnten Gruppe gegeben haben.

Auf der Stirn erscheint das örni-Mal; die Gottheit ist mit dem Werfen von Blumen beschäftigt.

Auf den Randeinfassungen des Wandgemäldes sind einige Pilgerkritzeleien angebracht, von denen eine wieder den Namen der Familie Sali enthält. Die Schrift scheint einer ziemlich späten Zeit anzugehören.

Natürliche Größe: ca. 3.25 m Y, ca. 2.27 m.

20.