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0031 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 31 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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Wetter, dass sich ein paar Tage vor der Sonnenfinsterniss aufgeheitert hatte und während der Finsternis am schönsten war, war wieder kalt und regnerisch geworden. Es war daher angenehm, die Tatarenjurten gegen das Adelsquartier im Dorfe A s k y s zu tauschen, wo wir um 11 Uhr Abends eintrafen. Hierher hatte uns Martianow alle seit unserer Abreise von Minussinsk eingelaufenen Briefe gesandt, deren Lektüre wir uns den ganzen folgenden regnerischen Tag widmeten. Es war der erste Ruhetag nach langer Arbeitszeit.

Strahlenberg hatte am »K t i e s c h», einem Nebenfluss des Abakan, den ausser ihn niemand kennt, einen mit einer In• schrift versehenen Steinpfeiler kopiert. 21) Als wir uns auf Geratewohl an den Ufern des A s k y s nach demselben erkun, digten, fanden wir in dem Dorfe selbst zwei Bildsteine; den einen hatte ein Tatar als Stufe vor seine Türschwelle gelegt,

der zweite lag auf dem Hinterhof der Schule. Beide waren nach den erhaltenen Reliefbildern zu schliessen besser als alle, die wir bisher zu Gesicht bekommen hatten. Beide trugen auf der Vorderseite das Bild eines Menschen und auf den Seitenflächen Darstellungen der Beschäftigungen der Verstor. benen. Auf dem einen Stein war noch ein Reiter zu sehen, an dessen langer Lanze eine Fahne flatterte wie auf der früher erwähnten Felsenzeichnung des Soljannajaberges bei dem Dorfe Suljek ; auf dem zweiten konnte man noch Spuren einer Reihe Kamele unterscheiden. Alte Leute erinnerten sich, dass beide Steine neben einander vor der Kirche nicht weit vom Ende der von oben kommenden Strasse gestanden hatten. Auf meinen Vorschlag hin wurden die Steine auf den Hof der dortigen Duma gebracht, wo sie aufrecht an eine Wand gelehnt wurden. 22)

den Pallas publiziert hat, ist wahrscheinlich der in »Neue Nordische Beyträge» (St. Pbg 1793) S. 238 Abb. 5 darge, stellte, aber unter den von uns abgebildeten Steinen findet sich keiner, der an diesen erinnert.

Auf dieser Steppe zwischen Uibat und Kamyschtâ zeich, nete ich von zwei Steinen die Figuren 188 und 189. Hier sahen wir auch einen Grabhügel, um welchen 17 Steinpfeiler im Viereck standen, Abb. 190; zwei von ihnen wiesen Bilder auf. Der Stein a. Abb. 191, ist eine 2,10 m hohe, unten 1,20 und oben 0,70 m breite Platte. Auf seiner südlichen Breit: seite befindet sich das mit breiten und tiefen Linien einge• hackte ungef. 70 cm lange und ebenso hohe Bild eines Edel, hirsches mit grossem Geweih. — Auf der westlichen Schmal. seite des Steines b sind übereinander 10 schlecht ausgeführte Bilder von Vierfüsslern ungefähr einer und derselben Art, Abb. 192.

Ungefähr 5 Werst vom Dorfe U s t. K am y s c h t â zeichnete ich auf derselben Steppe drei Gräber ab. Abb. 193 und 194 geben Grundriss und Ansicht des einen von ihnen ; Abb. 196 stellt einen niedrigen, wahrscheinlich von der Natur geformten, an einen Tierkopf erinnernden Steinpfeiler, der auf dem dane, ben stehenden Grundriss (Abb. 195) des Grabes mit a be, zeichnet ist, dar; Abb. 198, einen an der Nordostecke des Grabes Abb. 197 stehenden Steinpfeiler, auf dessen östliche Schmalseite dem Buchstaben F ähnelnde Schriftzeichen ein. gehackt sind.

Am rechten Ufer des K a m y s c h t â flusses, ungefähr 3-5 Werst oberhalb seiner Mündung, bildeten wir folgende Boden, altertümer ab. Am Rande des Grabes, Abb. 199, stehen zwei mit Bildern geschmückte Steine, a und b. Der erstere (Abb. 200) ist 1,50 m hoch ; auf seiner südlichen Breitseite ist am Scheitel des Steines ein Labyrintbild zu sehen und weiter unten Zeichen derselben Art wie auf dem Steine Abb. 198. Auf der südlichen Breitseite des Steines b ist das Bild eines Hirsches (Abb. 201). — Allein für sich steht auf der Steppe ein 3,60 m hoher Stein, auf dessen westlicher Schmalseite sich 4 untereinandergestellte E ähnliche Zeichen befinden, Abb. 202. — Bei punkt a an dem Grabe Abb. 203 war ein niedriger auf die Kante gestellter Eckstein, Abb. 204, ungef. 1,50 m breit aber kaum 0,50 m hoch, auf dessen westlicher Breitseite ein Tier mit langen Hörnern, eine Figur, welche an jene »Lampen».Bilder erinnert, denen wir schon an vielen Orten

(z. B. Abb. 63 u. 77) begegnet sind, und andere Figuren zu sehen sind. — Auf derselben Steppe kopierte ich folgende buchstabenähnliche Zeichen. Abb. 206 giebt Zeichen wieder, welche sich auf der südlichen Breitseite des auf dem Grundriss Abb. 205 mit a bezeichneten Steinpfeilers befinden. — Die Zeichen auf der Abb. 208 sind von der westlichen Schmal, seite des Steines b (am Grabe Abb. 207) und die Zeichen Abb. 210 von der östlichen Schmalseite des Steinpfeilers c (am Grabe 209).

  1. Zusatz N:o 21.

Ich habe schon im Zusatz N:o 11, S. 10, bemerkt, dass der von Strahlenberg Ktiesch genannte Fluss offenbar mit dem Flusse Tes identisch ist, an welchem der von ihm ab, gebildete mit einer Inschrift auf dem Rücken versehene Bild. stein steht (Abb. 124). Aspelins Ansicht, dass der Ktiesch ein Nebenfluss des Abakan wäre, ist ohne Zweifel dadurch entstanden, dass er (Tes) eine kurze Strecke (ungef. 15 Werst) unterhalb des Dorfes Abakanskoje, das in der Tat un. gefähr 50 W von Minussinsk und nördlich von der Mün, dung des Abakanflusses liegt, in den J en i s s e i mündet.

  1. Zusatz N:o 22.

Texte erwähnten Steine bei dem Kirchdorfe As k y s Hinsicht auf die Technik der bildlichen Darstel, den heutigen Betrachter beinahe einen halbfertigen

Eindruck. Beide Steine sind im Querschnitt rechteckig. In ihre ebenen Flächen sind Bilder in flachem Relief derartig eingemeisselt, dass der darzustellende Gegenstand sich 4-5 mm über die Grundfläche erhebt. Aber die überflüssige Stein: oberfläche ausserhalb des Bildes ist an vielen Stellen nur so weit entfernt worden, dass die Form des zu schaffenden Bil. des hervortritt. Der Stein Abb. 211 ist 1,45 m lang. Auf seiner Breitseite (a) ist eine durch Abnutzung undeutlich gewordene Menschenfigur, welche die ganze Fläche ausfüllt; auf der einen Schmalseite befindet sich ausser einigen undeut. baren Figuren das Bild einer mit einem dreizüngigen Fähn. chen geschmückten Lanze. Auf der anderen Schmalseite des Steines (b) ist ein Ritter mit einer dreizipfeligen Kopfbe, deckung dargestellt, der in den Händen eine ebensolche Fähn, chenlanze hält. (Vgl. die Fahnen auf den Bergen Pisannaja. und Soljannaja.Gorâ, Abb. 81 und 93). Hinter dieser Figur sind

Die im machen in lungen auf

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