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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0052 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 52 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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Rat zu halten. Doch wollte ich unsere Arbeit nördlich vom U l u, K e m nicht aufgeben, da der Flussübergang auf dem Wege nach Soldan und aus Soldan zurück schwierig war. Des, halb setzten wir ohne zu essen noch den ganzen Tag unsere Reise durch das Gebirge fort. Den Inschriftstein am S i s t e r, 1 i k, fanden wir, wie ich schon bemerkt habe, nicht; gegen Abend kamen wir aber zu dem Inschriftstein, den Safianow am H a r a s u 10 Werst nördlich vom U l u, K e m, an dem Wege, der von Soldan direkt zu den Quellen des Ujug führt, gefunden hatte. Die Sandsteinfläche des Steines ist stark verwittert, so dass von den 5 Schriftzeilen nur noch ein Teil deutlich ist. Erst um ! 11 Uhr abends sassen wir wieder am Teetisch bei unseren liebenswürdigen Wirten in S o 1 d a n.

Im Sisterliktale hatte der Kalmück den Raub dem frü, heren und dem jetzigen Dsaisan des Bezirkes angezeigt. Diese Meldung hielt Safianow vorläufig für hinreichend, doch bat er mich um ein Verzeichnis der geraubten Sachen und schickte einen Sojoten mit einem Bericht über die Angelegenheit zu der Zusammenkunft in Dschirscharek von wo aus man, wie er annahm, Kundschafter nach dem betreffenden Ort absenden würde. Auch zweifelte er nicht an der Rückerstattung der geraubten Gegenstände. — — —

In Andrei Safianows Gesellschaft ritten wir zu den Jurten in der Umgegend Soldans, um nach Inschriftsteinen zu fragen, und allmählich schlossen sich uns 9 Sojoten an. Sie waren ausserordentlich neugierig und wollten wissen, mit was für Instrumenten wir die Steine abbilden wollten. Von Stein, pfeilern mit Bildern brachten wir mehrere in Erfahrung, aber darüber, ob sie auch Inschriften enthielten, war nichts Sicheres zu erkunden. Da ich keinen geeigneten Führer be, kam, wollte ich nicht die Zeit damit vergeuden aufs Gerate, wohl nach den Steinen zu suchen. Wuori zeichnete einen Stein ab. Dieser ist, wie überhaupt alle Steinpfeiler oberhalb El e. gesch, hinsichtlich seiner Verzierungen nahe verwandt mit den Steinen im Turan und Arschan, aber er enthält nur Tier, bilder, Kronhirsche (Cervus elaphus) und Wildschweine, die jetzt noch auf den hiesigen Bergen vorkommen.46) Diese Steine sind als Zeugnisse dafür von Bedeutung, dass die Künstler ähnliche Bestrebungen und Erwerbszweige gehabt haben, wie sie der Bevölkerung dieser Gegend zu allen Zeiten eigen gewesen ist, so dass die Steine also nicht als Denkmä, ler einer fremden Kultur angesehen werden dürfen. Auch die Grabsteine, an denen man Inschriften antrifft, unterscheiden sich in ihrer Form nicht von den gewöhnlichen. Ausserdem gilt für die vergleichende Altertumskunde die einfache Regel, dass das Gebiet, in welchem eine gewisse fertige Form zahl, reicher auftritt als in den Nachbargebieten, wenigstens vor, läufig als die Heimat dieser Form angesehen werden muss. Die Sojoten berichteten auch, dass an den Quellen des Ele, gesch, ungefähr 25-30 Werst von Soldan, Spuren einer alten Siedelung anzutreffen wären. Obgleich ich erfuhr, dass es sich dort um einige Unebenheiten im Terrain handelte, und dass

man beim Graben Tongefässcherben u. a. gefunden hätte, musste ich aus Zeitmangel darauf verzichten dort Ausgrabun, gen vorzunehmen. Bei dieser Gelegenheit erzählte Andrei Safianow, dass sich an dem steilen Ufer des Man d s c hure k, an dem Wege von Dschirscharek zum Arbat, ein aus Lehm, Feldsteinen und Sand errichtetes »tschadisches Gebäude» be fände. Es bildete ein Viereck, jede Wand ungefähr 8 Arschi, nen lang, 1 Arschine dick und stellenweise noch 5 Arschinen hoch. Fenster, und Türöffnungen fehlten, aber die vierte Wand, wie er glaube die nördliche, sei eingestürzt. Ein ähn, liches Steinhaus befände sich auch bei Bat a n a k o wo am Weissen J u s im Minussinsker Kreise. Wichtig wäre es, solche auf eine höhere Kultur deutenden Spuren zu verfolgen, denn Steingebäude und eine viereckige Hausform sind den hier wohnenden Nomadenvölkern ebenso fremd, wie die Schrift, die der Gegenstand unserer Forschung ist, — jedoch fehlt uns die Zeit hierzu.

Als wir erfuhren, dass Bjakows Salzfloss am 17. Septem, ber von Soldan nach Tschakul abgehen sollte, von wo wir mit ihm nach Minussinsk zurückkehren könnten, begaben wir uns am 13. von Soldan stromabwärts, um den Inschriftstein zu suchen, dem wir auf der vorigen Reise vergebens nachge, spürt hatten. Am Abend fand ihn denn auch Wuori, in der Nähe des Berges Otto c h t a c h, auf der rechten (Ulukem,) Seite des Weges; einer falschen Angabe folgend hatten wir ihn damals auf der gegenüberliegenden Seite gesucht. Dieser sowie zwei andere umgefallene Steinpfeiler lagen auf einem hügellosen viereckigen mit Randsteinen eingefassten Grabe. Die Schrift enthielt nur 10 grosse eingehauene Schriftzeichen, und der viereckige Stein trug keine sonstigen Spuren irgend, welcher Bearbeitung. In der Abenddämmerung lagerten wir uns an einem Arm des Ulu,Kem, ungefähr 2 Werst unterhalb des Inschriftsteines. Auch dieser Lagerplatz war, wie der Kai, mück behauptete, als ein Ort bekannt, wo räuberische Über, fälle stattgefunden hatten, und auch uns sollte hier ein neues Missgeschick zustossen. Ohne das Zelt aufzuschlagen legten wir uns an dem Feuer zur Ruhe. Dass Gepäck wurde neben mir aufgestapelt, und sicherheitshalber band ich es ausserdem an meinem Stiefelschaft fest um durch ein Berühren desselben sofort aufgeweckt zu werden, wenn ich eingeschlafen sein sollte; der Kalmück begab sich 30 bis 40 m von uns zu den Pferden. Bei Tagesanbruch rief ich, es wäre Zeit den Tee zu kochen. Der Kalmück kroch unter einer Pferdedecke am Biwakfeuer hervor, wo er sich vor kurzem hingelegt hatte. Nachdem er das Wasser für den Tee gekocht hatte, entfernte er sich längs dem mit spärlichem Weidengestrüpp bewachse, nen Ufer um die Pferde zu holen, kehrte aber bald mit dem Bescheid zurück, die Pferde, die eben noch zur Stelle gewesen, wären verschwunden. Zum Glück hatte er am Tage vorher ein vor 4-5 Tagen vom Lagerplatz des Gregor Safianow weg, gelaufenes Zugpferd eingefangen und am Abend an den näch, sten Baum gebunden. Dieses Tier sattelte er jetzt und ritt

45) Zusatz N:o 45.

Der hier erwähnte Stein befindet sich 15 Werst südlich von Soldan in der Nähe des Weges und 3 Werst von dem rechten Ufer des Elegeschflusses. Aspelin hat der Original, zeichnung folgende Ortsbestimmung (?) hinzugefügt: K u r,

t s c h é, T a c h ,Bar an und giebt an, dass der Stein neben einem Steinhügelgrabe steht. Er ist 1,65 m hoch und der Scheitel scheint abgebrochen zu sein. Abb. 332 zeigt ihn von verschiedenen Seiten: a stellt die Nord,, b die West., c die Süd, und d die Ostseite dar.

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