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0027 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 27 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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Hier kauften wir Altertümer und fuhren dann den Aba, kan und den Uibat aufwärts. Pallas hatte seinerzeit am Uibat 15 Werst oberhalb der Mündung des Flusses ein paar Inschrift. steine gefunden. Castrén hatte sich vergebens nach ihnen erkundigt aber schliesslich selbst einen neuen gefunden, von dem er Frähn eine Kopie sandte. Leider gab er noch viel ungenauer als Pallas seine Fundstelle mit den Worten an: »auf den Steppen von Katschinsk in der Gegend von Uibat»;

die Steppe ist nämlich mindestens 40 Quadratmeilen gross und der Uibat, der die westliche Grenze der Steppe bildet, über 100 Werst lang. Umsonst erkundigten wir uns in allen Ulussen nach jenen Steinen und besuchten andere Steine, an denen wir nur gewöhnliche roh eingehauene Menschen. und Tierbilder sowie Hausmarken fanden. Nach der Ansicht der Bevölkerung sind auch die letzteren Inschriften (pismena). 17).

In dem wolhabenden tatarischen Uluss T s c h i rk o w o am

17) Zusatz N:o 17.

Nach unserer Ankunft im Uluss Tschirkowo am Uibat, begab ich mich in Begleitung unseres tatarischen Bauern. wirtes am 15 August in nördlicher Richtung auf den Weg zum Birjafluss, während Aspelin in Tschirkowo blieb. Nach den ersten 9 Wersten fand ich rechts am Wege ein viereckiges Grab, an dessen Ecken Steinpfeiler errichtet waren. Gegenüber, auf der anderen Seite des Weges stand auf ebener Steppe ein einzelner 1,60 m hoher und ungefähr 50 à 70 cm dicker Steinpfeiler, in dessen eine gerundete Ecke ein tätowier• tes Gesicht mit Schultern gehackt war. Von der Stirn dieses Gesichtes gingen Rudimente der traditionellen Hörner und Ohren aus (Abb. 141 a, b). Am Fusse des Steines war eine 3 bis 4 m weite und 40 cm tiefe Grube.

3 Werst weiter von hier (nach Angabe »12 Werst von Tschirkowo») gelangte ich zu einem Bergpass. Hier zeigte mir mein Führer zwei in einer ziemlich steilen Bergwand rechts vom Wege befindliche Höhlen, von denen die südlichere klein, die nördlichere gross, etwa 3 m breit und beinahe 2 m hoch war. Im Innern der letzteren bildete der Felsen gleichsam Sitze und ein natürlicher Pfeiler teilte die Höhle in zwei Teile (Abb. 142). Bilder, Inschriften oder andere Spuren von Bewohnern konnte ich nirgends beobachten.

Am Birjafluss, der in den Uibat mündet, kamen wir zuerst nach dem Uluss Tasmin, bei welchem Inschriftsteine sein sollen und der ungef. 30 Km von Tschirkowo auf einer 5 bis 6 Km langen Steppe auf dem rechten Ufer des Flusses liegt und aus drei Jurtengruppen besteht. Die Steppe auf dem linken oder östlichen Ufer des Flusses ist breiter und offener sowie im Osten von bewaldeten Bergen umsäumt. Inschriftsteine gab es hier nicht, dagegen 4 Gesichtssteine (»Baben») und viele Kurgane (vrgl. die Kartenskizze Abb. 143). Am Nordende der Steppe war eine Gruppe Gräber mit kleineren Steinpfeilern und herausgegrabenen Steinplatten. Einen halben Kilometer weiter nach Südosten stand ein ein. zelner weisser 1,40 m hoher, dicker Stein (Granit?) mit recht• eckigem Durchmesser und mit den Breitseiten beinahe genau von Osten nach Westen orientiert (Stein I auf der Karte). Auf seiner ebenen Südseite war mit I-11/2 cm breiten einge. hackten Linien ein dreiäugiges Ungeheuer abgebildet, das unter den Augen mit drei, zwischen Nase und Mund mit zwei Tätowierstreifen ausgestattet war; um den Kopf waren Strahlen, darunter vier Glieder und unter diesen der obere Teil eines eckigen Kopfes mit zwei Tätowierstreifen und Mund, Abb. 144. Offenbar war die untere Linie des Gesichtes unter der Erdoberfläche. Rings um das obere Gesicht sieht man zum Teil symmetrisch geordnete Strahlen.

Ein anderer mit Bildern versehener Steinpfeiler (Stein II auf der Karte; Abb. 145) steht ungefähr 2 Km genau südlich

von dem eben beschriebenen. Er ist aus rotbraunem Sand. stein, über 3 m hoch, 0,77 m breit an der Mitte und 0,10-0,12 en dick; die Breitseite ist von Südwest nach Nordost gerichtet. Die Oberflächen des Steines sind vor ihrer Ausschmückung mit Bildern offenbar geebnet worden. In die südwest. liche Schmalseite ist das Reliefgesicht eines Menschen kunstvoll eingehackt, alle übrigen Figuren waren durch ver. tiefte eingehackte Striche hergestellt. Oberhalb des Gesichtes verliefen nach dem Scheitel des Steines zu die Linien eines schlangenartigen Bildes. Auf der nordwestlichen Breitseite rag• ten von der rechten Schläfe des Gesichts das Ohr eines Tieres und ein ungefähr I m hohes verzweigtes Geweih hervor und weiter unten ein Ohr und zwei Strahlenpaare (vrgl. Stein I). Von den übrigen Figuren seien erwähnt vier einen Kreis ein. schliessende Quadrate, Tier. und Menschenbilder. Auf den anderen Seiten des Steines waren keine Figuren. Rings um ihn hatte sich der sonst ebene Boden zu einer kleinen Grube gesetzt. Der auf der Karte mit III bezeichnete Stein steht ebenfalls allein auf der flachen Steppe, hat aber keine Figuren

Ein kleine Strecke von hier erheben sich drei grosse Kur. gane oder Erdhügel in einer Reihe von Norden nach Süden. Die zwei nördlicheren sind von Steinpfeilern umgeben; der mittlere hat deren neun, von denen ein an der westlichen Breitseite des Grabhügels stehender Stein (IV auf der Karte; Abb. 146 a) auf der östlichen Schmalseite Spuren eines Re• liefgesichtes aufweist. — Einige zwanzig Schritt östlich von diesem Kurgan stehen auf flacher Steppe etwa 7 Schritt von. einander zwei Steinpfeiler (V und VI auf der Karte), von denen der eine mit einem jetzt verwitterten Reliefgesicht ge. schmückt gewesen ist. — Mitten auf der Steppe steht ein grosser Kurgan.

Die Rückreise unternahm ich, dem Birjafluss stromab• wärts folgend, über den Uluss Tschamak oder Kuljerakaf, der 4-5 Werst oberhalb der Mündung des von links kom. menden Birja in den Uibat liegen soll. Die Tschamaker Steppe erstreckt sich östlich von dem Birja in einer Länge von 6-7 Werst von Norden nach Süden und ist bis zu den Bergen Mangaltai und Batarlich im Osten 2-3 W. breit. Das Panoramabild der Gegend, Abb. 148, auf welchem im Hintergrund der Berg Ujetpas sichtbar ist, ist von dem Hü. gel A auf der Kartenskizze N:o 147 aufgenommen. Zwischen dem Batarlichberge und dem Flusse befindet sich eine grosse, weitzerstreute Gräbergruppe, in der ich 43 Gräber zählte (Gruppe I auf der Karte). Eine zweite, kleinere Gruppe (II) liegt nördlich von I und enthält auf einer Fläche von 220 x 120 Schritt mindestens 36 Gräber, von denen eines ein Erd. hügel (Kurgan) ist, alle übrigen aufgewühlte Steinplatten. gräber. Zwei von den lezteren sind 50-70 Schritt lange Stein, haufen, die übrigen 5-15 Schritt im Durchmesser haltende

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