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0037 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 37 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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OCR読み取り結果

 

keine so grosse Grube hätte zu verursachen brauchen, schien der Grabhügel noch einer Untersuchung wert zu sein; allein da die Zeit schon weit vorgeschritten war — es war der 30 Au. gust — und Arbeitsleute in der Erntezeit schwer zu erhalten waren, musste ich ihn ununtersucht lassen.*)

Die Aufmerksamkeit, die der von Castrén gefundene Stein erregte, führte ungefähr 10 Jahre später zur Entdeckung von zwei anderen Inschriftsteinen, die, wie ich glaube, auf Ver. anlassung der Petersburger Altertumsgesellschaft nach Schuscha

°) Vgl. SMYA XXIX: 2: S. 19-22.

geschickt wurden. Den einen hatte man »20-25 Werst unter= halb der Mündung des Uiflusses» gefunden, die 15 Werst oberhalb des Dorfes O s na tschennaja liegt, den anderen 25 Werst von K a l a und 20 Werst von dem Dorfe A t s c h u r a. Als ich mich bei den Tataren des stromabwärts von Osna. tschennaja belegenen Uluss L i e t n i k nach den Standorten derselben erkundigte, erzählte mir ein Schmied, dass sein Bru, der, der Tatar Nikolai Stajakow, der jetzt in dem Dorfe S a j an s k a j a arbeitete, vor 20-25 Jahren auf der Steppe un• weit der Tscholpanschen Berge einen mit Inschriften

ganzen Körperflächen des »Fisches» und des »Hundes» sind vertieft.

Wenn man von hier ungef. 2 Werst oder von Moro• sowa 5 Werst weiter nach SO fährt, gelangt man auf eine schmalere zwischen Bergen belegene Steppe, auf der zu bei. den Seiten des Weges von Steinpfeilern und Randplatten um= säumte Gräber liegen.

An dem Grabe Abb. 267 waren zwei niedrige Randsteine, a u. b, mit Bildern geschmückt; von diesen kopierte ich nur den ersteren, Abb. 268. Auf der östlichen Breitseite dessel, ben ist, ausser ganzen und halbfertigen Tierbildern und Teilen von solchen, in künstlerischer Ausführung ein Raubtier offen, bar derselben Art wie die auf dem obenbeschriebenen Steine dargestellt. Das Tier hat einen langen Schwanz und an jeder Tatze 4 Krallen. Die Körperfläche ist nicht vertieft, sondern von ornamentalen halbrunden vertieften Linien bedeckt.

Das Grab Abb. 269 hat keinen Hügel ; es ist von 10 Stein- pfeilern umgeben. Einer derselben, a, ist in Abb. 270 dar: gestellt. Auf seiner südöstlichen Breitseite befindet sich ein eingehacktes primitives Bild, das offenbar einen Mann vor: stellt, dessen' Oberkörper von einem runden Schild verdeckt ist und der in der linken (?) Hand eine axt.(?)artige Waffe schwingt. Auf der südwestlichen Schmalseite des Steines b war eine Zeile Schriftzeichen, die unter dem Grundriss in Abb. 271 wiedergegeben sind.

Abb. 272 zeigt ein Grab ohne Hügel nebst einem bei a stehenden Eckstein, in dessen östliches Ende ein gehörntes Tier und eine plump ausgeführte Menschenfigur eingehackt sind, Abb. 273.

Auf Abb. 274 ist ein von Steinpfeilern und Randsteinen umsäumter niedriger Erdhügel dargestellt, und auf Abb. 275 die nördliche Breitseite des Steines a. Die ganze Fläche dieser Seite ist durch zwei tiefe und breite senkrechte Linien und eine sie verbindende wagrechte Linie, über und unter welcher plump ausgeführte Menschenfiguren zu sehen sind, in grös. sere Flächen geteilt. Die ausserhalb der senkrechten Linien sichtbaren Verzweigungen erinnern an die Strahlen, die auf einigen Steinen von den Wangen der Masken auslaufen, vrgl. z. B. Abb. 144, 145, 152, 235.

Das Perspektivbild 276 zeigt ein typisches kleines Grab aus dieser Steppe. Auf seinem nordöstlichen Eckstein ist die Umrisszeichnung eines Hirsches u.a.m.

Abb. 278 zeigt den Stein a von dem Grabe auf dem Grundriss 277. Auf der südlichen Breitseite des Steines sind Tierbilder, eine Spirale und das oft vorkommendes Schrift, zeichen das doppelte ~, vrgl. z. B. 198, 200 und 202.

Das Grab Abb. 279 ist ein aus Erde und Steinen auf.

geworfener Hügel mit Steinpfeilern und Randsteinen. Auf der nördlichen Breitseite des Steines a ist das Bild eines Hir, sches, dessen Schenkelansätze durch Spiralen bezeichnet sind, Abb. 280.

Das Grab Abb. 281 hat keinen Hügel; von seinem mit a bezeichneten Stein sind die in Abb. 282 wiedergegebenen Tierbilder abgezeichnet.

Nachdem wir die grosse Gräbergruppe auf dem nörd. lichen Ufer des S y r passiert hatten, ohne dass ich etwas zum Abzeichnen gefunden hätte, bestiegen wir einen Berg, auf welchem sich ein Hochebene ausbreitete; die Entfernung dieser Stelle von Morosowa nach Osten zu wurde auf 3 bis 5 Werst geschätzt. Auch hier befanden sich einige Gräber; von einem Steinpfeiler zeichnete ich ein von oben nach unten gekehrtes teilweise stilisiertes Bild eines Pferdes (?) oder rich, tiger nur des mit drei Beinen versehenen Hinterteiles eines solchen ab; Abb. 283. Sein Platz auf dem Steine zeigt, dass der Künstler das Bild eingehackt hat, als der Stein noch am Boden lag, und dass man dann den Stein aus Versehen ver, kehrt aufgerichtet hat.

Aus Morosowa fuhren wir zuerst nach Westen, wobei wir am Ufer des Syr wohl Steinpfeiler, aber keine Inschrif. ten fanden. Dann setzten wir unsere Fahrt in nördlicher Richtung über das am U s u n s c h u l f l u s s e liegende K u s. n e t so w a (2 Werst westlich von der Goldwäscherei Bar t a. s c h o w a) zum Ulus Te re n t i (»Terenti stans») am oberen Laufe des K a m y s c h t â flu sses fort. Ein paar hundert Schritt südlich von dieser Station steht auf der Steppe ein einzelner, ungef. 2,70 m hoher Stein, rings um welchen der Boden etwas eingesunken ist, Abb. 284. Am unteren Teile des Steines befindet sich etwas über dem Erdboden ein Reliefgesicht, von welchem ein den Mund darstellen sollender Strich, Tätowiere streifen, 3 »Augen» sowie zwei Halbkreise, die nach den Sei, ten fortgesetzt wohl Hörner vorstellen sollen, zu sehen sind. Von der Stirn erheben sich bis zum Scheitel des Steines 3 Wellenlinien, an deren unterem Teil ornamentale Kreise sieht= bar sind, die vielleicht einen Schlangenkopf andeuten (?). Von den Bögen der Wellenlinien zweigen sich nach rechts und links ebensolche Strahlen oder Füsse ab, wie wir sie an der Schlange und den grossen Kreisen auf dem Tschamaker Wid= derstein gesehen haben, Abb. 152 (vrgl. 145, 157 u. a.)

Von Terenti fuhr ich nach dem am Zusammenfluss des Uibat und des Ninja belegenen Uluss Kobilkowa. Un• terwegs betrachtete ich die auf dem Berge U l g u l u ta c h befind.

lichen Felsenzeichnungen, von denen schon auf S.   die Rede
gewesen ist. Den Rückweg nahm ich über T r a j a k o w a nach M i n u s s i n s k, wo ich am 4 September anlangte.

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