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0034 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 34 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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vorzunehmen. Die erste Brücke in Sibirien — sie führte über den D s c h e b a s c h fluss — sahen wir am folgenden Tage auf ei, nem von der Eisenhütte Abakanskoje gebautem Wege, wohin wir unserer ursprünglichen Absicht zuwider gelangten. Der Dorfschreiber in Ust,Jes, dem Anscheine nach ein zuver, lässiger Mann, hatte uns nämlich versichert, dass unweit der Eisenhütte eine solche Felseninschrift zu finden sei, wie wir sie suchten; er habe sogar früher von ihr eine von seinem Vater gemachte Kopie besessen. Der Weg dorthin führte von Monok über das Dorf Arbatskoje 47 Werst durch bewal, detes Gelände. —.- — — Vergebens fragten wir und suchten wir jedoch bei der Fähre nach der Inschrift; wir mussten unverrichteter Sache von dieser Expedition, wie von so man, cher anderen, zu der wir uns besonders durch Martianows Aufzeichnungen hatten verleiten lassen, zurückkehren. Nur durch Zufall dürfte man noch unbekannte Inschriftsteine fin, den; es lohnt sich nicht, solche auf die Anweisungen der Bevölkerung hin zu suchen. Wir wären schon zufrieden, wenn es uns gelänge, neben den zufällig gefundenen neuen, alle früher bekannt gewordenen Steine abzubilden und ihre Lage zu bestimmen. Am A r bat flusse begab sich mein Ge, fährte in der Abenddämmerung zu Pferde auf die Suche nach einer von alters her bekannten, 17-20 m breiten, ungefähr 15 m hohen Felswand, auf welche an verschiedenen Stellen mit roter Farbe Zeichen, vielleicht morgenländische Schrift, zeichen, gemalt waren. Der Einbruch der Dunkelheit hinderte ihn indessen mehr als einige Proben zu zeichnen. Am frü, hen Morgen kehrten wir im Kahn nach Monok zurück.

Der Abakan ist wie der Jenissei, überreich an Inseln; es gibt kaum eine Stelle, wo nicht mehrere Flussarme neben einander laufen. — — — Als Fahrzeuge benutzt man hier Eine bäume aus ausgehöhlten Salweidenstämmen und ohne Duch, ten; sie werden mit Stangen weitergestossen oder mit c. 1 '/2 Meter langen brotschaufelartigen Paddeln gerudert. — — —

Bei Monok befand sich am Fusse eines Berges eine Sands terrasse, an deren Abhang der Regen öfters Bronzewaffen und andere bronzene Gegenstände hervorgespült hatte. Es befand sich hier ein Grabfeld aus der Bronzezeit, dessen einzelne Gräber durch Steinplattenwände, deren Ränder ein wenig aus der Erde hervorragten, angedeutet waren. Mein Gefährte blieb dort einen Tag, um Ausgrabungen zu machen, während ich nach dem Dorfe Judina fuhr, um mich nach dem Fundorte zweier Inschriftsteine zu erkundigen. Ein Bauer, der gleich, zeitig Kaufmann in Judina war, hatte beim Suchen nach Stein, platten diese schönen Steine nebeneinanderliegend und von Erde beinahe bedeckt gefunden. Sie befanden sich auf einer Steppe zwischen zwei Bergen auf einem niedrigen Erdrücken, wo in einer Entfernung von ungefähr 100 Schritt vom A b a k an eine Reihe von Gräbern beginnt. Die Fundstelle, die von Judina, Monok und Ust,Jes je ungefähr 8 Werst entfernt ist, hatte der Bauer schon durchgraben, jedoch nur rötliche san, dige Erde und keine Spur von einem Fundament für die Steine gefunden. Von hier nach Monok zurückgekehrt, wo mein Gefährte bei Platzregen 3-4 ärmliche Skelettgräber aus der Bronzezeit untersucht hatte, 28) begaben wir uns nach U s t, J e s zurück und von dort zu dem Uluss A p a k auf der

28) Zusatz N:o 28.

Ungefähr '/2 Werst südlich vom Dorfe Monok und auf dem Südufer des gleichnamigen Baches befindet sich am Fusse des Berges, der sich östlich vom Wege erhebt, eine ungef. 200 Schritt lange und 100 Schritt breite Sandterrasse. Sie ist flach und beinahe kahl und erhebt sich 4-6 m über die das Dorf umgebende Steppe; Regen und Wind haben in den dem Wege zugekehrten Abhang ravinenartige Risse eingegra= ben und auch vom Plateau Sand herabgefegt. Abb. 243 und Grundriss Abb. 244. Auf dieser Terrasse befinden sich einige zehn Gräber. Früher war ihre Zahl ohne Zweifel grösser, durch herabrutschenden Sand dürften viele zerstört sein. Die Dorfbewohner haben von Zeit zu Zeit im Sande Altsachen gefunden; auch ich pflückte auf dem Abhang und dem Pla, teau auf der Oberfläche liegende Topfscherben auf.

Von den Gräbern sind über der Erde kleine und niedrige von Regen und Wind beschädigte Hügel sichtbar, die Sand und Steinscherben enthalten. Sie sind oft von einem vier, eckigen Rahmen von hochkant gestellten Steinplatten umgeben, deren oberer Rand sich nur 5 bis 10 cm über den Boden erhebt; Steinpfeiler fehlen hier. Der Durchmesser der Hügel beträgt 3-7 m, die Höhe nur 0,30-0,50 m. Vier Gräber wurden von mir untersucht.

Grab. I. Zuerst wurde ein Grabhügel untersucht, an dessen Westseite Scherben eines Tongefässes zu Tage lagen (Grundriss Abb. 245). Er mass 2,60 x 4 m, war 0,50 m hoch und nur aus Sand aufgeführt; von einer Steinkiste war nichts zu sehen. Neben unverzierten Topfscherben lagen von W nach O die Schenkelknochen des Toten ungefähr 0,40 m uns

ter der Oberfläche. Weder andere Skeletteile noch Altsachen wurden gefunden, obgleich ich die Ausgrabung erweiterte, wie die punktierten Linien des Grundrisses zeigen.

Grab. II (Abb. 246). Der Grabhügel hatte einen Durch, messer von 3 m und eine Höhe von 0,50 m. Er enthielt eine 0,50 m mächtige Schicht von kleinen Steinscherben, unter welcher eine viereckige Steinkiste zum Vorschein kam. Die hochkant gestellten Wandsteine der Kiste erhoben sich also nicht bis zur Oberfläche. Sowohl die Wandsteine als auch die Decksteine bestanden aus einen halben Meter langen dün, nen Platten. Nur zwei Wände und ein Teil der dritten wa, ren erhalten ; auch die Decksteine befanden sich in einiger Unordnung. Die Länge der Kiste betrug 1,90 m, die Breite 0,90 m. Ein gut erhaltenes 1,70 m langes Skelett lag 0,90 m unter dem Scheitel des Grabhügels, mit dem auf die linke Seite geneigten Kopf nach WSW und den Füssen nach ONO Am rechten Ohr fanden sich zwei ganze und Bruchstücke eines dritten Bronzeringes in der Lage wie Abb. 249 a zeigt. Am linken Ohr lagen Bruchstücke von ebensolchen Ringen und Stücke dünner Baumrinde, die darauf deuten könnten, dass die Leiche auf einer Unterlage von Baumrinde gelegen hat, welche überall vermodert war, wo sie nicht von Erzrost konserviert wurde. Neben der linken Schulter stand ein un, verziertes Tongefäss. Am linken Fuss des Skelettes fanden sich Tierknochen, unter diesen lag ein kleines Bruchstück eines bronzenen Messers (?).

Grab III (Abb. 247). Auch über dieses Grab war ein kleiner Hügel aufgeworfen, an dessen Nord, und Ostseite ein paar Steinkanten 5-10 cm aus der Erde hervorragten. Auf

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