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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0036 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 36 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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Eisenhütte vergebens gefahndet hatten, aufzusuchen und zu kopieren.

Mein Wirt erinnerte sich noch Castréns, der wegen eines »Runensteines» nach Osnatschennaja gekommen war. Da die Leute von dem Steine nichts wussten, nahm Castrén sie mit, fand den Stein und rühmte sich dann, wie er aus der Ferne kommend die Sache besser kenne als die Ortsbevölkerung selbst. Wenn mein Wirt sich recht entsinnt, und selbst zwei, felte er nicht daran — so hatte der s. g. »Castrén,Steinh — im Gegensatz zu übrigen, deren Fundstellen ich untersucht

habe — auf einem niedrigen aus Erde aufgeworfenen Grab: hügel von ungefähr 16 Meter Durchmesser gestanden. Dieser Grabhügel liegt ungefähr '/Z Werst vom Dorfe an dem Wege nach dem Dorfe K a l a ; nur zwei niedrige auf der dem Wege zugekehrten Seite des Grabes stehende Steinpfeiler sind übrig geblieben. Mitten im Hügel ist eine grasbewachsene Grube, die entstanden sein dürfte, als;Castrén den Stein aus der Erde herausgraben liess um ihn nach S c h u s c h a zu schicken ; andere Funde hat er, nach der Angabe des Alten, nicht gemacht und auch nicht gesucht. Obgleich das Herausgrahen des Steines

Abakan zu und 25 Faden vom Wege neben einem Kurgan stehen sollte. Die Fabrik befindet sich auf der Talsohle an einem Salzsee und ist von niedrigen Höhen umgeben, von denen eine sich vom Beiflusse 20-30 Werst nach Südwest erstreckt. Auf der Steppe zwischen den Bergen und dem Abakan fanden sich hier und da kleine Gräbergruppen mit Steinpfeilern, jedoch keine Kurgane. Ich besichtigte hier die Steine ohne eine Inschrift finden zu können. Der Leiter der Fabrik, Herr Domascheffsky, erzählte, dass Martianow ihn brieflich nach Inschriftsteinen in dieser Gegend gefragt hätte, dass er, Domascheffsky, aber von solchen nichts wüsste, ob, gleich er 9 Jahre hier gewohnt hätte.

Wenn man den von Askys' Saimka (ungefähr 15 Werst westlich von der Salzsiederei) nach B e i s k o j e führenden Weg verfolgt, ersteigt man den oben genannten Berg. Vorher ge, langt man zu einer Gruppe auf beiden Seiten des Weges liegender mit Steinen umsäumter Gräber und zu einer Reihe Steinpfeiler, welche ich mit demselben negativen Resultat wie die oben erwähnten musterte. — Auf dem Berge selbst, 3-4 Werst von S a i m k a und ungef. 1 Werst rechts oder westlich vom Wege öffnet sich ein ebenes steppenähnliches Gelände, auf welchem ich einige von Randsteinen umgebene Gräber antraf. Von ihnen seien folgende beschrieben:

Von dem am Grabe I, Abb. 252, stehenden Steinpfeiler zeichnete ich einige schlecht ausgeführte Tierbilder ab, Abb. 253. — Auf einem länglichen und niedrigen Randstein, b, des, selben Grabes war eine sehr interessante, wenn auch plump eingehackte Bildergruppe, die offenbar eine Opferszene darstellt, Abb. 254. Äusserst zur Rechten sieht man 9 runde schalen, förmige Grübchen, die offenbar einen ebensolchen Opferfelsen vorstellen sollen wie der auf dem Kanabaseberg (Abb. 250). Dann folgen zwei Männer und hinter ihnen je ein vierfüssiges (Opfer)tier. Der eine Mann ist mit einem langen schleppen. den Gewand angetan, das die Priestertracht auf den Steinen von P o d k a m e n in Erinnerung bringt (Abb. 100 u. 102). Ober. halb des einen Tieres ist ein unregelmässiger Rahmen, der ein grösseres und zwei kleinere Grübchen, die wahrscheinlich eben. falls einen Opferfelsen andeuten, umschliesst. Am weitesten links stehen fünf Menschen: das Opfergefolge, Die Bildergruppe ist in die äussere oder nordwestliche Breitseite des Steines eingehackt

Grab II. An der Nordostecke dieses Grabes, Abb. 255, befand sich ein Steinpfeiler in beinahe liegender Stellung; auf der dem Boden zugekehrten Seite seiner Spitze konnte ich jedoch noch das Bild eines Tieres und zwei Spiralen u.a.m. sehen, Abb. 256. Was für Bilder weiter unten noch sein konnten, liess sich nicht feststellen, da der Stein zu gross war um von uns umgewendet werden zu können.

Grab III. Dieser niedrige Kurgan oder Erdhügel, Abb. 257, war noch von 6 Steinpfeilern umgeben ; auf dem ebenen Scheitel des an der Nordwestecke stehenden Pfeilers waren schalenförmige Opfergrübchen, Abb. 258.

Grab IV war ein aus Erde und Steinscheiben autgeworfe, ner Hügel, um welchen 8 Steinpfeiler standen, Abb. 259, von denen zwei im Gegensatz zur Regel mit den Breitseiten vom SO nach NW aufgestellt waren.

Grab V. Ein Erdhügel, von 6 Steinpfeilern umgeben; auch von diesen waren zwei mit den Breitseiten von SO nach NW gerichtet, Abb. 260. Von den letzteren hatte Stein a auf der nördlichen Schmalseite ein Opfergrübchen und darüber zwei Vogelfiguren, von denne die eine beinahe 1 cm tief eins gehackt war, Abb. 261.

Von hier fuhr ich über Askys in nördlicher Richtung zu den Tälern der Flüsse S y r und U s u n s c h u 1. Die erste Station war der am Südufer des Syr belegene Uluss Moro, s o w a, der 25 oder 30 Werst von Askys liegen soll. Abb. 262 gibt einen Begriff von dieser öden, baumlosen Steppen. landschaft. 3-4 Werst südöstlich von M o r o s o w a befanden sich am Fusse eines Berges einige von Steinpfeilern umgebene Grabhügel. An einem der Gräber standen 6 Pfeiler (der an der Südecke stehende ist in der Zeichnung weggelassen worden), alle SW—NO orientiert, Abb. 263. Zwei Steine, a und b, zeichnete ich ab. Stein a war eine schöne im Querschnitt rechteckige Platte mit glatter Oberfläche, Abb. 264. Auf sei. ner südwestlichen Schmalseite waren sehr feine quer über den Stein gezogene Striche, von denen wenigstens 6 Zeichen der von uns gesuchten Runenschrift waren. — Der zweite Stein (b) war ungef. 2 m hoch und 1,20 m breit. Abb. 265 zeigt den unteren Teil seiner nordwestlichen Breitseite. Die hier vorkommenden Darstellungen wichen sowohl in Bezug auf das Thema wie auch in technischer Hinsicht von den gewöhn. lichen Bildern ab. Hier sind 3 mit vier, beziehungsweise fünf Krallen an jeder Tatze ausgestattete Raubtiere sowie ein Hund (?) und ein Fisch (?) dargestellt. Von den Raubtieren hat eines einen Schwanz, die anderen entbehren desselben, aber nach der Form ihrer Körper zu urteilen liegt es am nächsten an Löwen zu denken. Was die Technik anbetrifft, ist das oberste und das unterste Tier mit eingehackten Umrisslinien dargestellt; der Körper des mittelsten Tieres ist dagegen un. gefähr 4 mm tiefer als die sonstige Oberfläche eingehackt worden, so jedoch, dass Spiralen und andere krumme Linien erhaben gelassen worden sind. Die ganze Länge des Tieres beträgt 27 cm; Abb. 266. Unter dem Bauch dieses Tieres sieht man in flacherer Vertiefung eine Figur, die ebenfalls an einen Vierfüssler erinnert, jedoch unvollendet sein dürfte. Die

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