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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0055 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 55 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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OCR読み取り結果

 

konnte und über dem auch die Abdrücke trockneten. Nach., dem wir Tee getrunken, fuhren wir von dort noch 15 Werst den Uibat aufwärts nach der Station Tut a t s k a j a, wo wir übernachteten. Hier hatte Bulanow auf seiner Reise einen Goldgrubenbesitzer, namens Alexander Kusnetzow (einen Brus der des Innokent K.), der im Sommer ungefähr 35 Werst westlicher an den Quellen des Kamyschtâ in der Nähe des Usunschul wohnt, getroffen und von ihm gehört, dass auch dort (am Kamyschtâ oder Usunschul) zwei Inschriftsteine gefunden worden waren. Am Morgen traf ich eine Wagens kolonne von Kusnetzows Arbeitern, die nach Krasnojarsk unterwegs waren, wohin er selbst schon für den Winter gezo• gen war, aber diese Leute wussten nichts von den Steinen. Um ein ergebnisloses Suchen zu vermeiden, habe ich später Mars tianow ersucht, sich bei Kusnetzow über jene Steine genauer zu erkundigen.

Bemerkenswerte Felsenzeichnungen, die offenbar aus der Bronzezeit stammen, hatte Bulanow an einem Abhang des K i s i 1,K a j â berges 5 Werst südlich von dem Uluss Kobil, kowa entdeckt. Es scheint, als ob sie Zauberhandlungen darstellten. Man erkennt dort viele Kessel von der bekanns ten Vasenform. Neben einem Kessel steht ein Mann und rührt dessen Inhalt mit einem Stock um, von der entgegen. gesetzten Seite nähert sich ein anderer dem Kessel und streckt gleichsam mit einer Gebärde des Entsetzens die eine Hand mit ausgespreizten Fingern gegen ihn aus. Von links nähern sich den Kesseln sowohl reitende als schlittenfahrende Per. sonen. Nahe bei dieser Gruppe erhebt sich rechts eine an. dere Felswand, die eine Gruppe von Kämpfenden auf Schiff. ten, zu Pferde und zu Fuss aufweist. Es ist möglich, dass die Gruppen mit einander im Verbindung stehen, aber die weiche Sandsteinfläche ist stark verwittert, so dass an vielen Stellen Bilder verschwunden sind. Die Figuren sind roh aus, geführt, eingehauen und zum Teil auch eingeritzt, das Ge,

schirr der Reitpferde ist eigenartig und verdient Beachtung. Wuori zeichnete die Figuren mit klammen Fingern ab; der kalte und heftige Wind machte das Aufnehmen von Ab. drücken unmöglich.so)

Vom U i b a t gelangt man nicht direkt zum A k.J u s, wie nach der Karte zu vermuten wäre; man muss vielmehr einen Umweg über den Uluss K u t e n. B u l u k und die Dörfer S u• chaja.Tes und Werch.Jerbinskaja machen bis zu dem Wege, auf dem wir im vorigen Jahre nach Minussinsk gekom, men waren. Von diesem Wege zweigt sich in dem Dorfe Son ein südlicher Weg ab, den wir bis zu dem Uluss Pronk (oder A j o s c h) am rechten Ufer des (A k).J u s verfolgten. Fünf Werst weiter aufwärts lag am Rande einer bewaldeten Ge. birgsgegend Tochsas, der letzte tatarische Uluss am Jus. — — — Hier lag schon 10 cm hoher Schnee, und am Mor. gen des 7. Oktober herrschte Winterkälte, als wir uns im Schlitten zu der von Proskurjakow beschriebenen Grotte be. gaben. Nach einer Fahrt von 3 Werst wanderten wir noch ungefähr eine Werst im Schnee längs steilen Bergabhängen und über Bergpässe zu der Grotte, die sich hoch in einer Bergwand am rechten Ufer des Jus befand. Die Grotte, de. ren breite Mündung nach Süden liegt, erstreckt sich 36 m in den Berg hinein. Proskurjakow hatte im vorigen Juni in der Grotte eine ganze Woche gewohnt und in ihr Ausgrabun, gen vorgenommen; seine Arbeiter erzählten, dass man Tier. und Menschenknochen, sowie ein verziertes Tongefäss ge, funden hatte. Von den dabei gefundenen Tierknochen lag noch ein Haufen in der Grotte. Die gesuchte Inschrift be. fand sich an der rechten Wand der Grotte, 9-10,6o m von der Mündung und ungefähr 1,so m über dem Boden. Sie be. steht aus 5 kurzen Zeilen, die 57 c 2,50 cm hohe Schriftzeichen enthalten. Stellenweise ist die schwarze Farbe so verwischt, dass man kaum das entsprechende Schriftzeichen erkennen kann. Vor der Inschrift stehen zwei mit roter Farbe gemalte

50) Zusatz N:o 50.

Von den Bildern auf dem K i s i 1, K a j â.Felsen wurden auf Aspelins dritter Reise im J. 1889 genaue Abdrücke genom, men, auf Grund welcher wir hier Einzelheiten von gewissen Gruppen veranschaulichen können. Die Bilder auf dem Felsen »zur Rechtenv, Abb. 296, die in '/lo natürlicher Grösse aus, geführt sind, lassen in Bezug auf Deutlichkeit nichts zu wün, schen übrig. Die Kesselserie ist dagegen auf dem Gesamt• bilde Abb. 297 nur in ' 20 der nat. Gr. dargestellt, weshalb verdeutlichende Detailbilder nötig sind. Die Abb. 298-300 zeigen diese Serie auf drei Abschnitte verteilt, alle in ' a nat. Gr. Die ganze Länge der Bilderserie beträgt 2,32 m. Ausser den mit Federbusch versehenen Kopfbedeckungen der Reiter und der eigentümlichen Form der Hinterzwiesel am Sattel verdienen die fünf Gruppen, in welchen ein oder zwei Män. ner mit Quirlen den Inhalt eines Kessels umrühren, eine be, sondere Aufmerksamkeit. Im ganzen sind in der Serie neun Kessel dargestellt, ein jeder mit zwei halbrunden Ohren und einem Fusstück. An einer Stelle im mittelsten Teil der Serie, Abb 299, steht ein Kessel, dessen beide Ohren mit drei ge. stielten Knöpfen geschmückt sind. Diese Verzierung hat, wie bekannt, ihr Gegenstück in den grossen sibirischen Bronze, kesseln, von denen ein Exemplar aus dem Gouvernement

Jenisseisk vergleichshalber hier abgebildet ist. Obgleich bei der Ausführung dieser primitiven Zeichnungen selbstverständ• lich keine Skala oder richtige Proportionen zwischen den ab• gebildeten Gegenständen in Frage kommen konnten, so ist es dennoch bemerkenswert, dass der Kessel in allen fünf Gruppen im Verhältnis zu den dabeistehenden Menschenfiguren so hoch dargestellt ist, dass der Koch — wenn diese Bezeichnung am Platz ist — seine Hand hoch heben muss um den Schaft des Quirls zu erreichen, ein Umstand, der uns an die grössten Bronzevasen denken lässt, welche eine Höhe von 70-90 cm erreichen können.

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