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0030 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 30 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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OCR読み取り結果

 

Nachdem ich auf der Steppe zwischen dem Bei und dem N i n j a t a 1, wo kaum ein einziges Grab zu finden ist, von dem am Fusse der Berge liegenden Uluss Saga i s k bis zum Uibat einen von Messerschmidt in dem Tale des Bei ente deckten und von Klaprot veröffentlichten Inschriftstein verge, bens gesucht hatte, fuhren wir während einer Sonnenfinsternis längs dem Uibattal zurück. In den Ulussen versprach ich den Tataren einen Rubel für jeden wirklichen Inschriftstein,

den sie uns bei unserer Rückreise zeigen könnten, und auf ein Brett zeichnete ich eine Reihe von Schriftzeichen um ihnen deutlich zu machen, was wir suchten.

Brief V (Forts.). U.S. 4. X. 1887, N:o 229.

Am folgenden Tage kopierten wir am Kam y s c h t a auf der Suche nach einem von Pallas veröffentlichten, mit Zeichen versehenen Stein, den wir auch fanden, auch eine Anzahl Zeichnungen auf den hier zahlreichen Grabsteinen. 20) Das

Stein 23, am Rande eines Steinhügelgrabes (Abb. 174 a). Mit, ten auf der Schmalseite ein Reliefgesicht mit Mund, einem Tätowierstreifen und drei Augen. Am oberen Ende des Steines, von dem ein Stück abgebrochen zu sein scheint, befindet sich ein beinahe identisches Gesicht mit dicklippigem Mund und dem mittelsten Auge, Abb. 175.

  •  24, steht in geneigter Stellung auf ebenem Boden. Die

Breitseite ist NNW—SSO gerichtet, während beinahe alle Steinpfeiler WSW—ONO orientiert sind. Der Stein ist sehr sorgfältig rechtwinklig zugehauen (vgl. Abb. 180), und auf seinem oberen Teile sind Linien zu sehen, die zu einer zerstörten Inschrift gehören dürften.

  •  25, steht einzeln auf ebener Steppe; 1,35 m hoch, vom

Volke kamennaja djewka (Steinmädchen) genannt. Der obere Teil des Steines ist zerbrochen, so dass von dem Reliefgesicht auf der östlichen Schmalseite nur die Nasenlöcher, der lachende Mund und das Kinn erhalten sind; darunter ein weiblicher Busen. Abb. 171. Der Standort des Steines Abb. 172.

  •  26, am Rande des Steinhügelgrabes Abb. 179 (a); 1,38 m hoch, unten 0,70 m breit, 0,15 m dick und sehr sorgfältig rechteckig zugehauen. In der Nähe des oberen Randes läuft rings um den Stein eine gerade 6-7 cm breite Furche. Auf die südliche Breitseite sind die Bilder von zwei Kamelen (?) und einem anderen Tier sowie an zwei Stellen ebensolche Schrift, zeichen wie auf Stein 30 eingehackt. Auch auf der östlichen Schmalseite ist eine undeutbare Figur, Abb. 180.

» 27, am Rande eines Steinhügelgrabes. Eingehackte Menschenfiguren.

n 28, am Rande eines Steinhügelgrabes; 1,50 m hoch. Auf der westlichen Schmalseite ein Gesicht in Flachrelief mit drei Augen, Mund und Kinn sowie an drei Stellen »Tätowierstreifen». Von der Stirn ragen Tierohren und Hörner und zwischen ihnen die Reste von zwei geringelten Linien empor. Abb. 173.

  •  29, am Rande eines Steinhügelgrabes; auf der einen Schmalseite ein schlecht ausgeführtes Gesicht.

  •  30, am Rande desselben Steinhügelgrabes. Auf die öst, liche Schmalseite sind zwei Schriftzeichen eingehackt, Abb. 181, derselben Art wie auf den Steinen 3, 13, 22 und 26.

  •  31, am Rande eines Steinhügelgrabes; nur 34 cm hoch, 16 cm breit und 11 cm dick. Sorgfältig rechtwinklig zugehauen, auf der südlichen Breitseite zwei ein, gehackte Opfergrübchen (?), Abb. 182.

» 32, am Rande eines Steinhügelgrabes; 90 cm hoch; eine

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dünne Steinplatte die unten nur 40 cm, oben aber 74 cm breit ist. Der obere Rand der Platte ist zu dem Profil eines Gesichtes umgeformt worden, das demnach hinauf blickend gedacht ist. Offenbar stellt der breitere obere Teil des Steines den Kopf und der schmalere untere Teil den Hals vor. In die nörd. liche Breitseite ist eine ungefähr 12 cm lange Linie eingehackt. Abb. 183.

Der höchste Steinpfeiler, den ich hier sah, steht in der östlichsten Gruppe, ungefähr zwischen den Steinen 10 und 14 (genauer habe ich die Stelle nicht bezeichnet) ; er ist 4,55 m hoch; nach dem Herausbrechen aus dem Felsen sind die Schmalseiten des Steines etwas bearbeitet worden. Abb. 184.

Während unseres Aufenthaltes auf dieser Steppe habe ich folgende zwei Bodenaltertümer nur mit der Bezeichnung »am Uibat» in mein Skizzenbuch gezeichnet. Das eine war ein viereckiges unversehrtes Grab, das mit 8 Steinpfeilern und zwischen diese auf die Kante gestellten niedrigen Randsteinen umsäumt war. Innerhalb dieser Steinsetzung war eine zweite oder richtiger nur je eine Steinreihe längs der West, und der Ostseite, zwischen welchen Reihen der Boden etwas höher als die Oberfläche der Steppe war. Auf den östlichen Schmal, seiten der an der Südwest, und der Südostecke stehenden Steine befinden sich die üblichen Gesichtsdarstellungen (baba). Die Breite des Grabes beträgt 20 Schritt von Westen nach Osten, die Länge ist etwas grösser. Abb. 185. — Das andere Denkmal war ein Steinpfeiler, in welchen ausser einem un, deutlichen Tierbilde 11 parallele Linien nebeneinander ein: gehackt sind. Abb. 186.

In diesem Zusammenhange möge folgende Felsenzeich, nung erwähnt sein, von der ich erst später Kunde erhielt (sieh den Schluss des Zusatzes N:o 30.).

Auf dem Südufer des N i n j a flusses erhebt sich der Berg U l g u l u t a c h, von welchem sich eine weite Aussicht über die von den Flüssen N i n j a, Bei und Ui bat durchflossenen Steppen und auf Uluss K o b i l k o w o öffnet. Ungefähr 3-4 km südwestlich von diesem Ort befindet sich eine Kluft (A auf der Karte 155), auf deren Nordwand mir eine Felsenzeichnung gezeigt wurde. Hier sind in zwei Gruppen roh eingehackte Zeichen und Figuren, u. a. eine »Lampe», die doppelten >r u. s. w. sowie Tier, und Menschenbilder, die oberflächlich betrachtet an eine Bildschrift erinnern, dargestellt, Abb. 187.

°) Zusatz N:o 20.

Nachdem wir längs dem Nordufer des Uibat strom. abwärts bis zum Dorfe T r a j a k o w o gefahren waren, setzten wir die Reise am A b a k a n fluss stromaufwärts quer über die Steppe nach U s t. K a m y s c h t â fort.

Der von Aspelin erwähnte mit Zeichen versehene Stein,