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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0032 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 32 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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Ungefähr 13 Werst oberhalb der Flussmündung, 2'/2 Werst von dem Ufer der Basa, fanden wir eine Steinfigur ohne Kopf auf der Steppe liegend, aber auch sie war ohne Inschrift.

Die hiesigen Steppen sind übrigens durch die s. g. Tschudenkanäle berühmt geworden, die die Russen und Tata. ren nach dem Vorgang der Sojoten in Gebrauch genommen haben. Es wäre ausserordentlich interessant jene alten gross. artigen Kanalanlagen kartographisch aufzunehmen und zu nivellieren, denn schwer ist es sonst von ihrem Kreislauf auf den hochgelegenen Steppen, bald weiter oben, bald weiter unten, einen richtigen Begriff zu bekommen. Ein solches Kanalsystem am B a s a fluss soll ein Gebiet von 40 Werst im Durchmesser umfassen. Vom J esflusse abgeleitete Kanäle trifft man auch 7 W nördlich und 6 W südlich vom Dorfe U s t. J e s an, wie ich später beobachten konnte. Die ange.

stellten Versuche beweisen, dass das Getreide auf den durch Kanäle bewässerten Steppen gut gedeiht. Eigentümlich ist jene alte Ackerbaukultur, die ebenso wie der Bergbau nur allmählich von der Jetztzeit wieder aufgenommen wird.

Die Steppe zwischen dem A s k y s und dem J es ist unter dem Namen »Gräber.Steppe» bekannt. In der Tat gibt es dort ungemein viele Gräber. Ungefähr zwanzig Schritte westlich von einem gewöhnlichen niedrigen Grabhügel steht am Wege der berühmte K u rt j a k t a s °) oder Weiber.Stein, dessen fettes Gesicht gut ausgemeisselt ist. Jetzt war das Gesicht mit Teer bestriehen und unterhalb desselben hatte der Maler mit hellerer Farbe eine Jahreszahl und seine Initialen gemalt: 1883 M. T. Dieser Stein befindet sich 7 Werst nörd, lich von dem Dorfe Ust.Jes. 23)

Vergl. P. S. Pallas Reise, T. Ill. S. 358 — Castrén SMYA XXI, 1, S. 23.

symbolische Zeichen u. a. m. sichtbar. — Auf der Breitseite des zweiten Steines, Abb. 212, ist vielleicht ebenfalls eine die ganze Fläche ausfüllende Menschenfigur (a) gewesen, doch ist sie jetzt durch Abnutzung stark beschädigt, auf beiden Schmalseiten sind die von Aspelin erwähnten Kamelbilder, von denen (am unteren Ende des Steines) ein Teil abgesplittert ist.

P. S. Pallas hat in seiner Arbeit »Reise durch verschie. dene Prov. des Russ. Reiches» T. III, S. 357-358 folgende Be. schreibung dieser Steine gegeben, aus welcher hervorgeht, dass die Figuren damals, noch im September 1772, besser erhal, ten waren, obgleich die Beschreibung in gewissen Stücken un, vollständig zu sein scheint. Er sagt:

»Ein paar Werste oberhalb der Winterwohnung des Beltirischen Oberhaupts haben zwey ganz schmale, gegen drey Ellen hohe, auf beyden Seiten platte, nach oben schmä. lere und abgestutzte Steine neben einander gestanden, welche itzt auf der Erde liegen. Beyde haben am obern Ende die Lineamente eines Menschengesichts ganz flach ausgehauen auf sich. Der eine, (hier Abb. 212), welcher um eine halbe Elle höher ist und von den Tataren Küss.Tasch (die Toch. ter) genannt wird, hat auf dem Schnitt des Randes zur Rech. ten des Gesichts von oben bis unten grob ausgehauene Figuren von zweybucklichten Kameelen, auf dem andern Rande aber ist ein ungestaltes Bild von einem Kinde aus. gearbeitet. — Den andern Stein (siehe Abb. 211) nennen die Beltiren K ü s i. Ta s c h (den Mannstein); auf dessen rechten Rande sieht man unten ein Mannsbild zu Pferde, mit voraus gerichteter Lanze, an welcher eine Flagge hängt und etwas höher einen gespanten Bogen mit darauf gelegtem Pfeil ziem. lich gross und deutlich ausgehauen. Auf dem andern Rande sind verschiedne Figuren undeutlich geworden, nach oben sieht man noch eine Lanze mit dreyzackigter Flagge, die fast wie der Bart an einem Schlüssel aussieht; weiter unten einige Querstriche und die Form eines umgekehrten Stiefels, zu un• terst aber die Abbildung eines Kindes».

Von diesem Dorf fuhren wir längs dem linken Ufer des A s k y s Flusses stromaufwärts, bis wir 7 Werst oberhalb der Mündung des Flusses einen 1,20 m hohen Stein fanden, in dessen östliche Schmalseite 18 querüber laufende Linien ein. gehackt sind, Abb. 213. — Auf einem anderen 2,10 m hohen Steine waren ausser einigen Bildern von gehörnten Tieren viele hausmarkenähnliche Zeichen, Abb. 214.

1 Werst weiter oder 8 Werst westlich von A s k y s trafen wir einen 2,70 m hohen und sehr breiten Steinpfeiler an, auf dessen unteren Teile eine Reihe Opfergrübchen und neben diesen ein ungeschickt dargestellter Bogenschütze sowie andere Menschenfiguren und ein Hirsch zu sehen sind. Oben ist das Bild eines Tieres in derselben spielenden Stellung, wie wir schon mehrere in der Bildergruppe I auf dem Felsen von Suljek (Abb. 77) gesehen haben. Der mittlere Teil des Stei, nes ist mit runden und halbrunder_ Zeichen u. a. m. bedeckt. Abb. 215.

Abb. 216 zeigt das von Aspelin erwähnte Steinbild eines Mannes, das sich 12-13 Werst oberhalb der Mündung des Askysflusses und 2 '/2 Werst vom Basaflusse befindet. Es ist ein vollplastisches Kunstwerk, dessen Kopf abgeschlagen und verschwunden ist und das auch am unteren Teil beschä. digt ist. In seinem jetzigen Zustand ist der Stein 1,09 m lang, unten 0,55 m und in der Mitte 0,33 m breit. Die Hände halten eine Schale.

23) Zusatz N:o 23.

Nachdem ich ungefähr 5 Werst von A s k y s auf dem rechten Ufer des gleichnamigen Flusses einige kleinere Bilder. gruppen (eine derselben Abb. 217) abgezeichnet hatte, fanden wir auf der »Gräbersteppe» einen Stein, auf welchem ein Mann dargestellt ist, der mit einer Axt oder einer Spitzhacke ein Wildschwein erschlägt. Ausserdem finden sich hier zwei andere unvollständige Wildschweine, ein Pferd (?) und 16 Kreise, die wahrscheinlich zu Opfergrübchen vertieft werden sollten, Abb. 218.

Der »K u r t j a k t a s» genannte Stein Abb. 219, befindet sich 7 Werst nördlich vom Dorfe Ust.Jes (= Sagaisk). Er ist 1,80 m hoch; sein im Erdboden steckender Teil ist schma, ler zugehauen. Auf dem oberen Teil des Steines ist ein nach Nordost blickendes Reliefgesicht, das von einem vertieften Kreis umgeben ist, und darunter ein durch Weghacken der umge• benden Fläche gebildete Erhebung. Nach M. A. Castrén sollen auf diesem Steine auch weibliche Brüste und eine Art Kopfbedeckung dargestellt gewesen sein, doch war hiervon nichts mehr zu merken. Vom »K u rt j a k t a s» aus ist das Bild des Grabes Abb. 220 gezeichnet.

In diesem Zusammenhang mag ein Stein erwähnt sein, von welchem wir erst nach unserer Rückkehr aus Monok

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