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0205 Chotscho : vol.1
Chotscho : vol.1
Chotscho : vol.1 / Page 205 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000194
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VOTIV-STOPA AUS STEIN, CHOTSCHO.

Dieser hübsche chinesische Stûpa wurde uns von den Söhnen des M3mäsît Mirâp gebracht, die ihn im Schutt des ziemlich großen, an der Südwestecke der den ,Chan's Palast" (Ruine E) umgebenden Mauer gelegenen Pfeilertempels ausgegraben hatten.

Er hat eine Höhe von 66 cm und ist aus dem roten Sandstein hergestellt, der im T'ien-Shan nördlich von Turfan das Hauptgestein ist und dessen Farbe die Vorbcrge dieses Gebirges den Namen des ,Roten Berges" (qïzil tdr) verdanken.

Der Erhaltungszustand der Skulptur ist schlecht. Sie hat lange an einem Orte gelegen, der den Wassern der Schneeschmelze zugänglich war und diese Wasser, die den Löß zu einem dickflüssigen Brei zu verwandeln pflegen, haben den porösen Sandstein einerseits mit den in ihnen gelösten Salzen (meist Kochsalz) durchtränkt und ihn andererseits mit einer feinen LöBschicht überzogen. Infolge des Herauskrystallisierens des Salzes hat sich die Oberfläche des Steines an vielen Stellen in dünnen blattartigen Schichten abgehoben, und die dort eingeschnittenen chinesischen Charaktere oder Darstellungen sind dadurch unwiederbringlich zerstört worden.

Da es wegen der ungemeinen Weichheit des Steins unmöglich ist, ihn durch Auslaugung von den Salzen zu befreien, ist eine allmähliche Zerstörung zu befürchten.

Der Stûpa besteht aus drei Gliederungen. Die unterste ist achteckig und zeigt eingeschnittene Bodhisattva-Figuren, über deren Häuptern le eines der chinesischen

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geomantischen Pa-Kwa-Zeichen eingeschnitten ist. Dieser Teil des Stûpa ist ca. 25 cm hoch. Darüber befindet sich eine bandartige Einschnürung von 11,5 cm Höbe, auf der in 35, durch eingeschnittene senkrechte Linien voneinander getrennten Kolumnen, die zwölf Nidänas in chinesischer Schrift und Sprache verzeichnet sind (siehe die Textreproduktion, das den von Herrn Wang Yntai umgeschriebenen Text bringt).

Ober diesem Schriftbande erhebt sich, durch eine kräftige Profilierung nach unten abgeschlossen, die obere Gliederung des Stûpa. Sie besteht aus einem oben abgerundeten und dort mit Lotusblättern verzierten Aufsatz, der acht Nischen niit auf Lotusthronen sitzenden, sehr stark zerstörten Buddhafiguren in Relief enthält. Die Seitenwände der Nischen bestehen aus Säulenpfeilern, die mit einem Flammenornament versehene Bögen tragen. Der untere Rand der Bögen bildet ein Kreissegment; der obere Rand aber wird begrenzt durch die Ränder der Lotusblätter und erhält dadurch eine eigentümliche spitzige Form.

Auf der Rundung dieser dritten Gliederung endlich ruhet ein erheblich kleineres, stark zerstörtes AbschluBstück, dessen Seiten 8 Zinnenornamente zwischen ebensoviel kleineren rundlichen Pfeilern in Halbrelief tragen.

  1. Der Stûpa selbst. Das Schriftband zeigt links, wo die starken Abblätterungen sichtbar sind, den Anfang der Nidänareihen ; darunter befindet sich unter dem Zeichen = = das unter c reproduzierte Bodhisattvabild. Die vordere Facette

des Octagons stellt unter dem Zeichen —   — ein ziemlich gut erhaltenes Bod-

hisattvabild dar, während die Fläche rechts, unter dem Zeichen    die ziem-

lich stark zerstörte, unter e reproduzierte Figur enthält. Die übrigen Flächen zeigen,

von links nach rechts weiter zählend, die Zeichen —   und — — (über teil-
weise erhaltenen Darstellungen von Bodhisattvas), — — (über der bei d repro-

duzierten Figur) —   — und = _ (über wieder sehr schlecht erhaltenen ähn-
lichen Bildern).

(NB. Es wäre vielleicht richtiger gewesen, die Aufzählung der Darstellung in der Reihenfolge vorzunehmen, die durch die Anwendung der chinesischen Textkolumnen vorgeschrieben erscheint: dann aber hätte man darauf verzichten müssen, die am besten erhaltene Seite der Reproduktion des Stûpa auf der Tafel wiederzugeben).

  1. Der auf dem Bande eingeritzte chinesische Text.

  2. Die auf der linken Seite der Reproduktion des Stûpa erscheinende Göttergestalt.

  3. Die auf der c gegenüberliegenden Fläche des Stûpa eingeschnittene Göttergestalt.

  4. Die auf der rechten Seite der Reproduktion erscheinende Göttergestalt. Ober das Alter des Stûpa vermögen wir ein Urteil nicht zu fällen und iiberlassen diese Bestimmung daher den Sinologen.

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