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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0060 Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1
古代アルタイの芸術的文化遺産 : vol.1
Alt-Altaische Kunstdenkmäler : vol.1 / 60 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000226
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OCR読み取り結果

 

auf einem Grabstein eingehauene Zeichnungen entdeckt, von denen Appelgren einige Proben abzeichnete, (Abb. 126 u. 127) und auch ich in mein später in der Mongolei verloren gegangenes Notizbuch eine abbildete, auf welcher zwei mit Stangen oder Speeren bewaffnete Männer miteinander kämpf% ten. Diese Bilder waren, besonders was die Wiedergabe der Be, wegungen der Kämpfer anbetrifft, so deutlich dargestellt, dass ich von ihnen gern eine photographische Aufnahme gemacht hätte. — — — Der Stein war sichtlich mit der Spitze einer Eisenstange in kleine Stücke zerstossen worden, unter denen wir nur zwei etwa 15 cm lange Scherben mit Bildern ente decken und als Zeugnisse der Zerstörungsarbeit mitnehmen konnten.55)

Da wir von der Fährstelle nicht direkt zu dem Ritter»s steine» am Tes (Abb. 124) gelangen konnten, fuhren wir über Ustjerbinskoje längs dem linken Ufer des Jerba talauf% wärts nach dem Dorfe Snamenskaja. Eine der grössten Gruppen von Gräbern, die ich auf dieser Reise gesehen habe, befindet sich auf dem rechten Ufer des J e r b a dort, wo sich der von Abakanskoje kommende Weg in das Jerbatal herab. senkt.

Es war ein Sonntagnachmittag, als wir nach Snamenskaja kamen. Trotzdem gelang es mir dort 5 Mann anzuwerben um mit Eisenstangen und Spaten den Ritterstein zwecks Ab, photographierung zu wenden und aufzurichten. Einer der Leute war dabei gewesen, als der Stein vor ungefähr 10 Jah% ren von 7 Mann umgestürzt wurde. Ich betrachtete es als die Pflicht unserer Expedition gegenüber der Wissenschaft diesen von Strahlenberg abgebildeten und seitdem in der wissenschaftlichen Welt allgemein bekannten Inschriftstein auf seinem alten Platze wieder aufzurichten. Das Denkmal war im Laufe des Sommers auf den Rücken gelegt worden und »die Kinder, hiess es, hätten mit einem Stein Nase und Ges sicht des Ritters übel zugerichtet. Zuerst wurde das aus Sand, stein bestehende Denkmal auf die Schmalseite gewendet um im Lichte der untergehenden Sonne photographiert zu werden. Auf diese Weise erhielten wir Photographien sowohl von der Gesichts, als auch von der Rückseite, wo noch eine undeut% liche Schrift zu sehen war. Dann gingen wir an die Aufs richtung des Steines auf seinem alten Platze, wo er als ein Gegenstand der Verehrung der Tataren mit dem Gesicht nach Osten gestanden hatte. Beim Graben der Standgrube stiessen

wir schon in einer Tiefe von etwa 60 cm auf unberührten lehmhaltigen Grund, was meine Annahme bestätigte, dass dieses Denkmal wie viele andere, auf offener Steppe und nicht wie Titow angenommen, auf einem aus Steinen gebauten Grabe aufgerichtet gewesen war; die wenigen Steinplatten, welche um den Platz zerstreut herumlagen, reichten kaum aus um dem Fuss des Steines in der Erde Halt zu geben. »Stoit Bogatyr» (der Ritter steht)! riefen die Männer mit einem ges wissen Stolz, als wir das Denkmal aufgerichtet hatten, und ich versuchte an ihr Nationalgefühl zu appellieren, indem ich ihnen deutlich machte, welch' eine Schande es für das gebil% dete russische Volk wäre, wenn das in der ganzen Welt be kannte Denkmal, das auch in Zukunft von Gelehrten zu Stus dienzwecken besucht werden würde, nicht unversehrt unter dem Schutze dieses Volkes stehen könnte, nachdem es Jahr, tausende unter türkischen Völkern überdauert habe». — —

Die Reise wurde über S u c h a j a s J e r b a zu dem Flusse A k %Jus mit einem Abstecher zum Uluss K o l m a k o w a fortgesetzt, wo eine vom gewöhnlichen Typus abweichende Bronzevase gekauft wurde. Nach Überschreitung des genannt ten Flusses bei dem Uluss A j o s c h gelangten die Reisenden nach T s c h e b a k i. Hier führt Aspelin einen ihm mitgeteilten Bericht über die einige Werst talaufwärts am A k s J us be findliche Tochsasgrotte, welche von ihm im J. 1888 besucht wurde (vergl. S. 41, 42), mit folgenden Worten an :

»Hier erzählte der Fuhrmann Arsenij Kokow, dass Pros. kurjakow aus Krasnojarsk auch in diesem Sommer vor an. derthalb Monaten in der Tochsasgrotte gegraben und u. a. Knochen gefunden hätte. Kokow, der zu seinen Arbeitern gehört hatte, versicherte, dass die Inschrift damals noch an ihrem Platz gewesen war (»tutsche»), und fügte hinzu, dass Proskurjakow versucht habe mit dem Hammer die Inschrift abzusprengen, was ihm aber nicht gelungen sei; nur das un% terste Wort (slowo) habe er abtrennen können und mitges nommen». — —

Von hier wurde die Reise zum S u 1 j e k felsen fortgesetzt, wo eine grössere Anzahl Abdrücke und auch Photographien von den Inschriften und Bildern genommen wurden, und weiter über Parna und Itatskaja nach Tomsk,56) wo die Reisenden am 20 September ankamen. Nach der Dampfs schiffahrt bis T j u m e n fuhren sie mit der Eisenbahn bis Helsingfors, wo sie am 12. Oktober eintrafen.

55) Zusatz N:o 55.

Die beiden aus der Gegend von Borodino herstammen, den aus rötlichem Sandstein bestehenden Scheiben tragen im Nationalmuseum zu Helsingfors die Inv.sn:r 2683: 210 und sind beide ungef. 43 x 20 cm gross. Die auf ihnen befind, lichen eingehauenen Figuren sind primitive Darstellungen von Menschen, von derselben Art wie die Figuren auf dem Suljekfelsen, Gruppe II und anderen Stellen, und sind

in der Zts. d. Finn. Alt. Ges. Bd. XXIX: 3, Pl. IV, Abb. 2, 3 veröffentlicht.

56) Zusatz N:o 56.

Im Museum der Universität in Tomsk sah Aspelin einige aus Wj e r n y i erhaltene Photographien von skulptierten Steins bildern und liess sie abzeichnen um sie zu veröffentlichen. Sie sind in Abb. 346-352 wiedergegeben.