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0017 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 17 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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Wir hatten über U s h u r y zum Jenissei fahren wollen, aber änderten diese Absicht, als wir von dem Geistlichen des am südlichen Ufer des Boshe=Osero liegenden Dorfes D u m a erfuhren, dass sich am 5stlichen Ufer des Sees ein Inschriftstein und 30 Werst südlicher, an dem in den Kara% (= Schwarzen) Jus mündenden S i e t s c h i s k a unweit vom Dorfe S u l j e k (ungef. 4 Werst vom Kara%Jus) ein Felsen mit In%

schriften befanden. Wir beschlossen also, wie ich glaube, zu unserem Glück — den südlichen Weg zu nehmen. An den Grabsteinen, die wir auf den Steppen bei dem B o s h e,0 s e r o und dem südlicher gelegenen Ma l o j e%O s e r o fanden, entdeck% ten wir viele grob ausgeführte Zeichnungen und an sämtlichen Ecksteinen eines Grabes dieselben einer Hausmarke ähneln. den Zeichen, aber keine Schrift. 3)

in einer aus hochkant gestellten Steinplatten gebildeten Kiste, von der bei fortgesetzter Grabung am Westende des Grabes eine 45 cm lange geneigte Steinplatte, zwei ungefähr 10 cm dicke und 1,20 m beziehungweise 0,65 m lange Platten der Nordwand sowie in der Südostecke eine kleinere 40 cm lange Fliese zum Vorschein kamen. Die Decksteine der Kiste waren drei grosse Platten, von denen 2 ungef. 1 x 2 m mas. sen, die dritte ungef. 1 x 1,20 m. Sie ruhten auf den Wand, steinen der Kiste und hatten sich beim Setzen des Grabes ein wenig einwärts geneigt. Die Decksteine lagen ungef. 0,70 m unter der Erdoberfläche. Nach der Lage der Wand, steine zu urteilen war das Kopfende der Kiste schmäler als das Fussende, wie aus dem Grundriss Abb. 25 hervorgeht. Diese Kiste war im Innern mit jetzt vermoderten Brettern aus Lärchenholz (einem Sarge ?) bekleidet, welche das Grab auch an den Stellen begrenzten, an welchen Wandsteine fehlten. Abb. 25: 9.

Da die Decksteine so gross und schwer waren, dass sie nicht mit den uns zur Verfügung stehenden Werkzeugen bewegt werden konnten, hatten wir keinen anderen Ausweg als sie mit Hämmern entzweizuschlagen, um das Innere des Grabes untersuchen zu können. Am Westende des Sarges lagen auf den Decksteinen ungefähr 70 cm unter der Oberfläche, ohne Ordnung zu einem Haufen gesammelt, Menschenknochen : zertrümmerte Schädelteile, ein Unterkiefer, Schenkelknochen und Rippen u.a.m. Dieser Haufen war 70 cm lang, 40 cm breit und 20 cm hoch, Abb. 23 N:o 1 u. Abb. 24; wahrscheinlich die zerbrochenen Skeletteile eines Sklaven.

Einen Meter tiefer oder, 1,80 m unter der Erdoberfläche lag ein Skelett in Rückenlage (Abb. 23 N:o 2 u. Abb. 25) mit dem Kopf nach Westen (richtiger WSW). Das Skelett war im grossen ganzen unversehrt, nur war der rechte Unter, schenkel zur Seite gewendet und fehlten alle Fussknochen. Zwei kleine Knochenstücke fanden sich in der Nähe der rechten Schulter, Abb. 25: 4 und ebenfalls zwei in der Nähe des linken Ellenbogens, Abb. 25: 7. Neben dem linken Schenkel lag ein Haufen Knochen von geopferten Tieren, Abb. 25: B. An dem Skelett wurden folgende Gegenstände gefunden:

Drei runde in der Mitte durchlochte gewölbte Scheiben aus Bronzeblech, 27 mm im Durchmesser. Zwei von ihnen mit Buckelchen am Rande, die dritte glatt. Sie lagen an ihrem ursprünglichen Platz auf der Stirn und rührten von einer Kopfbinde oder dem Rande einer zergangenen Kopf, bedeckung her. Abb. 25: 1 u. 27: a, b.

1 ebensolche kleinere (22 mm) Scheibe mit gebuckeltem Rand auf der rechten Seite des Kopfes. Abb. 25: 2.

1 ebensolche grössere (38 mm) Scheibe mit Randbuckel: chen auf der Brust. Abb. 25: 3 u. 27 c.

2 ein wenig gebogene Stücke Bronzeblech, die von einem und demselben Beschlage eines Stabes (?) herrühren, beide

längs dem einem Rande mit Buckelchen verziert. Lagen in der Nähe der linken Schulter, Abb. 25: 6 u. 28: a. Das eine Stück war beim Finden mit einem dünnen, ebenfalls gebuckelten Stückchen Goldblech bedeckt. Abb. 28: b.

An der rechten Seite des Kopfes lagen die Scherben eines zerbrochenen unverzierten Tongefässes, das, wie es sich nach der später vorgenommenen Wiederherstellung ergab, 31, 5 cm hoch war, einen flachen Boden hatte und mit Löchern für die Trageschnur ausgestattet war, Abb. 29.

Im südlichen Teil der Grabumfriedigung fanden wir keine Steinkiste, doch hatte sich dort allem Anschein nach ursprüng% lich ein jetzt gänzlich vermoderter Holzsarg befunden, der von drei 1,50, beziehungsweise 1,30 und 0,60 m langen Steinplat% ten bedeckt gewesen war, Abb. 23 N:o 3. Von dem Skelett am Boden des Grabes, 1,80 m unter der Erdoberfläche, war nur der Unterkiefer erhalten, Abb. 23 N:o 5, und ungefähr 1 m westlicher fanden sich in derselben Tiefe einige Topf% scherben und Tierknochen vor, Abb. 23 N:o 4. Auf den Deck% steinen, welche auch in diesem Grabe sich etwas einwärts geneigt hatten, ruhte, 0,80 m unter der Oberfläche ein unver% sehrtes Skelett, wahrscheinlich eines Sklaven, zusammenge% kauert, den Kopf gegen die Kniee gedrückt und auf der rechten Seite liegend, Abb. 23, N:o 3 und Abb. 26.

3) Zusatz N:o 3.

Von den Gräbergruppen, welche wir an den genannten Seen antrafen, lagen die zwei ersten, I und II auf der Karte Abb. 38, östlich von B o s h e:O s e r o zu beiden Seiten des nach dem Dorfe Doma führenden Weges. Von ihnen enthielt Gruppe I 42, Gruppe II 30 Gräber. Als »Hausmarken» sind von Aspelin solche, an vielen Steinen vorkommenden vogel. (Abb. 35 u 37) und lampenähnlichen Figuren bezeichnet, von welchen letzgenannten eine im Abb. 36, eine andere in Abb. 34 dargestellt ist und denen wir später auf vielen anderen Steinpfeilern und Felsenzeichnungen begegnen werden.

Von den Gruppen östlich vom Mal o j e,O s e r o, die über ein 4 km langes Gebiet zerstreut sind, enthält Gruppe III 18, Gruppe IV 20, Gruppe V 71, Gruppe VI 17 und Gruppe VII 20 Gräber, alle von Steinpfeilern umgeben. Sowohl die Figuren als auch die schalenförmigen Vertiefungen der Steine sind mit einem Meissel eingehauen.

Eine nähere Erklärung der an den genannten Seen ange. troffenen Bilder dürfte hier am Platze sein :

Abb. 30-37 sind Darstellungen auf Gräbern der Gruppe II.

Abb. 30. Ein Stein mit schalenförmigen Vertiefungen. (Opfergrübchen).

Abb. 31. Grundriss eines von acht Steinpfeilern umgebenen Grabes. — Abb. 32. Stein a an demselben Grabe;

3 m hoch; die Menschenbilder auf der östlichen Schmalseite

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