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0040 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 40 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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Da die Dampfer von Tomsk montags und freitags um 3 Uhr morgens abgehen, konnte ich unmöglich noch das Montagsboot erreichen ; ich hatte also reichlich Zeit, die ich zum Einkauf von Gegenständen benutzte, wobei ich zum er, sten Mal die Methode eines Sammlers, Namens Kusnetzow anwendete. Bei der Ankunft im Dorfe gab ich dem Kutscher oder einer anderen Person im voraus 15-20 Kopeken Trinkt geld und forderte ihn auf in jedem Hause nach »tschudischen» Gegenständen zu fragen. Für jeden Gegenstand, den man mir daraufhin anbieten würde, sollte er noch eine Provision von 5 Kopeken erhalten. Auf diese Weise verdiente ein jun. ger Dorfschreiber in B a t a n e w s k a ja in ein paar Stunden über einen Rubel.

Am Fusse eines Berges, 2-3 Werst oberhalb des Dorfes, links vom Wege, liegt eine weite aus dem Flusstale aufsteit gende Ebene ;die unter dem Namen »T s c hu d s k i j a•J e r k i» be kannt ist, und als ein Wohnplatz der Tschuden galt. Der Regen hatte hier reichlich Altertümer aus dem Sande gespült. Ausser Bronzegegenständen hatte man dort Tongefässe gefun, den, 5 Handmühlsteine, Pfeilspitzen aus Feuerstein und Feuert steinspähne. Hier würde sich eine Ausgrabung verlohnen. Im Vorüberfahren glaubte ich auf der Ebene niedrige Grabt hügel ohne Steine zu sehen. Aber mit solchem Eifer hat man in der letzten Zeit in dieser Gegend alle Altertümer aufgekauft, dass ich z. B. im Dorfe A j o s h k a, welches auf einem tschudischen Friedhof liegt, und vor drei Jahren, als es von Herrn Adrianow aus T o m s k besucht wurde, ein vor, züglicher Kaufplatz war, jetzt keinen einzigen Gegenstand erhalten konnte. — — —

Unter anderen Sammlern erwähne ich den Geistlichen Smirnow aus Abakansk, dessen Sammlungen einst der Uni, versität in T o m s k zufallen sollen. Ich besuchte Smirnow, bekam aber seine Altertümer, die sich auf 100 Stück beliefen, nicht zu sehen. Auf seinem Hofe lagen 4 von Grabdenk, mälern mit dem Hammer losgehauene Steinplatten, auf de, nen grob eingehauene Bilder von Männern, Reitern, Hirt schen und anderen Tieren, sowie Hausmarken zu sehen waren.*) — — -

Von dem Dorfe A j o s h k a, wo die Fahrstrasse den J et nissei verlässt, fuhr ich längs dem Ufer über das Dorf Nowoselowo zu den s.g. Trifanower Felsenzeichnungen, um sie zu untersuchen und vor allem, um jene »übel zuge.

°) Vgl. Die dritte Reise, 1889, Brief. VIII, U.S. N:o 276 und Zusatz N:o 55.

 

richtete», »zwei Arschin lange» zweizeilige tschudische Inschrift, die sich unterhalb der Felsenzeichnungen befand, auf Löscht papier zu kopieren. Die Zeichnungen, Tiere und Hausmart ken darstellend und nach früheren Forschern teils mit roter, teils mit schwarzer Farbe gemalt, waren mit einer Spitzhacke eingehauen; die besten erinnerten an die Zeichnungen auf dem Aglaktyberge, aber Farbe konnte ich nicht entdecken. Besonders in den eingehackten Vertiefungen, aber stellenweise auch am glatten Fels hatte schwarzes Moos Wurzel gefasst — dies war wahrscheinlich »die schwarze Farbe» —, wogegen die natürliche rote Farbe des Felsens in den unbemoosten Bildern etwas deutlicher zum Vorschein kam als auf der glatten Fläche. Der Felsen führt den Namen K ras n i j,K amen (der rote Felsen). Von der Inschrift konnte ich aber keine Spur entdecken, obgleich ich viele Male längs dem Felsen auf und abging. Als ich endlich dem Kutscher bemerkte, dass ich die Inschrift, die unter den Bildern sein sollte, nicht fand, zeigte er mir gleich den Platz: »Sie war hier», erzählte er, »aber vor 3 Jaht ren brachte ich hierher einen Herrn, wie jetzt Sie, und damals wurde der Stein, der die Inschrift trug, mit dem Hammer ausgebrochen, und der Herr nahm ihn mit». Ich bat ihn, seinen traurigen Bericht fortzusetzen. »Er kam im Boot von Minussinsk nach Nowoselowo, von wo ich ihn hierher fuhr. Nach unserer Rückkehr setzte er seine Fahrt auf dem Jenissei fort. Als er von uns wegfuhr, führte er 3 »Kul» (Säcke) mit sich und in Trifanowo kaufte er tschudische Ge. genstände. Er fuhr im Boot bis nach Krasnojarsk» — »War er aus Krasnojarsk gebürtig?» fragte ich — »Nein, man sagte, er sei ein Russe». Den Namen des Kutschers, Simeon Wa. siljew Maksimow, schrieb ich mir auf; er ist nämlich der ein. zige Zeuge und von dem Wiederfinden des entführten Stei, nes hängt die Rettung der Schrift ab. Die Felsenbilder zeich, nete ich mit Bleistift ab, um den Platz der Inschrift angeben zu können. In Nowoselowo versuchte ich mit Hilfe des Wolostschreibers I. I. Sawrasow nachzuforschen, wer der Reit sende gewesen sein könne, aber er war nicht mit einer »Po, doroschnaja» gereist. Der Schreiber glaubte jedoch, jener Mineralien, und Antiquitätensammler sei ein Abgesandter des Herrn Martianow gewesen, der vor 2-3 Jahren längs dem J e n i s se i gereist war. — — —

Brief VI (Forts.). U.S. 16. X. 1887: N:o 240.

In Karelka an der Nordgrenze des Minussinsker Kreit ses, verliess ich den nach A t s c h i n s k führenden Weg und

 
     

kragen, in der rechten Hand eine Trinkschale mit rundem Boden und ohne Griff, in der Linken ein Schwert (?) mit Scheide und zwei Wehrgehenkbeschlägen. Abb. 341. Das andere, 1,74 m hohe Bild stellte einen bartlosen Mann mit gekreuzten Beinen dar, der zwischen den (nicht ausgemeisselten) Händen ein mit Fuss und breitem Halse ausgestattetes Gefäss hält. Abb. 342.

Im Museum der Universität in Tomsk zeichnete ich folgende drei Steinbilder ab. Ein bartloser Mann, 1,50 m hoch, mit breitem Pelzkragen, in der Rechten ein Trinkgefäss mit schmalem Hals und Griff, in der Linken ein Schwert (des Raumes wegen?) in zwei Hälften verteilt, die eine unter der anderen; am Gürtel eine Tasche u.s.w. Abb. 343.

 

Ursprünglicher Standort: Kar k a r a I i n s k (Gouv. Semipa, latinsk).

Das zweite Steinbild: ein bartloser Mann mit gekreuzten Beinen, gegürtet um die Hüfte, ungef. 1,50 m hoch. In der Nähe der Schläfe befindet sich eine Art Spange. An der Rechten ein Vogel (Falke?). Abb. 344. Fundort: Alt y n E m e l s k a j a Stantzia, 300-400 Werst nordöstlich von W j er, nyi (Gouv. Semirjetschensk).

Die dritte Figur ist nur 0,60 m hoch. Das Gesicht bartlos, um den Hals ein Ring; die Hände halten eine Schale wahr, scheinlich mit halbrundem Boden. Der untere Teil des Körpers unterhalb der Hände fehlt. Abb. 345. Fundort: B a c h t y in der Nähe der Grenze gegen K u l d s c h a (Gouv. Semirjetschensk).

 
     

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