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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0045 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 45 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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erinnere mich nicht neben ihnen Steinpfeiler gesehen zu ha• ben, doch kommen solche hier und da auf der Steppe, manch= mal recht weit von den Grabstätten entfernt vor. Am Nordo ostende eines von Randsteinen eingefassten Grabes stand eine Steinplatte, in welche ein Gesicht eingehauen war.

Links vom Jalangatsch, der 11 Werst oberhalb des auf dem rechten Ufer sich erhebenden Kajabaschifelsens in den Kemtschik mündet, standen, ungefähr zwei Meter voneinander entfernt, zwei niedrige, bis zur Taille ziemlich gut gearbeitete Steinfiguren, die eine aus hellem, die andere aus dunklem Granit (?), beide mit einem kannenähnlichen Gefäss in den Händen und das Gesicht nach Nordosten gewandt; die Kopf, bedeckungen und die Gürtel, von welchen an den Seiten und hinten 3 Anhängsel herabhingen, waren ziemlich deutlich herausgearbeitet. Südöstlich von den Steinfiguren, die sich 350 Schritt vom Bach und 500 Schritt vom Fluss befanden, hatten die Sojoten anlässlich einer Sage von vergrabenen Schätzen eine tiefe Grube gegraben. Ein ungefähr 180 m östlich von dem Handelsplatz Dschirscharek in schiefer Stel, lung liegendes Steinbild einer Frau wurde von Wuori ab, gebildet,37) dagegen entgingen zwei andere Figuren, die eine am Fusse des D s c h i r g a k berges, die andere am Bache B a in, d s c h u r e k (20 W. oberhalb seiner Mündung), der von Nor, den durch den A k s u k in den Kemtschik mündet, unserer Aufmerksamkeit. Also kommen auch am Kemtschikflusse Steinfiguren vor. Auch sieht man hier offenbar zum Schutz gegen die Steppenbewohner errichtete alte Burgwälle. Nach Saflanow liegt eine solche Burg 25 Werst von dem Kajaba, schifelsen am T s c h e d a n, der von Süden in dem Kemtschik fliesst, und eine andere an dem von Norden kommenden A k, s u k u n, ebenfalls 25 Werst von dem genannten Felsen. Die Sojoten nennen sie T a s c h k u s c ha (Steinburgen); die Mauern sind gut erhalten, etwa 2 m hoch, und aus ziemlich grossen Steinen mit grobem Sandmörtel als Bindemittel gemauert.

Auch an dem Handelsplatz B j a k o w wurden wir von dem zeitweiligen Leiter sehr freundlich aufgenommen; er besorgte uns alles Nötige und einen Führer zu dem schon genannten in einer Entfernung von 4 Werst befindlichen Kajabaschifelsen. Erst an einem anderen Handelsplatz auf dem Nordufer des Flusses erfuhren wir, wo die Inschriften zu suchen seien, denn der Berg erstreckt sich nach verschiedenen Richtungen und nackte Felswände kommen mehrfach vor. Roh gehauene

Figuren, ähnlich wie die im Minussinsker Kreise, sieht man oft, u. a. auch an dem Bergabhang nach der Steppe zu, aber die Inschriften und die besten Bilder finden sich am nord, östlichen Abhang des Berges, am Ufer des Kemtschik. Die Inschriften befinden sich nur an einer ziemlich schmalen Bergs wand, an den glatten Seiten eines roten Sandsteinfelsens, und verlaufen von unten etwas schief aufwärts oder umgekehrt. Die Schriftzeichen sind klein, teils gut und deutlich ein, gehauen, teils mit einem spitzen Gegenstand eingeritzt, wie an dem Pietschischa,Suljekfelsen am Kara,Jus (im Minus, sinsker Kreise). Vor uns hatten die Herren Adrianow und Bogoljubski hier Inschriften abgezeichnet, zusammen 120 Schriftzeichen, die längste Zeile im ganzen 90 Schriftzeichen enthaltend. Es gab hier aber 8 verschiedene Zeilen, die in keinerlei Zusammenhang miteinander zu stehen schienen, und es gelang uns, zum Teil durch Grabungen bis zu einer Tiefe von etwa 22 cm unter der Erdoberfläche, eine Schrift von 170 Schriftzeichen, sowie 13 gleichsam zifferblattförmig geord, nete Schriftzeichen, fragmentarische Wörter u. a.m. zusammen, zubringen. Das Kopieren der Inschriften wird oft dadurch erschwert, dass an vielen Stellen Zeichen, die im gewöhn, lichen Alphabet fehlen, nachträglich eingeritzt worden sind, aber dennoch gelang uns, teils durch Anwendung von Lösch, papier, teils von weichem Schreibpapier, das mit einem Blei, stift gerieben wurde, die Wiedergabe der Schrift recht gut. Oft scheint aus den Kopien hervorzugehen, welche Linien spä, ter hinzugefügt worden sind. Eingeritzte, künstlerisch aufges fasste Bilder wie am Pietschischafluss gibt es an diesem Fel, sen nicht, aber 40-60 Schritt unterhalb der Inschriften sieht man einige verhältnismässig künstlerisch eingehauene Bilder von laufenden Hirschen, an welche die auf dem Aglaktyberge gefundenen, sorgfältig ausgeführten, aber steifen Bilder nicht heranreichen. Leider setzte bei den letzten Arbeiten an dem Felsen am 4. August Regen ein, so dass wir die Abdrücke zwischen Papierbogen ins Quartier bringen und auf Eisen, kaminen trocknen mussten.38)

Saflanow war an demselben Morgen eingetroffen, und mit ihm brachen wir bei Regen um 5 Uhr abends auf und erreichten auf kürzesten Wegen über Berge und Steppen Tschakul am Jenissei, das zwar nur 70-75 Werst ent, fernt lag, uns aber zwang die ganze Nacht hindurch zu reis sen. — — —

37) Zusatz N:o 37.

Die in der Nähe von D s h i r s c h a r e k abgebildete schief liegende weibliche Figur stellt in Vollplastik ein Gesicht, zwei Brüste und ein Trinkgefäss, (von welchem nur der Hals sicht, bar ist), dar. Der oberhalb des Erdbodens befindliche Teil des Steines ist als 0,so m lang angegeben ; die Höhe des Ge, sichts beträgt 0,2o m, Abb. 320. — Das mit einem Gesichts• stein versehene Grab, von dem Aspelin spricht, befindet sich nach seiner Angabe bei »K e m t s c h i k, Sc hin â, ungefähr 3 Werst unterhalb Dschirscharek». Die Höhe des Bildsteines 0,65 m, Abb. 321. — Die zwei nebeneinander stehenden Steine an der Mündung des J a la n g a t s c h standen auf offener Steppe, auf welcher sich keine sichtbaren Gräber befanden. Der Stein Abb. 322 ist 0,65 m, das Gesicht 0,31 m hoch. Der zweite Stein, Abb. 323, ist 0,82 m, das Gesicht 0,33 m hoch.

38) Zusatz N:o 38.

In Betreff der Lage der Hirschfiguren, Abb. 325, auf dem K aj a b a s c h i b e r g e scheinen streitige Angaben vorzuliegen. In seinem Reisebriefe gibt Aspelin an, dass die genannten Bilder sich 40-60 Schritt unterhalb der Inschriften befinden. Unter die Originalzeichnung des Hirschfelsens hat er dagegen vermerkt, dass diese Figuren »in dieselbe Felswand wie die Inschriften» eingehauen sind. Dann wieder hat er auf das Original der hier wiedergegebenen Ansicht des Berges selbst, Abb. 324, neben den mit a bezeichneten Pfeil das Wort k i r j o i t u s (Inschrift) und neben Pfeil b das Wort h i r v kuvat (die Hirschfiguren) geschrieben. Nach diesem letz. teren Vermerk müssten die Hirschfiguren in einer bedeu. tenden Entfernung, vielleicht 2-300 m, von den Inschriften liegen.

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