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0022 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 22 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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OCR読み取り結果

 

In der Nähe fand ich einen Grabstein, in welchen die, selbe oder eine gleich geschickte Hand das etwa 20 cm hohe Bild einer anscheinend vornehmen Person im Profil eingeritzt hatte. Ihr priesterliches Aussehen, die Amtstracht, Mütze und die übrigen Insignien erinnerten mich und meinen Reise= gefährten an assyrische Abbildungen. 7)

Zwei Vertiefungen auf dem bei dem erstgenannten Stein befindlichen grossen Grabhügel beweisen, dass das betr. Grab wenigstens zum Teil geplündert worden ist ; aber das »Pries, tergrab» war, wie überhaupt alle von uns bisher besuchten kleineren Gräber, unangetastet geblieben. Sehr wichtig wäre es gewesen, solche von einer hohen Kultur zeugenden Grä% ber zu untersuchen, doch mussten wir aus Zeitmangel davon absehen ; das Abzeichnen der Ritzungen nimmt an und für sich viele Stunden in Anspruch ; auch wäre es schwierig ge, wesen von der Steppe aus nach Wasser zu schicken um einen

mechanischen Abklatsch von den Bildern zu nehmen, deren tiefere Einritzungen diese Methode ermöglicht hätten.

Brief IV (Forts.). U. S. 9. IX. 1887, N:o 208.

Auf der Reise nach dem Uluss Batanakowo fanden wir zwei Steinfiguren von Weibern. Die eine, die wie ein Meilenstein am Wege gestanden hatte, war vor einigen Jah, ren zerschmettert worden, sodass nur zwei unförmliche Teile des Rumpfes übrig waren; den Kopf soll ein »Isprawnik» weggenommen haben. Die andere war unversehrt und stand auf einem Grabe. In die östliche Schmalseite dieses Steines waren das grossäugige Gesicht, die Brüste und die Kopfs bedeckung eines Weibes eingehauen (Abb. 105). Beide Steine waren unter dem Namen »Steinmädchen» (= Ka'temiasi geaica Vgl. Inscr. de l'Jénis., fig. 9) bekannt. Die letzte genannte Figur befand sich eine Werst nordöstlich von Batanakowo 8).

bis zum Scheitel. Der Stein war geneigt, ung. 1,80 m hoch. Solche mit Gesichtern verzierten Steine heissen bei den Russ sen »Steinweiber», (kamennaja baba).

Der Stein Abb. 96 steht auf der Steppe ung. 4 Werst östlich von P o d k am en und 3 Werst vom Uluss B a r b a, k o w o nach Batanakowo zu. Ich nenne ihn der Deut, lichkeit halber den Podkamener Stein I. Er steht als westlicher Eckstein an einem viereckigen Grabe und ist 1,40 m hoch und 1,15 m breit. Von seiner Oberfläche sind in späteren Zeiten Teile abgespaltet worden. Von den Bildern, die alle ein, geritzt sind, stellt die äusserste Gruppe links eine schwer zu erklärende Szene dar: ein sich bäumendes gesatteltes Pferd und drei Menschen, von denen ein Mann einen bis zu den Knieen reichenden Rock trägt, dessen Schösse vorn und hinten zu sehen sind (vrgl. Abb. 90 b); von der Taille hängen ein rechteckiger Gegenstand (Schild?) und ein Köcher (?) herab. Von dem letzteren ist nur der obere Teil auf der Vorderseite der Menschengestalt sichtbar, der Rest ist als vom Körper verdeckt gedacht. Der Mann hält mit der einen Hand einen anscheinend nackten Menschen am Kopfe fest und zückt mit der anderen ein spitze Waffe gegen ihn. Bemerkenswert sind auch die Figuren zwischen dem Kopf des Pferdes und dem Manne (deutlicher auf Abb. 97). Die anderen Bilder stellen galoppierende Stiere und Pferde sowie Bogenschützen dar. Rechts ist ein Kessel mit Fuss gezeichnet, 9 cm hoch, verziert mit zwei ringsumlaufenden Linien, zwischen denen sie ver, bindende Kreuze stehen. Ober dem oberen Rande dieser Kesselfigur ist ein Stück vom Steine abgesplittert. Auf dem oberen Teile des Steines ist ein ganz kleiner Kessel gezeich, net von derselben Form wie der soeben geschilderte und rechts von ihm ein dritter, ebenfalls mit Fuss aber verhältnissmässig breiter und ohne Ornament. Abb. 97 giebt die Bilderserie auf dem mittleren Teile des Steines in '/b natürlicher Grösse wieder.

Auf die andere Seite desselben Steines war ein Bild ein, geritzt, das wahrscheinlich einen vornehmen Mann, wahrschein, lich einen Priester darstellen soll und von welchem nur der obere Teil einigermassen deutlich war, Abb. 98. Den Schei, tel und Hinterkopf bedeckt bis vor die Ohren eine Art Mütze und von der Stirn steigt ein sich nach oben erweiternder mit einer Borte versehener (genähter?) Aufbau auf, der vorne ein

halbkreisförmiges kokardenartiges Abzeichen hat. Vom Kra, gen des weiten ärmellosen Gewandes hängen Fransen herab. Aus der Hand (die allerdings auf dem Bilde nicht zu sehen ist) erhebt sich bis vor das Gesicht ein Gegenstand, der unten schmal, oben breit und schief abgeschnitten ist.

  1. Zusatz N:o 7.

Der Grabstein II, Abb. 99, von welchem Aspelin hier spricht und der 1 m hoch und beinahe ebenso breit ist, hat einge, ritzte Bilder, welche in wichtigen Einzelheiten; die Tracht der vornehmen Person auf der Abb. 98 ergänzen. Auf dem Steine finden sich drei solcher Priesterbilder. Das deutlichste von ihnen, Abb. 100, ist 20 cm hoch. Der hier dargestellte Priester trägt ein schleppendes, offenbar ärmelloses Gewand, von dessen Kragen Fransen herabhängen, und am unteren Teil, ein Stück oberhalb des Saumes ist ein querlaufender mit Kreuzlinien geschmückter Rand zu sehen. Der hintere Teil der Kopfbedeckung ist gebauscht und endigt am Nacken in eine Rolle. Der Aufbau über der Stirn ist vorne senkrecht und nach hinten ein wenig gerundet. Vor sich hält dieser Priester einen Hermesstabartigen Gegenstand.

Rechts von dieser Gestalt ist der Oberkörper einer zwei, ten mit einer beinahe ebensolchen Kopfbedeckung zu sehen, Abb. 101. Oberhalb beider ist ein drittes schwach eingeritztes Priesterbild mit einem bis an die Füsse reichenden, schlep, penden Mantel und der nämlichen Kopfbedeckung. Nach den undeutlichen Strichen zu schliessen scheint auch diese Gestalt einen stabförmigen Gegenstand zu halten; Abb. 102.

Links von diesen vornehmen Personen sieht man einen niedrigen viereckigen Gegenstand (einen Altar?), auf welchem eine weite mit Fuss versehene Schale (ein Kessel?) steht.

Abb. 103 zeigt die Landschaft zwischen P o d k a m en und Ba t a n a k o w o. Auf dem Berge zur Linken sind jene Schieferschichten zu sehen, aus welchen die früheren Bewoh, ner der Gegend mit Leichtigkeit die Platten für ihre Grab, steine herausbrechen konnten.

  1. Zusatz N:o B.

Auf dem Steinpfeiler Abb. 105 mit einem Brustbild in Relief sieht man unter den Augen auf beiden Wangen zwei tätowierte Striche und zu beiden Seiten der Stirn ragen Tier,

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