国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0057 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 57 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000226
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

dessen Abhang ein roter Sandsteinfelsen emporragte und ei= nen guten Schutz gegen Regen und sengende Sonnenstrahlen bot. Zu diesem roten Felsen klommen wir den Abhang hinauf an kirgisischen aus Steinplatten errichteten Grab, hügeln vorbei. Eingeritzte Zeichnungen derselben Art wie die auf den Grabsteinen bei Podkamen fanden wir an einer Felswand in ziemlicher Menge vor. Sie schienen hauptsäch, lich religiösen Charakter zu haben. Es gab hier wie auf dem Grabstein vier Priester in langen Mänteln und eine Anzahl Pferde, einige mit Eigentümerzeichen auf der Kruppe. Ferner das vorzügliche Bild eines Bogenschützen in derselben Tracht wie auf dem Grabstein. Von den Bildern wurden Photo, graphien und Abklatsche genommen. Diese Bilder geben im Verein mit denen von Suljek und Podkamen, um von den Gipsmasken ganz zu schweigen, eine unerwartet deutliche Vorstellung von der äusseren Erscheinung des in grauer Vor= zeit hier lebenden mächtigen Volkes. Die Röcke, die bei den Russen und den heutigen Sibiriern weit und lang sind, scheinen bei den Bogenschützen eng anliegend und von vorn zu öffnen gewesen zu sein und die Schösse reichen nur bis zu den Knieen. Das Haar ist lang, die Mütze scheint niedrig zu sein, wie die finnische »Topfmütze» (patalakki) oder ein sehr niedriger Trichter. Ein Reiter auf dem Suljekfelsen trägt einen vollständigen Harnisch.52) — Auf dem Berge befindet sich, wie der Tatar erst auf dem Heimwege erzählte, eine Tschu, denburg derselben Art, wie Appelgren sie abgezeichnet hat. (Vgl. Abb. 94, 95).

Am folgenden Morgen begaben wir uns in der Gesell, schaft eines Hirten zu einer Tschudenburg, 10 W. von Podkamen, am Wege nach Batanakowo. Sie liegt auf einer steil abfallenden Bergzunge, ungefähr 3000 Fuss über der Steppe, welche sich von hier aus nach Batanakowo, der Michai= lowsker Fähre, Farpus und Birkali zu öffnet. Sie war unge, fähr 57 m lang und 25 m breit. Die Toröffnung und der grösste Teil der Mauern waren noch gut erhalten. Die

etwas über 2 Meter hohe Mauer ist sorgfältig und gleich, mässig aus Sandsteinplatten aufgeschichtet, die Torpartie des, gleichen. Von Lehm ist keine Spur zu sehen, Gräben fehlen und von der Tür und von Balken sind keine Überreste vors banden. An der West, und Südseite der Burg, wo der Berg jäh abfällt, befinden sich keine Mauern und Schutzvorrich= tungen. Von der Burg wurden ein Liegeplan entworfen und ein paar Photographien genommen.b3) Auf demselben Aus= flug photographierten wir die obenbeschriebenen Grabstein= zeichnungen von neuem.» — —

Die Fahrt ging weiter über den A k, J u s zum Uluss A j os c h, von wo die Reisenden teils zu Pferde, teils zu Fuss die 8 W. entfernte T o c h s a s grotte besuchten, deren Inschriften schon im vorhergehenden Sommer abgebildet wurden.

Brief IV. U. S. 17. VIII. 1889, N:o 190.

Minussinsk den 15 Juli 1889.

In diesem Briefe schildert Aspelin zunächst die Reise, welche unter Ankauf von Altertümern und Aufsuchen von Inschriftsteinen über die Dörfer Son, Suchaja,Jerba, Sna= menskaja und Borodino zu der Fähre Petroschilowo an der Mündung des T u b â flusses in den Jenissei fortgesetzt wurde, und erwähnt die Ankunft in Minussinsk am Abend des 2 Juli. Der grösste Teil des Briefes enthält jedoch eine Darstellung der Angaben chinesischer und anderer Quellen über die Völkerstämme, die vor unserer Zeitrechnung in Mit, tel, und Nordasien gelebt haben, sowie der Ansichten, welche einzelne Forscher in diesen Fragen aufgestellt haben.

Nach der Ankunft Dr Heikels und seines Gehülfen Se= liwanow in Minussinsk begannen mit dem wirksamen Bei, stand des Kaufmannes Saflanow die Vorbereitungen zu der Reise der ersteren nach der Mongolei. Heikel sollte sich einer grösseren Karawane von 40-50 Pferden anschliessen, welche vom Dorfe Arbat am Abakan und am Fusse des Sajanschen Gebirges aufbrechen sollte. Er verliess Minussinsk am 17. Juli.

52) Zusatz N:o 52.

Unter den Bildern auf der hier in Betracht kommenden Felswand bei Argoa, Abb. 302, befinden sich in der Tat fünf Priesterfiguren, obgleich die fünfte (unten am Felsen) undeutlich ausgeführt ist. Der am weitesten links stehende Priester, Abb 303, mit dem hohen Aufbau auf der Kopfbe, deckung gleicht vollkommen dem auf der Abb. 100. Die drei anderen sind so gezeichnet, dass man am ehesten anneh, men möchte, dass der weite Mantel wie ein Kopftuch auch den Kopf und den ganzen Hut bedeckt; Abb. 304-306. — Von den beiden bewaffneten Männern stellt Abb. 307 den Bogenschützen in der Mitte der Zeichnung dar. Seine Kopf, bedeckung läuft nach oben in eine deutliche Spitze aus und soll offenbar einen Helm darstellen, wie die Kopfbedeckun, gen auf dem Suljekfelsen, Gruppe I, obgleich hier der dort gewöhnliche Helmbusch fehlt. (Vergl. Zusatz N:o 4). — Die grosse Figur zu unterst links von dem zweiten Krieger, dürfte als ein Baum mit Wurzeln, Zweigen und einem breiten Gipfel zu deuten sein.

Unter den Abklatschen aus Argoa befindet sich eine in, teressante Gruppe, die im Reisebriefe nicht erwähnt wird und deren Lage auf dem Berge nicht angegeben ist. Sie besteht

aus zwei Reitern mit gespanntem, obgleich undeutlich ausge, führtem Bogen. Die kräftige Haltung der Männer zeugt von der künstlerischen Auffassung des Zeichners. Obgleich auf keinem der beiden Pferde ein deutlicher Sattel gezeichnet ist, scheint ein solcher doch gedacht zu sein, da auf beiden Bil, dern hinter dem Reiter ein aus Gitterwerk bestehender Sattel, korb dargestellt ist. Rechts von dieser Gruppe steht ein Priester mit schleppendem Mantel, dessen Kopf aber zerstört ist. Wahrscheinlich nach Ausführung dieser Bilder sind auf dieselbe Stelle und zum Teil über die ersteren mit kräftig vertieften Linien der untere Teil eines Mannes und zu unterst drei Tiere eingeritzt worden, deren Hörner mit sehr feinen Linien angedeutet sind. Abb. 308.

53) Zusatz N:o 53.

Von dem betreffenden 10 W. östlich von Podkamen ge, legenen Burgwall ist hier die eine Photographie wiedergege, hen, Abb. 309. Sie zeigt, dass die Burg auf einem ähnlichen Bergabhang aufgeführt ist wie die Burg auf dem Orgaberge (Abb 94), und dass ausserdem die Struktur des Walles und des Tores deutlich sichtbar ist. Der Plan der Burg ist abhan, den gekommen und nicht wiedergefunden worden.

43