国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0038 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 38 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000226
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

bedeckten Stein liegen gesehen habe. Am folgenden Tage erkundigte ich mich in S a j a n s k a j a auf der rechten Seite des Jenisseiflusses nach dem Manne. Er war auf Feldarbeit, aber ich gab dem Dorfschreiber eine schriftliche Anweisung, dass der genannte Tatar bei dem Apotheker Martianow in Minus, sinsk 3 Rubel ausgehändigt bekommen sollte, wenn er den Stein fände und die darauf befindliche Schrift derselben Art wäre wie die von mir zur Probe auf ein Stück Papier geschrien benen Schriftzeichen. In dem folgenden Dorfe S c h u n e r, skaja erfuhr ich von dem Dorfpfarrer, dass der Mann, der die Steine nach Schuscha transportiert hatte, Pawel Solowjow, hiess und aus dem Dorfe Atschura war. Ich traf ihn jedoch nicht zu Hause an, da er sich auf einer Reise nach Minussinsk befand, aber ich hinterliess ihm schriftlich einige Fragen mit der Bitte, dieselben Herrn Martianow brieflich zu beantworten.

Als ich bemerkte, dass der Einkauf von Altertümern hier an der allgemeinen Fahrstrasse, wo man solche für das Museum in Minussinsk eifrig gesammelt hatte, ziemlich schlecht ging, entschloss ich mich durch Walddörfer und das finnische Kolonistendorf We rc h n e.S u e t u k nach Minussinsk zurück' zukehren. Unterwegs traf ich in dem Kirchdorf Subbotin, s k o j e den alten Schreiber aus Schuscha, bei dessen Vater Castrén wenigstens einen Monat gewohnt hatte, und wo er tagaus tagein an seinem improvisierten Arbeitspult stehend geschrieben hatte. Fleissig hatte er gearbeitet, dabei den Bein stand eines Dolmetschers gebrauchend. Auf meine Frage, ob er gut Russisch gesprochen habe, antwortete der Alte: »Nicht besonders» (ne cniunt:ovn).

Am 1 September langte ich spät abends in Werchne, Suetuk an. — — — Am folgenden Abend reiste ich wieder ab und kam nach einer Reise im Regen die ganze Nacht hin. durch am folgenden Morgen in Minussinsk an, wo ich wie, der Zeitungen und Briefe bekam. — — — Meine Arbeitszeit ist jetzt zu Ende — — —.

Appelgren kehrte gestern zurück, Zeichnungen und Alt. sachen mit sich bringend, allein die vermissten Inschriftsteine hatte er auch diesmal umsonst gesucht. — —

Die Bevölkerung benutzt gern die schönsten Steine für ihre Bauzwecke, weshalb es möglich ist, dass die vermissten Steinpfeiler auf diese Weise verloren gegangen sind. Verge, bens werden drei von Pallas gefundene Steine gesucht — zwei am Uibat und einer am Jenissei an der Mündung des Tuba, — sowie einer, den Strahlenberg am Flusse K t i e s c h (Askys?) gefunden hat,*) ferner ein von Messerschmidt und ein von Castrén am Uibat entdeckter. Unbekannt ist auch, wo Castréns Kopie des letztgenannten Steines sich befindet; er selbst sandte sie an Prof. Frähn und aus Petersburg wurde sie schon 1856 an Prof. Kowalewski nach Kasan geschickt. Ausser diesen sechs kennt man noch folgende Inschriften dieser Art: eine »4 Arschinen» lange Inschrift in zwei Zeilen, die jedoch »beinahe vollständig verwischt» ist, unweit des Dorfes Trifanowa am Jenissei an der Nordgrenze des Mi, nussinsker Kreises; eine Felseninschrift am T s c h a r u s c ha, flusse, südlich von Barnaul im Gouv. Tomsk; eine lange Felseninschrift in 4 Zeilen am K e m t s c h i k und 2 Inschriftsteine am Jenissei — die drei letztgenannten auf der chinesischen Seite der Grenze. Wir haben 9 Inschriftsteine und eine Fel,

  • ) Sieh oben Zusatz N:o 21.

seninschrift kopiert. Spuren jener Schriftsprache sind also, soviel man weiss, an 21 Felsen und Steinpfeilern erhalten. Leider ist es schwer, die älteren, besonders die von Pallas und Spassky gemachten Kopieen, zu deuten, auch wenn man die

Schriftzeichen kennt.

Brief VI. U.S. 13. X. 1887: N:o 237.

Helsingfors den 8 Oktober 1887.

Während wir nach Appelgrens Rückkehr aus U i bat auf Pastor Granö warteten, untersuchte ich im Minussinsker Mu, seum der Reihe nach verschiedene Gruppen von bronzezeit• lichen Gegenständen; von früh morgens bis zum späten Abend zeichnete Appelgren unermüdlich die interessantesten For. men ab.*) — — -

In Anbetracht der regen Bronzeindustrie jener Zeit ist es auffallend, dass es heutzutage im Minussinsker Kreise kein einziges Kupferbergwerk gibt, obgleich man viele Stellen kennt, wo die Tschuden Kupfererz gebrochen haben. Die Erklärung erhielt ich von einem hiesigen Geologen. Die Tschuden hätn ten es verhältnismässig leicht gehabt, Kupfererz aus den obe, ren Schichten zu gewinnen ; diese aber haben sie auch beinahe vollständig geleert. Es gibt auch tiefer liegende Schichten von Kupfer, allein dann in solchen Verbindungen, aus denen es sich nicht lohnen dürfte das Kupfer auszuscheiden. Zur rechten Zeit scheinen die Tschuden also das Gusseisen ent, deckt zu haben, aus dem sie dann ihre verzierten Waffen in den alten Gussformen zu giessen begannen, zuweilen unter Verwendung beider Materialien. — —

Es gab aber noch eine wichtige Aufgabe, die uns den ganzen Sommer vorgeschwebt hatte, die wir aber, schon weil uns ein dritter Reisegefährte fehlte, für unausführbar gehalten hatten. Es war dies die Abbildung der jenseits der chine, sischen Grenze befindlichen Inschriftsteine. Die Aufgabe an und für sich wäre leicht, wenn wir nur für die beschwerliche Reise Zeit genug hätten. Jetzt hätte Appelgren Zeit, wenn er nur einen passenden Reisegefährten finden könnte. Einen solchen erhofften wir in der Person Pastor Granös, von dem wir wussten, dass er schon früher eine Expedition zu den Sojoten in der Nordwestmongolei geplant hatte. Am Mor, gen des 7 September erkannte ich in der Einfahrt den Taran. tas unseres Freundes und A. eilte seinem Schulkameraden entgegen und weckte ihn mit dem schönen Liede: »Aamulla varhain, kun aurinko nousi». Aber an demselben Morgen hatte sich der Kaufmann Safianow, die Stütze und der Rat, geber aller über die Grenze Reisenden, der »mehr tat, als er versprach», fortbegeben, um eine Vieherde in Empfang zu nehmen. Wir warteten auf ihn bis zum Abend, aber erst am folgenden Morgen kam er und eilte schnurstracks aus dem Sattel ins Museum, als er hörte, dass wir ihn dort erwarteten. Er war ein rüstiger intelligenter Vierziger; bald wusste er in allem uns Bescheid zu geben. Von A r bat am A b a k a n führte der kürzeste Weg in etwa 5 Tagen über die Berge. Die Zeit sei nicht mehr günstig. Der Schnee liege vielleicht schon ungefähr 1 m tief auf den Bergen, aber nur auf einer

°) Nachdem der schwedische Forscher F. R. Martin im Jahre 1893 sein grosses Bilderwerk über die Minussinsker Bronzen »L'âge du bronze au musée de Minoussinsk» herausgegeben hat, liegt kein Anlass vor die von mir ausgeführten Abbildungen zu veröffentlichen.

J. R. A.

24